Vernissage

Es geht: Zwei Künstlerinnen haben sich gesucht und gefunden

Es geht: Zwei Künstlerinnen haben sich gesucht und gefunden

Es geht: Zwei Künstlerinnen haben sich gesucht und gefunden

Hadersleben/Haderslev
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Ida Ferdinand und Siri Kollandsrud lassen sich auf einen künstlerischen Dialog miteinander ein. Foto: Ute Levisen

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Da haben sich zwei gesucht und gefunden, obwohl sie sich schon lange kennen: Siri Kollandsrud und Ida Ferdinand gestalten die neue Ausstellung im Kunsthaus „Altes Hafenamt“. „DET GÅR“, so lautet der Titel der ersten gemeinsamen Veranstaltung. Diese bildet zugleich den Rahmen um eine künstlerische Auseinandersetzung.

Siri Kollandsrud und Ida Ferdinand lassen sich in ihrer ersten Gemeinschaftsausstellung auf einen künstlerischen Dialog miteinander ein. Es gibt viele Gemeinsamkeiten, aber auch offensichtliche Unterschiede, offenbart das Werk des Duos.

Ida Ferdinand wohnt und arbeitet in Kopenhagen – gleiches gilt für Siri Kollandsrud. Die norwegische Künstlerin lebt seit etwa 30 Jahren in Dänemark, unterbrochen von Studienjahren als Gastschülerin bei dem deutschen Maler und Grafiker Klaus Fußmann in Berlin. Deutsch zu sprechen fällt ihr daher nicht schwer. Gleiches gilt für Ida Ferdinand.

Ida Ferdinand (links) kennt den Vorsitzenden des Kunstvereins, Hans Vilhelm Bang (im Hintergrund), – und dieser hatte die Künstlerinnen nach Hadersleben eingeladen. Foto: Ute Levisen

Gemeinsame Sache

Was aber bringt die beiden Künstlerinnen zusammen an die Haderslebener Waterkant?
„Ida hatte mich gefragt, ob ich mit ihr gemeinsame Sache machen wolle. Ich wollte“, lacht Siri Kollandsrud. Ida Ferdinand wiederum verbinden familiäre Bande mit der Domstadt Hadersleben. Vor allem aber kennt sie den Vorsitzenden von „Haderslev Kunstforening“, Hans Vilhelm Bang. Das eine führte zum anderen – und jetzt sind sie in Hadersleben.

Siri Kollandsrud und Ida Ferdinand gestalten ihre gemeinsame Kunstausstellung. Foto: Ute Levisen

Jedes Werk am rechten Ort

„Wir werden wohl noch den ganzen Tag mit dem Aufbau der Ausstellung beschäftigt sein“, sagt Ida Ferdinand, als sie „Der Nordschleswiger“ vor der Vernissage am Sonnabend besucht: Denn die Platzierung und Gegenüberstellung der einzelnen Werke will genau überlegt sein. Das dauert. Beide sind es gewohnt, sich in kreative Prozesse zu vertiefen. Ihr schöpferischer Prozess – auch das ist eine Gemeinsamkeit – verläuft ohne festen Plan mit Blick auf Zeit und Raum.

Die Häkelgewächse der norwegischen Künstlerin sind das Erste, was die Besucherinnen und Besucher zu sehen bekommen, wenn sie das Alte Hafenamt betreten. Foto: Ute Levisen

Ein fließender Prozess

„Manchmal übermale ich auch Werke“, gesteht Ida Ferdinand. Siri Kollandsrud nickt: Ihr gehe es genauso. Die Werke des Duos entstehen in einem Kontext – und dieser kann sich durchaus ändern.
Kollandsrud bevorzugt Öl – Ferdinand Akryl. Gestalterisch reicht ihr künstlerisches Spektrum von Installationen bis zu Aquarellen, Malereien in Öl und Kollagen.

Siri Kollandsrud bevorzugt Öl, Ida Ferdinand Akrylfarben. Ihre Werke lassen sie in einer künstlerischen Auseinandersetzung gegeneinander „antreten". Foto: Ute Levisen

Der Läufer

Passend zum Titel „DET GÅR“ (Es geht) rollt Ferdinand im Alten Hafenamt als Teil der Ausstellung ihren „Läufer“ aus: Eine Installation aus Holz, die gleich einem Läufer am Boden liegt und bei einer Ausstellung in Neubrandenburg ausgezeichnet worden ist.

Im Foyer empfangen die sogenannten Häkelgewächse von Siri Kollandsrud die Besucher: Abstrakte Handarbeiten, fantasiereich in Form und Farbe gestaltet. Welches Werk letztendlich wo wiederzufinden sein wird, das haben die Künstlerinnen an diesem Freitagnachmittag noch nicht entschieden. Das macht nichts: Es wird schon gehen.

„DET GÅR“

Carsten Leth Schmidt, Kultur- und Kommunalpolitiker von der Schleswigschen Partei eröffnet die Gemeinschaftsausstellung „DET GÅR“ am Sonnabend, 15. Januar, ab 14 Uhr. Sie ist bis einschließlich 20. Februar 2022 während der Öffnungszeiten des „Alten Hafenamts“ zu sehen. Der Eintritt ist kostenlos. Zurzeit dürfen sich maximal 18 Gäste zur selben Zeit im Kunsthaus aufhalten. Ein Corona-Pass ist erforderlich.

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