Kunstausstellung

Starke Botschaft: „Passt gut auf den Frieden auf“

Starke Botschaft: „Passt gut auf den Frieden auf“

Starke Botschaft: „Passt gut auf den Frieden auf“

Sonderburg/Sønderborg
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Marie-Luise Liebe vor ihrer Fotocollage, die sie unter anderem mithilfe von Kindern aus der Deutschen Schule Lügumkloster erstellt hat. Foto: Sara Eskildsen

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Wie zerbrechlich und schön die Kunst der Kielerin Marie-Luise Liebe ist, kann man ab sofort an der Uni im Alsion erfahren. Wieso die Künstlerin rohe Eier für eine Friedensbotschaft benutzt, verrät sie im Gespräch.

Frieden ist zerbrechlich, und jeder hat es in der Hand, zum Frieden beizutragen – diese Botschaft hat die Künstlerin Marie-Luise Liebe in ein fotografisches Kunstwerk gepackt, das ab sofort in der Universität im Alsion zu sehen ist. Mehrere Werke der Kielerin hängen in den kommenden zwei Monaten in den Räumen der Süddänischen Universität (SDU).

Wie kam es dazu, dass sie mit ihrer Kunst über die Grenze gefahren ist? „Ich hatte so ein schönes großes Bild, und ich fand, das musste irgendwo hängen. Es geht um Frieden“, erzählt Marie-Luise Liebe.

Raus aus der Garage und ran an die Wand

Als Mitglied im deutsch-dänischen Kunstverein FFKK und im Augustenburger KunstPunkt knüpfte die Fotografin Kontakt zur SDU, um die dortigen Wände mit ihrer Kunst bereichern zu können.

„Es ist ein schöner Platz, hier sind viele junge Menschen. Das Thema Frieden bewegt mich und andere derzeit ganz besonders. Also musste mein Kunst raus aus der Garage und ran an eine große Wand.“ Diese Möglichkeit bot sich in der Bibliothek der SDU, wo Marie-Luise Liebes Fotokunstwerke nun an den Wänden hängen.

Kunst neben Kunst: Das Werk der Kieler Künstlerin hängt neben der Skulptur von Olafur Eliasson vor dem Alsion. Foto: Sara Eskildsen

Neben Fotografien, auf denen die Künstlerin eine Serie mit Nahaufnahmen von Materialien am Strand von Kerteminde eingefangen hat, ist es vor allem das große Fotowerk, das zum Innehalten einlädt. Darauf zu sehen sind Dutzende Kinderhände, die ein Ei mit dem Aufdruck Frieden/Fred halten.

Beteiligt daran waren Kinder aus einer dänischen Kita bei Kiel sowie aus der deutschen Schule und dem deutschen Kindergarten in Lügumkloster (Løgumkloster).

Mit Kindern über Frieden reden

Die Künstlerin besuchte die Institutionen und sprach mit den Kindern über Frieden, bevor die Fotos entstanden. „Ich habe versucht, es zu erklären, und es war total toll, mit den Kindern darüber zu sprechen. Das Ei ist zerbrechlich, ebenso wie der Frieden. Aus dem Ei entsteht Leben, und auch im Frieden ist das Leben. Wir alle müssen uns immer wieder sagen: Passt gut auf den Frieden auf!“

Auch diese Fotokunst, entstanden in Kerteminde, ist in der SDU Sonderburg zu sehen. Foto: Sara Eskildsen

 

Die Künstlerin verwendet sowohl rohe Eier als auch Ei-Figuren aus gebranntem, weißem Ton, um auf die Zerbrechlichkeit von Frieden und auf die Chancen von Rücksichtnahme aufmerksam zu machen. Bei einer Ausstellung in Neumünster fiel diese Botschaft auch Deutschlands Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ins Auge. „Er hat sich ein Ton-Ei mitgenommen“, verrät die Künstlerin.

„Lernen, wie man mit Minderheiten gut umgeht“

In der deutsch-dänischen Grenzregion liege großes Potenzial, um für den Frieden Werbung zu machen. „Es ist doch wirklich großartig, dass die Kinder an den Schulen der Minderheit von klein auf lernen, wie man mit Minderheiten gut umgeht, oder wie es ist, einer Minderheit anzugehören. Gerade deshalb freue ich mich, dass ich meine Kunst hier in Sonderburg zeigen kann.“

Zu sehen sind die Kunstwerke in den Öffnungszeiten der SDU im Alsion. Die Friedens-Fotocollage ist, ebenso wie die anderen Werke in der SDU, zu kaufen.

 

Frieden ist wie rohe Eier: Zerbrechlich. Foto: Sara Eskildsen
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