Theaterpremiere

Am Ladegårdskov spielt Asta ein Kind aus dem Mittelalter

Am Ladegårdskov spielt Asta ein Kind aus dem Mittelalter

Am Ladegårdskov spielt Asta ein Kind aus dem Mittelalter

Gravenstein/Gråsten
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Die Schülerin ist Teil der Schauspielgruppe von „Det Lille Teater“ bei Gravenstein. Foto: Sara Eskildsen

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Am Ladegårdskov bei Gravenstein feiert am Mittwoch die Vorführung des Sommertheaters im „Kleinen Theater“ Premiere. Mit dabei ist die elfjährige Asta. Warum macht sie mit?

Die Stühle sind noch leer, die Bühne am Ladegårdskov ist verwaist und im Umkleideraum herrscht Ruhe. Die Perücken sitzen auf Plastikköpfen und die herrschaftlichen Kleider mit Puffärmeln hängen an langen Ständern und warten auf ihren großen Auftritt im Theaterstück „Hertuger og Husmænd“.

Nur eine Person befindet sich im Raum von „Det Lille Teater“ bei Gravenstein: die elfjährige Asta Lyngholm Leick. Sie wartet auf die anderen Darstellerinnen und Darsteller. An diesem Nachmittag steht bis in den Abend hinein eine der letzten Proben zum aktuellen Stück auf dem Programm.

„Ich konnte es nicht abwarten“

„Ich konnte es nicht abwarten und war schon etwas früher hier“, sagt Asta, während sie wartet und ihre Kostüme durchgeht. Es ist das dritte Theaterstück, an dem die Elfjährige mitwirkt. „Vergangenen Sommer hatte ich Premiere, dann kam das Weihnachtsstück und nun wieder die Sommervorführung“, verrät sie.

Asta auf der Hauptbühne des Freilufttheaters am Ladegårdskov, wo ab dem 14. Juni das aktuelle Stück vorgeführt wird. Foto: Sara Eskildsen

Seit vielen Wochen proben die Mitwirkenden das Stück, lernen Texte und Einsätze auswendig. Warum macht sie da mit?

„Es macht mir viel Spaß. Man lernt, an sich selbst zu glauben. Beispielsweise, wenn man seine Textstellen laut aufsagen muss. Das macht man ja normalerweise nicht. Das trägt dazu bei, dass man unter anderem auch in der Schule überzeugender sprechen kann. Man lernt, nicht mehr so gehemmt zu sein.“

Astas erste Rolle war eine Maus

Als ihre Mutter einen Aufruf las, dass im Theater auch junge Darstellende gesucht werden, machte sie Asta darauf aufmerksam. „Also bin ich mal zu den Proben gegangen und seitdem bin ich dabei. Es macht richtig viel Spaß.“

Ihre erste Rolle: „Eine Maus“, verrät die junge Schauspielerin lachend. „In diesem Stück jetzt spiele ich ein Mädchen von früher, daher auch die geflochtenen Zöpfe“, sagt Asta, die in Atzbüll (Adsbøl) zur Schule geht.

Für ihre Rolle ist die junge Schauspielerin auf der Freiluftbühne immer wieder in Bewegung. Foto: Sara Eskildsen

Im aktuellen Stück hat sie drei kurze Textstellen, die sie immer wieder übt. Das Abtauchen in die Zeit der Herzogtümer von 1500 findet sie faszinierend. „Ich wusste vorher nicht, dass es sogenannte Zuschau-Mahlzeiten* gab, bei denen die Reichen ein Festessen hatten und die arme Bevölkerung durfte zuschauen.“

*Auf Dänisch „glo-taffel“

„Muss ein schweres Leben gewesen sein“

Mit Blick auf die Geschichte ist sie froh, im Jahr 2023 zu leben. „Mein Eindruck ist, dass es damals richtig hart war, Kind zu sein. Das muss ein sehr schweres Leben gewesen sein.“

Astas Kindheit geht an diesem Sonntagnachmittag mit den Proben im Freilufttheater weiter. Und nun kommen auch die anderen Darstellerinnen und Darsteller nach und nach auf den Hof der Theaterscheune gefahren, um zu proben. Nicht mehr lange, und die Kostüme und Perücken sitzen auf Menschen, anstatt auf Bügeln.

Der Garten der Theaterscheune wird zur Freiluftbühne. Foto: Sara Eskildsen

Das Stück „Hertuger og Husmænd“ (zu Deutsch Herzöge und Kleinbauern) erzählt die Geschichte der Zeit um 1500 im Dorf Fiskbæk nahe des heutigen Gravensteins. Regisseur ist Kristian Hald, Autor des Stücks Brian Wind-Hansen.

Die Premiere beginnt am Mittwoch, 14. Juni, um 19.30 Uhr, fünf weitere Vorstellungen folgen. Den Spielplan und weitere Informationen gibt es hier.

 

 

 

 

 
Zehn Kinder und Jugendliche wirken im aktuellen Stück mit, eine von ihnen ist Asta. Foto: Sara Eskildsen
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