Weihnachtswetter

Weihnachten fällt ins Wasser

Weihnachten fällt ins Wasser

Weihnachten fällt ins Wasser

Nordschleswig
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Zwei Tiefs nehmen Anlauf auf die Weihnachtstage. Foto: Bax Lindhardt / Scanpix Ritzau

Leise rieselt der Regen: Gleich zwei Tiefdruckgebiete sind auf dem Weg nach Dänemark. Sie hüllen die Weihnachtstage aller Voraussicht nach in Regen. Im Interview wagt Meteorologe Steen Rasmussen eine erste Prognose. Und beantwortet auch die Frage: Warum stimmen eure Langzeitprognosen so häufig nicht?

Weihnachten wird in diesem Jahr aller Voraussicht nach eine ganz schön feuchte Angelegenheit. Derzeit befinden sich zwei Tiefdruckgebiete aus England auf dem Weg nach Dänemark. Wo genau sie das Land überqueren, ist noch unsicher.

Meteorologe Steen Rasmussen vom Dänischen Wetterinstitut DMI legt sich aber jetzt schon fest: Weiße Weihnachten wird es 2018 mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht geben. Seine Prognose: jede Menge Regen und Tagestemperaturen zwischen 2 und 5 Grad.

Alle Jahre wieder die große Frage: Wie wird das Wetter an Weihnachten?

Es ist noch relativ schwer zu sagen, da die Wetterlage sehr unsicher und unstabil ist. Ich wage die Prognose, dass es grüne Weihnachten geben wird. Derzeit deutet gar nichts darauf hin, dass es Schnee geben wird.

Von England her nähern sich derzeit zwei Tiefdruckgebiete. Foto: dmi.dk

Woran machst du das fest? Aktuell ziehen zwei Tiefdruckgebiete aus England und von der Ostsee her zu uns. Das erste trifft uns jetzt am Wochenende, das zweite über die Weihnachtstage. Es wird Regen geben. Noch ist aber nicht abzusehen, wo genau die Tiefs auf Dänemark treffen. Momentan sieht es so aus, als ob Norddänemark am meisten abkriegt. Aber auch in Süddänemark kann es ziemlich nass werden. Aber das hängt sehr vom Weg ab, den die Tiefs nehmen. Und das ist noch nicht abzusehen.

Und wie kalt oder warm wird es?
Die Tagestemperaturen liegen wohl zwischen 2 und 5 Grad. Nachts kann es, wenn es aufklart, auch mal Nachtfrost geben. Generell ist die Ostsee für die Jahreszeit gerade noch sehr warm. Da wird es, selbst wenn Schnee fallen sollte, schwer mit dem Liegenbleiben.

Der Regenschirm ist an Weihnachten ein nicht unwichtiger Begleiter, sollte man sich nach draußen begeben. Foto: Bax Lindhardt / Scanpix Ritzau

Jede Prognose, die über zwei Tage hinausgeht, ist unsicher.

Steen Rasmussen, DMI-Meteorologe

In der vergangenen Woche hatte DMI Schneefall fürs ganze Land gemeldet, vor allem in Süddänemark. Tatsächlich ist aber keine einzige Flocke gefallen. Wie kommt es, dass eure Prognosen immer wieder so falsch liegen?

Jede Prognose, die über zwei Tage hinausgeht, ist unsicher. Die, die auf unserer Internetseite zu lesen sind, werden von Computern errechnet. Anhand von Daten, die wir aus aller Welt kriegen, von Wetterstationen, Flugzeugen und anderen Quellen. Diese Daten werden von uns Meteorologen bewertet und dann in die Modellrechnungen eingespeist. Daraus ergeben sich die Prognosen.
 

Die Temperaturen werden sich tagsüber zwischen 2 und 5 Grad bewegen. Foto: dmi.dk

Warum werden die Prognosen nicht von Meteorologen erstellt, die menschliche Erfahrungswerte mit einfließen lassen können?

Das ist ja immer eine Frage von Ressourcen. Wir als Meteorologen werden dann konkret aktiv, wenn es Gefahrenlagen gibt. Und wir schreiben die Texte, allerdings anhand der Computerprognose.

Bringen denn Langzeitprognosen denn überhaupt etwas?

Doch, eine grobe Tendenz kann man aus den Langzeitprognosen schon ablesen. Aber eben nicht sonderlich genau. Das muss man immer im Hinterkopf haben.

Du bist selbst Meteorologe. Inwieweit verlässt du dich auf Wetteraussichten, wenn du beispielsweise ein Wochenende planst oder dich wie jetzt auf Weihnachten einstellst?
Ich nutzte tatsächlich die Prognosen auf unserer Internetseite. Aber immer nur für die nächsten zwei Tage. Darüber hinaus ist es einfach viel zu unsicher.

 

Regen in Sicht - er nähert sich aus Westen kommend. Foto: dpa
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