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Neue Steuerregeln für Öresund-Pendelnde – Region sieht keinen Bedarf im schleswigschen Grenzland
Region sieht keinen Bedarf für neue Steuerregeln im schleswigschen Grenzland
Region: Kein Bedarf für neue Steuerregeln für Pendelnde
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Wer über die Öresundbrücke pendelt, muss künftig nur eine Steuererklärung abgeben, wenn er einen Teil seiner Arbeitszeit im Homeoffice verbringt. Der Leiter des Büros für die Region Sønderjylland-Schleswig, Peter Hansen, sieht keinen Bedarf, die Regeln im deutsch-dänischen Grenzland zu ändern. Für den größten Teil der Pendelnden würde es nämlich teurer werden.
Die Regeln sollen für Menschen, die über den Öresund pendeln, einfacher werden. Das verkündet Steuerminister Jeppe Bruus (Soz.) in einer Pressemitteilung. Künftig sollen Personen, die zeitweise im Homeoffice arbeiten, ausschließlich in dem Land, in dem sie angestellt sind, Steuern zahlen.
Im deutsch-dänischen Grenzland sieht das anders aus. Ab dem ersten Tag im Homeoffice muss man für die Arbeitszeit im Land des Wohnortes Steuern entrichten. Im dänisch-schwedischen Grenzland brauchen Pendelnde im Homeoffice zukünftig nur eine Steuererklärung auszufüllen.
„Wir brauchen einfachere Regeln, in denen sich Pendelnde wie Arbeitgebende zurechtfinden können“, begründet Bruus die neue Absprache in der Pressemitteilung vom Montag.
Teurer für die Mehrzahl
Doch obwohl die Regeln im deutsch-dänischen Grenzland komplizierter sind, sieht der Leiter des Büros für die Region Sønderjylland-Schleswig, Peter Hansen, keinen Bedarf, sie zu ändern. Im Gegenteil rät er davon ab. Der Grund: Die ungefähr 13.000 Personen, die von Deutschland nach Dänemark pendeln, müssten bei einer entsprechenden Änderung mehr Steuern zahlen. Nach Deutschland pendeln nur ungefähr 600 Personen.
„Die Steuern sind in Deutschland niedriger als in Dänemark. Müssten sie auch an Homeoffice-Tagen in Dänemark Steuern zahlen, würde es teurer für sie“, sagte Hansen dem „Nordschleswiger“.
Steuern auch in Schweden niedriger
Der Steuerminister macht auch keinen Hehl daraus, dass genau dies einer der Gründe für die neue dänisch-schwedische Absprache ist. Denn, auch jenseits des Öresund sind die Steuern niedriger. 17.000 Personen pendeln von Schweden nach Dänemark. In die Gegenrichtung sind es lediglich 1.400.
„Wir möchten bei Steuerregeln aufräumen, die einige Gruppen besserstellen als Menschen, die in Dänemark leben und arbeiten“, so Buus.
Die neuen Regeln am Öresund betreffen ausschließlich öffentlich Bedienstete. Privatbedienstete im Homeoffice müssen bereits jetzt am Ort ihres Arbeitsplatzes Steuern entrichten.
Wer von Deutschland nach Dänemark pendelt, muss beachten, dass man ab 25 Prozent der Zeit im Homeoffice in Deutschland Sozialabgaben zahlen muss. In Dänemark zahlt man keine Sozialabgaben, da diese Ausgaben über die Steuer finanziert werden.