Soziales

Hadersleben hat ein neues Jugendhaus

Hadersleben hat ein neues Jugendhaus

Hadersleben hat ein neues Jugendhaus

Hadersleben/Haderslev
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Frederik Hansen vom Jugendrat hat die Ehre, das neue Haus einzuweihen. Foto: Helge Möller

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In der Alten Kathedralschule in der Gåskærgade ist das neue Jugendhaus eingezogen. Jobcenter und Kommune bieten nun Jugendlichen ihre Hilfe zentral in der Stadt an. Ziel des Hauses ist es, Orientierung zu geben und den Weg in die Zukunft zu zeigen.

6,3 Prozent der jungen Leute landesweit ohne Job oder Ausbildung

Laut der Organisation Arbejderbevægelsens Erhvervsråd hatten im September 2023  landesweit 43.000 junge Leute im Alter zwischen 15 und 24 Jahren keinen Job oder befanden sich in Ausbildung. Dies entspricht 6,3 Prozent. In der Kommune Hadersleben waren es rund 7,8 Prozent. Im Vergleich zu 2022 verringerte sich die Prozentzahl um 0,28 Prozentpunkte. 

Es war Frederik Hansen, 17 Jahre alt, der am Mittwochnachmittag die Ehre hatte, das Band zu durchschneiden, womit unter großem Beifall der zahlreichen Anwesenden das Jugendhaus (Ungehus) in Hadersleben eingeweiht wurde.

Das Jugendhaus in der Alten Kathedralschule ist kein Jugendklub, in dem Teenager ihre Freizeit verbringen. Mie Høffner, Teamleiterin in der kommunalen Ausbildungsberatung, wünscht sich aber – und ist auch überzeugt –, dass die Mädchen und Jungen, die Rat und Hilfe beim Weg in die Zukunft suchen, ganz natürlich im neuen Jugendhaus in der Gåskærgade 28 vorbeischauen, ohne Scheu. Keine Bildschirme, keine Nummern, die sich junge Menschen ziehen müssen. Es soll nicht nach einem Behördengang aussehen.

Jobcenter und Kommune wollen an diesem Ort ihren Service für die Heranwachsenden bündeln. Das taten sie nach den Worten von Mie Høffner auch schon vorher, aber nicht so zentral gelegen wie jetzt in der Gåskærgade. Und eben diese zentrale Lage soll sich positiv auswirken.


 

Nun können die Gäste und der Jugendrat einen Blick ins Haus werfen. Foto: Helge Möller

„Einige haben es schwer, ihren Weg in die Zukunft zu finden“, sagte die Kommunalpolitikerin Marie Skødt (Soz.), Vorsitzende des Jugendausschusses, die anlässlich der Einweihung ein kurzes Grußwort hielt. „Die jungen Leute brauchen eine Ausbildung, und wir brauchen alle Hände, die da sind“, führte sie fort. Zukunft in Form von „behördlichen Anweisungen“ soll es ihrem Wunsch nach hier nicht geben, eher Hilfe zur Selbsthilfe und Unterstützung. Es gebe einen Startpunkt im Leben der Jugendlichen und ein Wunschziel. Darüber solle gesprochen werden. „Den Weg, den müssen die Jugendlichen selbst gehen“, so Skødt.

Ihre Kollegin Lene Bitsch Bierbaum (Venstre), Ausschussvorsitzende des Sozial- und Behinderten-Ausschusses, fügte in ihrer Rede hinzu: „Dieses Haus soll den jungen Menschen zuhören.“


 

Maria Ibrahim (links) aus dem Nexus-Jugendrat ist sich sicher: Wem geholfen wird, hilft selbst gern weiter. Foto: Helge Möller

Zu den Repräsentanten der jungen Generation gehörten neben Frederik Hansen auch Maria Ibrahim vom Jugendrat der Kommune, der den Namen „Nexus“ trägt. Die 19-Jährige baut auf das Haus der Jugend, weil sie sich eine bessere Umgebung für die Jugendlichen in Hadersleben wünscht.  Ihrer Erfahrung nach gibt es in Hadersleben nicht genug Gemeinschaft unter den Jugendlichen. Es müsse mehr Möglichkeiten geben, Menschen zu treffen, und die Teenager brauchen ihren Worten nach Möglichkeiten, ihre sozialen Fertigkeiten zu schulen – auch durch die Hilfe der Älteren. „Wenn du eine gute Zukunft hast und dir geholfen wird, dann gibst du Hilfe auch weiter und das hilft wiederum anderen“, sagte sie. 

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