Nachhaltiges Leben

Klimatreffen in Sonderburg: Das wollen die Kommunen erreichen

Klimatreffen in Sonderburg: Das wollen die Kommunen erreichen

Klimatreffen in Sonderburg: Das wollen die Kommunen

Sonderburg/Sønderborg
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Connie Hedegaard war von 2010 bis 2014 Europas erste Klimakommissarin, heute ist sie Vorsitzende der Denkfabrik Concito. Sie war eine der ersten Rednerinnen beim KL-Treffen in Sonderburg. Foto: Karin Riggelsen

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Seit Donnerstag sind Vertreterinnen und Vertreter aus allen Kommunen Dänemarks zu Gast am Alsensund. Stadtratspolitikerin Kirsten Bachmann verrät, was sie sich von der Konferenz erhofft.

Wie können Städte und Dörfer an nachhaltige Energiequellen angeschlossen werden? Wo kann die Müllabfuhr nachhaltiger werden, und wie schafft man einen gern genutzten, öffentlichen Nahverkehr? Mit Fragen wie diesen setzen sich in dieser Woche Hunderte Vertreterinnen und Vertreter aus allen 98 Kommunen Dänemarks auseinander.

Beim jährlichen Klima- und Umwelttreffen vom Landesverband der Kommunen (KL) tagen rund 750 Menschen am Donnerstag und Freitag im Sonderburger Alsion.

Doch was will die Konferenz erreichen? „Der Nordschleswiger“ hat Stadtratspolitikerin Kirsten Bachmann befragt. Sie sitzt für die Schleswigsche Partei im Sonderburger Kommunalparlament und ist Vorsitzende des Ausschusses für Technik, Stadt und Wohnen.

Was erhoffst du dir von der Konferenz?

„Dass wir Sonderburg in einem guten Licht dastehen lassen und wir zeigen dürfen, was wir alles machen.“

Was sind deine Aufgaben?

„Ich schicke heute die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf ihre Ausflüge. Sie sehen sich überall in der Kommune um und erleben, wie in unserer Kommune Nachhaltigkeit gelebt und umgesetzt wird. Es gibt insgesamt 22 Ausflüge. Am Freitag gebe ich die Staffel dann an die nächste Gastgeberkommune weiter.“

Was sind deine Ziele für die Konferenz?

„Ich freue mich darauf, mit anderen Kommunen darüber zu sprechen, wie sie mit den Herausforderungen umgehen. Ich hoffe darauf zu hören, was es an Lösungen geben könnte, was andere Kommunen bereits erarbeitet haben.“

Kannst du ein Beispiel nennen, in welchen Bereichen ihr voneinander lernen könnt?

„Generell alles, was die grüne Umstellung angeht. Was mich beispielsweise sehr interessiert: Wie bekommen wir die Leute dazu, den öffentlichen Verkehr zu nutzen? Wir arbeiten immer noch daran, dass man nicht unbedingt zwei Autos haben muss. Ich werde mich also viel mit den Kolleginnen und Kollegen über diese Themen unterhalten.“

Kirsten Bachmann nimmt als Stadtratspolitikerin für die Kommune Sonderburg an der Konferenz teil. Foto: Sara Eskildsen

Eröffnet hat die Konferenz Birgit S. Hansen, Bürgermeisterin der Kommune Frederikshavn und Vorsitzende des Klima- und Umweltausschusses von KL. Sie forderte in ihrer Rede dazu auf, die Bürgerinnen und Bürger vor Ort mehr einzubinden, wenn Anlagen zur nachhaltigen Energiegewinnung errichtet werden.

Manche wünschen keine Veränderung vor der Haustür

„Wir Kommunen spielen dabei eine Schlüsselrolle. Wir sind es, die den Menschen in die Augen sehen. Einigen kann es nicht schnell genug gehen und sie fordern uns auf, mehr Solaranlagen und Biogasanlagen zu bauen. Und dann gibt es die, denen es zu schnell geht. Die nicht wollen, dass sich in direkter Nähe zu ihnen etwas verändert“, so Hansen.

Derzeit gelte es, die von den Kommunen erarbeiteten Pläne zum Bau von Windkraftanlagen und Solaranlagen in die Tat umzusetzen. KL wünscht sich neue Modelle, um die Bürgerinnen und Bürger besser einzubeziehen.

Im Foyer des Alsion standen mehrere Unternehmen und Organisationen mit ihren Beiträgen zur nachhaltigen Umstellung für ein Gespräch bereit. Foto: Karin Riggelsen

„Es muss für eine Gegend attraktiver sein, wenn Areale mit Windkraftanlagen und Solarzellen ausgewiesen werden“, so Hansen in ihrer Eröffnungsrede. Die Menschen vor Ort sollten von der nachhaltigen Umstellung profitieren. Gewinne und Möglichkeiten müssten durchschaubar aufgezeigt werden und den Menschen vor Ort zufallen.

„Wir können einschätzen, was die Menschen wollen.“ Den Kommunen falle daher eine Schlüsselrolle zu.

Voneinander lernen

Mit Vorträgen, Ausflügen, Diskussionsrunden und in Gesprächen miteinander wollen die Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen bei der Konferenz herausfinden, wie man zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern mehr Nachhaltigkeit leben kann.

Die ausverkaufte Konferenz endet Freitag am frühen Nachmittag.

Birgit S. Hansen eröffnete als Vorsitzende des KL-Klimaausschusses die Konferenz. Foto: Sara Eskildsen
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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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