Dürrepaket

Popp zu Dürrehilfe: Worten folgen keine Taten

Popp zu Dürrehilfe: Worten folgen keine Taten

Popp zu Dürrehilfe: Worten folgen keine Taten

Apenrade/Kopenhagen
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Tierschauvorsitzender Jørgen Popp Petersen (Archivbild) Foto: Elise Rahbek

Kopenhagen will den Bauern im Lande helfen. Der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig, Jørgen Popp Petersen, ist schwer enttäuscht.

„Es ist sehr enttäuschend, was jetzt als Hilfspaket für die Landwirtschaft  mit einem Umfang von nur 380 Millionen Kronen präsentiert wird. Vor allem wenn man sich an die Medienberichte zu den schweren Dürreverlusten mit über 6 Milliarden Kronen Einbußen für die Bauern und die vielen Hilfsankündigungen von Seiten der Politik erinnert.“ Mit diesen Worten reagiert der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig (LHN), Jørgen Popp Petersen, auf das gestern von Regierung, Dänischer Volkspartei und Sozialdemokraten gemeinsam geschnürte Programm, das mit seinem Finanzvolumen bei Weitem nicht die ganz offiziell auf 6 Milliarden Kronen bezifferten Dürreeinbußen ausgleichen könne.

Popp Petersen verweist auf den  laut Umfragen deutlichen Wunsch der Bevölkerung, die eigene Landwirtschaft nicht im Stich zu lassen. Und die Begründung, politisch habe man die Hilfe u. a. wegen EU-Vorschriften nicht  höher ausfallen lassen können,  kann der LHN-Vorsitzende auch nicht akzeptieren. „Man  kann in Brüssel auch so fragen, dass man ein Nein bekommt“, so Popp Petersen und verweist auf die Tatsache, dass andere EU-Staaten deutlich großzügiger Dürrehilfe leisten können.

„Was ich bei dem Hilfspaket vermisse, ist die versprochene Entlastung durch Datum-Tyrannei“, so der LHN-Spitzenmann und kritisiert die Situation, dass jede Menge Vorschriften wie zur Gülleausbringung oder Ansaat von Zwischenfrüchten nicht mit den offenbar immer unberechenbareren klimatischen Umständen übereinstimmen. „Das nervt die Bauern fast Jahr für Jahr. Wie oft kann Gülle wegen Regens im September nicht ausgefahren werden, und im trockenen und milden Oktober ist es dann nicht erlaubt, obwohl es der Umwelt nicht schadet“, so der Landwirt. Und weshalb Produktionsabgaben nur 2019 entfallen sollen, ist Popp Petersen auch schleierhaft.

Das neue Hilfspaket sieht vor, Bewässerung zu erleichtern, Flächentausch zu fördern, um  schlechte Böden aus dem Betrieb nehmen zu können – und es soll eine Expertengruppe eingesetzt werden.

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