Coronavirus
Neue Restriktionen in Planung
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Der Direktor des Staatlichen Serum Institutes (SSI), Henrik Ullum, sagt, dass neue Maßnahmen notwendig seien, um die Omikron-Variante in den Griff zu bekommen. Auch Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) ist dieser Auffassung.
Wir können uns genauso gut darauf einstellen: Die Regierung wird schon sehr bald neue Restriktionen zur Bekämpfung der Corona-Epidemie einsetzen. Wir wissen nur noch nicht, welche oder ab wann sie gelten sollen.
Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) hat am Donnerstag auf Facebook geschrieben, dass neue Maßnahmen notwendig seien, um die Infektions-Ketten zu brechen.
Auch der Direktor des Staatlichen Serum Instituts, Henrik Ullum, betonte bei einem Pressebriefing am frühen Donnerstagabend die Notwendigkeit von neuen Restriktionen, aufgrund der raschen Verbreitung der Omikron-Variante. Trotz wiederholter Nachfrage wollte er jedoch nicht vertiefen, welche konkreten Schritte er empfiehlt.
Entscheidung Freitagmorgen
Ullum ist Mitglied der staatlichen Epidemie-Kommission, die Regierung und Parteien zum Umgang mit der Epidemie berät. Diese will laut Presseberichten im Laufe des Donnerstagabends neue Empfehlungen erarbeiten.
„Die Regierung und die Behörden arbeiten derzeit rund um die Uhr, um die Situation im Griff zu behalten. Die Epidemie-Kommission untersucht, ob neue Maßnahmen notwendig sind, um die Entwicklung einzudämmen“, schrieb Gesundheitsminister Magnus Heunicke (Soz.) am Mittwochabend in einer schriftlichen Antwort an „Ritzau“.
Er hat die Gesundheitssprecherinnen und -sprecher der Parteien für Freitag um 9.30 Uhr zu einer Onlinesitzung einberufen. Hier sollen, so erwarten es die Sprecher, neue Maßnahmen erörtert werden.
Versammlungsverbot in der Diskussion
Im Gespräch ist unter anderem, dass ein Verbot von Versammlungen ab einer gewissen Größe wieder eingeführt wird. Sowohl die Sozialistische Volkspartei als auch die Radikalen fordern dies. Auch weitere Einschränkungen für Wirtshäuser und Gastronomie werden erwogen.
Hintergrund der Überlegungen ist die rasche Verbreitung der Omikron-Variante. Am Donnerstag waren fast 3.000 der insgesamt knapp 10.000 Neuinfektion der neuen Mutation geschuldet.
„Die Variante ist so ansteckend, dass wir sie nicht stoppen können, höchstens bremsen“, so Ullum.
Schnelle Fortschritte bei Impfungen
Neben neuen Maßnahmen zum Brechen der Infektionsketten nannte Ullum vier weitere Schritte, um die Lage in den Griff zu bekommen. An erster Stelle steht weiterhin die Erhöhung der Immunität durch Impfungen, auch wenn der Schutz gegen Omikron deutlich geringer ist als bei den vorherigen Varianten.
Und bei den Fortschritten der Impfkampagne konnte die Vizedirektorin der Gesundheitsbehörde, Helen Probst, Positives berichten. 97 Prozent der Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner haben die Booster-Impfung erhalten, 89 Prozent aller Bürgerinnen und Bürger zwischen 65 und 84 Jahren haben entweder den dritten Piks erhalten oder einen Termin gebucht. Auch bei der ersten Impfung von Kindern zwischen 12 und 15 Jahren sowie zwischen 5 und 11 Jahren geht es zügig voran.
„Mir ist bewusst, dass es mit Impfungen in dieser Woche nicht immer ganz einfach war. Ich möchte mich daher herzlich für eure Geduld bedanken“, so Probst.
Neue Tablette
Eine weitere Maßnahme sei laut Ullum das Vorbeugen von ernsten Erkrankungen. Hier seien die Booster-Impfungen auch gegen die Omikron-Variante wirksam. Sie würden neun von zehn Einweisungen verhindern. Außerdem hat die Gesundheitsbehörde am Mittwoch eine neue Tablette zur Behandlung von besonders gefährdeten Corona-Erkrankten anerkannt.
Als die letzten zwei Punkte nannte Ullum eine Aufrüstung der Krankenhäuser und einen verstärkten Schutz von Senioren und gefährdeten Menschen.