Deutsche Minderheit

Marco Seefeldt verlässt einen „Ort des Wachstums“

Marco Seefeldt verlässt einen „Ort des Wachstums“

Marco Seefeldt verlässt einen „Ort des Wachstums“

Nina Stein
Nina Stein
Hadersleben/Haderslev
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Marco Seefeldt leitet künftig die vier Kindergärten in Sonderburg. Foto: Nina Stein

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Seit mehr als sieben Jahren ist Marco Seefeldt Leiter des Deutschen Kindergartens in Hadersleben. Zum 1. Juni ändert sich dies. Bevor er seine neue Leitungsstellung in Sonderburg antritt, gab es in Hadersleben noch eine Abschiedsfeier für ihn. Für seine Arbeit als Leiter wollten sich nicht nur die Kinder bedanken.

„Wenn du glücklich bist, dann schreie laut ‚Viel Glück‘“, singen die Kleinen des Deutschen Kindergartens zusammen mit ihren Erzieherinnen und Erziehern. Kurz darauf folgt ein lautes „Viel Glück“ von allen Beteiligten im Raum. Auf ihren Gesichtern erscheint ein Lächeln. Wer jedoch genauer hinschaut, erkennt auch ein paar feuchte Augen. Es ist Marco Seefeldts letzter Tag als Leiter des Deutschen Kindergartens Hadersleben.

Der Raum ist geschmückt mit einer selbst gemachten Girlande und Luftballons. Nach ein paar Worten von Mandy Meline Joāo, die diese Woche Marco Seefeldts Leitungsstelle antreten wird, und einer Gesangseinlage von den Kindern und allen weiteren Beteiligten im Raum, öffnet Seefeldt die auf einem Tisch bereitgelegten Geschenke. Neben selbst gemalten Bildern ist dies ein Baum mit kleinen Botschaften der Mitarbeitenden.

Zum Abschied gab es einige Geschenke für Seefeldt. Foto: Nina Stein

„Ich habe mehr mitgenommen, als ich jemals versucht habe, weiterzugeben. Für mich persönlich ist das ein Ort des Wachstums“, erklärt Marco Seefeldt. Er vermisse die Zeit im Kindergarten schon jetzt, obwohl er noch nicht einmal aus der Tür gegangen ist.

Für seine neue Stelle als übergeordneter Leiter der vier Kindergärten in Sonderburg (Sønderborg) nehme er einiges aus den mehr als sieben Jahren im Kindergarten Hadersleben mit. „Ganz bewusst einen Finger an der Entwicklung anderer Menschen zu haben.“ Als Pädagoge kenne er das bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen habe dies eine Rolle gespielt. Gemeinsam auf ein Ziel hinzuarbeiten, sei für Seefeldt sehr spannend gewesen. „Das ist, glaube ich, sogar das Wichtigste, was ich mitnehme.“

Auch wenn nun vieles für ihn neu sei, wisse er, was auf ihn zukommt. „Ich bin jetzt in einem größeren Kontext mit neuen Strukturen, an die ich mich gewöhnen muss. Aber die Arbeit und Prinzipien dahinter sind mir bekannt.“ Im Vergleich zu vor sieben Jahren, als er seine Position als Leiter des Deutschen Kindergartens Hadersleben angetreten ist, könne er seine neue Arbeitsstelle mit einer größeren Ruhe angehen.

Nach über sieben Jahren im Deutschen Kindergarten Hadersleben wechselt Marco Seefeldt nach Sonderburg. Foto: Nina Stein

„Wir haben mit Marco jemanden, der das Haus toll geleitet hat und seinen Schwerpunkt auf der Pädagogik hatte“, erklärt Mandy Meline Joāo, die zum 1. Juni die neue Leiterin des Kindergartens wird. Einerseits sei es schade, dass sich die Wege nun trennen, dennoch glaube Joāo, dass „etwas entstanden ist, was gut ist“.

Auch für Joāo stehen indes Veränderungen an. „Für mich heißt es, viel dazulernen. Das wird auch mal herausfordernd, aber ich weiß, dass ich am Ende daran wachsen werde, und dem stelle ich mich jetzt.“

Von dem Tag, als das erste Mal Marco Seefeldts Wechsel angesprochen wurde bis zu seinem Abschied selbst, vergingen lediglich 14 Tage. Ein fliegender Wechsel. Joāo beschreibt diese Zeit als „Schwimmen lernen ohne Schwimmflügel“. In einem Crash-Kurs habe Seefeldt Joāo auf ihre neue Stelle vorbereitet. „Marco war wirklich bemüht und hatte einen Ordner mit den wichtigsten Sachen zusammengestellt.“

Zum 1. Juni tritt Mandy Meline Joāo die Nachfolge von Marco Seefeldt an. Foto: Nina Stein

Zum Abschied von Seefeldt sind nicht nur die Kinder und Mitarbeitenden gekommen, sondern auch Kolleginnen und Kollegen, mit denen er in seiner Zeit als Kindergartenleiter zusammengearbeitet hat.

Einer von ihnen ist Stefan Sass, Geschäftsführer des Kindergartenbereichs beim Deutschen Schul- und Sprachverein für Nordschleswig (DSSV). „Jede Person setzt eigene Fußspuren. Generell glaube ich, dass man vom pädagogischen Ansatz die Konzepte – zumindest auf kurze Sicht – weiterführen wird. Was sich daraus entwickelt, wird die Zeit zeigen.“

Für alle, die der Einladung zum Abschied von Marco Seefeldt gefolgt waren, gab es Kaffee und Kuchen. Foto: Nina Stein

Ähnlich denkt Maria Harbo, die schon seit mehr als zehn Jahren mit Seefeldt zusammenarbeitet. „Die Kontinuität in der Pädagogik wird sich auf jeden Fall fortsetzen. Es ist ein gutes Team, das sehr gut zusammenarbeitet.“

Als Harbo Schulleiterin der Deutschen Schule Hadersleben war, habe sie Seefeldt kennengelernt. Aus der intensiven Zusammenarbeit sei inzwischen auch ein freundschaftliches Verhältnis gewachsen. „Deswegen war es mir wichtig, heute zu kommen, um ihn von diesem Standort zu verabschieden.“

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