Deutsche Minderheit

Regionsrat: Toft mahnt rechtzeitige Diskussion über SP-Kandidatur an

Regionsratswahl: Toft mahnt rechtzeitige Diskussion über SP-Kandidatur an

SP: Toft mahnt rechtzeitige Wahl-Diskussion an

Nordschleswig
Zuletzt aktualisiert um:
Regionsratswahl: Gösta Toft sagt mit Blick auf eine Kandidatur der SP: „Wir brauchen ein Meinungsbild.“ Foto: Karin Riggelsen

Der ehemalige Spitzenkandidat der Schleswigschen Partei für den Regionsrat, Gösta Toft, würde wieder antreten, wenn die Sache anders läuft als beim vergangenen Mal. Doch nicht alle sehen eine Teilnahme der Partei an der Wahl positiv.

Der Südschleswigsche Wählerverband SSW, die Partei der dänischen Minderheit, will über eine Kandidatur im Zuge der Bundestagswahlen 2021 diskutieren. Nördlich der Grenze hat die Schleswigsche Partei (SP) nach eigener Aussage zwar nicht die nächsten Folketingswahlen im Blick, aber die Regionswahlen – ebenfalls 2021. Und so wie der SSW im Süden parteiintern diskutiert, regt SP-Parteisekretärin Ruth Candussi, eine frühzeitige Diskussion über eine Teilnahme der Partei der deutschen Minderheit an den Regionsratswahlen an.

Gösta Toft, 2017 Spitzenkandidat für den Regionsrat, sagte dem „Nordschleswiger“, er stehe im Prinzip zur Verfügung, sollte dies die SP wünschen, doch fordert er mehr Unterstützung. „Wir brauchen nicht nur einen Toft, sondern ein Team, wenn es klappen soll“, so Gösta Toft. Deshalb sei es wichtig, jetzt die Weichen zu stellen und jetzt die Diskussion zu führen. Auch die Kandidatur jüngerer SP-Mitglieder würde er willkommen heißen. „Die Entscheidung, ob die SP an den Regionsratswahlen teilnimmt, muss noch in diesem Jahr getroffen werden. Wir brauchen ein Meinungsbild.“ Nach Ansicht von Gösta Toft konnte die SP beim vergangenen Mal ihr Potenzial nicht voll ausschöpfen.

Rückhalt für Kandidatur

Innerhalb der SP gibt es laut Parteisekretärin Ruth Candussi Rückhalt für eine erneute Kandidatur. Ihr zufolge gab es im vergangenen Jahr auf der SP-Hauptversammlung bei rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern vier Enthaltungen und eine Gegenstimme, der übrigen sprachen sich für eine Regionsratswahl-Kandidatur aus. Im Rückblick aber ging ihrer Meinung nach alles beim vergangenen Mal zu langsam. „Es schleppte sich, bis die Entscheidungen gefällt wurden, beispielsweise welche Wahlbündnisse die Partei eingehen sollte“, so Candussi.

Bis November 2019 muss sich ihrer Ansicht nach die Partei eine Meinung gebildet haben. „Bis dahin sollte die Partei auf allen Ebenen das Für und Wider abwägen“, so Candussi.

Olaf Hansen rät ab

Olaf Hansen hat sich seine Meinung bereits gebildet. Das Vorstandsmitglied der SP in Hadersleben ist gegen eine Teilnahme seiner Partei an den Regionsratswahlen. Eine solche würde Ressourcen binden, die die Partei gar nicht habe. Zudem verschlechtere die SP die Aussichten von Nordschleswigern anderer Parteien, in den Regionsrat gewählt zu werden. Dies kann seiner Ansicht nach dazu führen, dass nordschleswigsche Interessen im Rat der Region Süddänemark dann nicht mehr gut vertreten werden.

Auch seien in der Schleswigschen Partei viele politische Meinungen vertreten, eine bestimmte Richtung, wie sie der SSW südlich der Grenze habe, fehle der SP. Die Klammer sei die deutsche Minderheit, die politischen Meinungen seien vielfältig. „Doch je größer das Gebilde wird, wie etwa die Region, desto politischer wird es“, so Hansen. Diese Gegensätzlichkeit spricht seiner Ansicht nach gegen eine Kandidatur.

„Schließlich hat die vergangene Wahl uns gezeigt, dass wir mit Ausnahme von Sonderburg auch in den Kommunen Probleme haben, um die wir uns kümmern sollten“, so Hansen, der regionalpolitische Arbeitsgruppen für durchaus sinnvoll hält, nur eine Kandidatur auf dieser Ebene nicht.

Mehr lesen