Ein Siebenschläfer, der nicht schlafen kann, eine rappende Eule und lautes Kinderlachen erfüllten am Mittwochvormittag die Turnhalle der Deutschen Schule Hadersleben. Dort hatte Schriftstellerin, Synchronsprecherin und Schauspielerin Sabine Bohlmann im Rahmen der Kinder- und Jugendbuchwochen zu einer Autorenlesung eingeladen.

Autorin mit vielen Talenten

Mit im Gepäck hatte Bohlmann nicht nur ihre beiden Kinderbücher „Die Geschichte vom kleinen Siebenschläfer, der nicht einschlafen konnte“ und „Ein Mädchen namens Willow“, sondern auch jede Menge Requisiten, mit denen sie ihre Buchvorstellung kurzerhand in ein anschauliches, interaktives Live-Hörspiel verwandelte.

„Das Schöne ist, dass bei einer Lesung alle meine Berufe zusammenkommen“, erzählt die Münchenerin, die jahrelang als Schauspielerin und Synchronsprecherin tätig war und sich vor einigen Jahren auch als Autorin von Erziehungsratgebern und Kinderbüchern einen Namen gemacht hat.

Vom Erziehungsratgeber zum Kinderbuch

„Ich habe schon immer gerne geschrieben. Als meine Kinder zur Welt kamen, habe ich angefangen, ihnen zu Weihnachten eigene Geschichten zu schenken“, sagt Sabine Bohlmann. Über die Jahre sei auf diese Weise ein ganzer Stapel an kinderfreundlichen Erzählungen zusammengekommen. „Einige sind so lustig geworden, dass ich dachte, man müsse versuchen, sie als Buch herauszubringen“, so Bohlmann weiter.

Auf der Frankfurter Buchmesse 2003 habe sie dann einfach ihr Glück versucht. „Es war nicht leicht, einen Verlag zu finden, der meine Geschichten wollte“, gesteht die ausgebildete Schauspielerin. Anfangs habe sie auch nur einen Abnehmer für ihren Ratgeber „Erziehen mit Spaß und Fantasie“ gefunden. „Ich wollte jedoch immer Geschichten erzählen“, so Bohlmann. Letztendlich habe sich ihre Hartnäckigkeit aber ausgezahlt: Mittlerweile hat die 52-Jährige zahlreiche Kinderbücher herausgegeben.

Erste Lesung in Dänemark

Dass sie den Schul- und Kindergartenkindern der deutschen Einrichtungen in Hadersleben am Mittwoch zwei ihrer Werke persönlich vorstellte, haben die Mädchen und Jungen der Haderslebener Büchereileiterin Monika Knutzen zu verdanken: „Ich kannte ihre Geschichten und habe den Siebenschläfer auch schon selbst vorgelesen. Ich wollte sie unbedingt nach Hadersleben holen“, so Knutzen, die sich nach der Lesung begeistert zeigte: „Das war so genial.“

Bei den kleinen Zuhörerinnen und Zuhörern kam die Lesung, bei der nicht nur viel gelacht und geklatscht, sondern auch gesungen, gerappt und gebannt zugehört wurde, ebenfalls gut an. Und auch die Autorin selbst war mit ihrer allerersten Lesung in Dänemark zufrieden. „Das war total süß“, schwärmt sie, auch weil ihr die eine oder andere Frage von den Kindern auf Dänisch beantwortet wurde. Doch zum Glück sei immer jemand zur Stelle gewesen, der schnell übersetzen konnte.