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Wie Fuglsangs Malz als Kelly-Bier Südkorea erobert

Wie Fuglsangs Malz als Kelly-Bier Südkorea erobert

Wie Fuglsangs Malz als Kelly-Bier Südkorea erobert

Seoul
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Die Kelly-Kampagne mit dem Fuglsang-Malz startete im Frühjahr mit dem bekannten Schauspieler Son Ku-ku. Foto: Pressefoto

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Das Malz von Fuglsang ist ein Exportschlager. In Südkorea erobert das Braumalz des Haderslebener Familienunternehmens als Kelly-Bier seit dem Frühjahr die Herzen von Bierfans.

Wer auf dem umkämpften Biermarkt Südkoreas bestehen will, der muss sich etwas einfallen lassen. Gern etwas Exotisches wie Jütland und Dänemark.

Damit zumindest hat eine der größten Brauereien des Landes ins Schwarze getroffen.

Mit einem Bier aus Malz, „made in Denmark“, hatte „HiteJinro“, eine der größten Brauereien des Landes, im Frühjahr einen großangelegten, landesweiten Werbefeldzug gestartet.

Kelly, abgeleitet von „keep naturally“, heißt das jüngste Gebräu des Unternehmens. Hergestellt wurde Kelly mit Malz aus der Haderslebener Mälzerei Fuglsang.

Im Mai besuchten Kim Fuglsang und seine Lene (Foto) die südkoreanische Brauerei. Hier ist Lene Fuglsang mit dem Schauspieler zu sehen, der das Gesicht der Kampagne ist. Foto: Pressefoto

Wirtschaftsabenteuer in Südkorea

„Es ist wie ein Märchen“, freut sich Kim Fuglsang, Direktor der Mälzerei.

Für die Werbeaktion hat sich „HiteJinro“ den bekannten südkoreanischen Schauspieler Son Ku-ku ins Boot geholt: Der 40-Jährige ist das Gesicht der Kelly-Kampagne, die unter dänischer Flagge „segelt": Die Flasche ziert der Danebrog.

„Bis zum Kampagnenstart im April hatten auch wir nichts davon gewusst“, sagt der Haderslebener Unternehmer.

In dem Werbefeldzug werden dänische Vorzüge vermarktet. Für Fuglsangs Kelly-Bier hat die Brauerei eigens einen Brandshop errichtet. Foto: Pressefoto

Ein Betriebsgeheimnis

Wenn die von langer Hand vorbereitete Lancierung des Bieres, gebraut mit Gerste, gereift an dänischer Meeresluft, bis zum Frühjahr ein wohlgehütetes Betriebsgeheimnis gewesen war, dann liegt das an dem umkämpften Biermarkt, der von einigen wenigen Großbrauereien beherrscht wird.
 

Kelly-Kampagne mit Karacho

Laut Kim Fuglsang ist der Geschäftspartner „HiteJinro“ der zweitgrößte Akteur auf dem südkoreanischen Markt – und dessen Verbraucherinnen und Verbraucher kommen zunehmend auf den Geschmack, wenn es um ausländisches Gebräu geht.

Der Einsatz der Werbetrommeln für Kelly mit „Karacho“ und jütischen Attributen hat sich bislang gelohnt: „Der Absatz floriert“, sagt Kim Fuglsang, der im Mai in Südkorea gewesen ist und sich davon mit eigenen Augen überzeugen konnte.
 

Æ Øl gibt es nun auch in Südkorea. Das Rezept dafür stammt zwar nicht aus dem Hause Fuglsang, wohl aber das Braumalz. Foto: Ute Levisen

Dänemarks guter Ruf als Wegbereiter

Die dänische Landwirtschaft genieße seit den Nachkriegsjahren bei Unternehmen in Südkorea einen guten Ruf, erläutert Fuglsang: „Wir sind gleich nach Frankreich das zweitgrößte Braugerstenland in der EU. Auch das dänische Klima sowie der Nachhaltigkeitsgedanke sagen dem Geschäftspartner in Südkorea zu.“

Wegbereiter für den südkoreanischen Markt sei einst die dänische Meierei-Wirtschaft gewesen, erzählt Kim Fuglsang.

In ihrem Kielwasser folgten andere landwirtschaftliche Erzeugnisse aus Dänemark – wie nun das Malz aus Hadersleben, das – verarbeitet zu Kelly-Bier – seit einigen Monaten durch koranische Kehlen rinnt.
 

Der Brandshop im Herzen der Hauptstadt Foto: Pressefoto

Und darf man den Reaktionen der südkoreanischen Kundschaft auf den Werbefilm, der bei YouTube und auf Instagram zu sehen ist, glauben, dann kommt das „Fuglsang-Kelly“ gut an.

Nur wo Dänemark eigentlich liegt – das hat sich offenbar noch nicht überall herumgesprochen.

 

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