Kinder- und Jugendbuchwochen
Frag den Autor: „Kannst du davon leben?“
Frag den Autor: „Kannst du davon leben?“
Frag den Autor: „Kannst du davon leben?“
Einen echten Schriftsteller trifft man nicht alle Tage, und so hatten die Sechst- und Siebtklässler der Förde-Schule am Freitag eine seltene Gelegenheit, einen Autor zu fragen, was sie wollten.
„Kannst du davon leben, und was verdienst du mit deinen Büchern?“ Diese Frage liegt auf der Hand, wenn man einen Schriftsteller fragen darf, was man will, und genau das wollte eine Schülerin der Förde-Schule am Freitag wissen. Und zwar von Silas Matthes, der am Vormittag eine Autorenlesung in der Kaminhalle gab.
Der 27-Jährige schreibt seit seinem 18. Lebensjahr und ist beim „Oetinger“-Verlag unter Vertrag. Mit 20 verfasste er seinen Debütroman „Miese Opfer“, aus dem er am Freitag einige Passagen vorlas.
„Ja, zum Glück kann ich das. Ich bin Student und habe keine großen Verpflichtungen, daher kann ich es. Eine Familie ernähren könnte ich damit aber nicht“, antwortete der Schriftsteller, der in Hamburg lebt und arbeitet und nebenbei studiert.
Er verriet den Kindern, dass von den 10 Euro, die das Buch „Miese Opfer“ kostet, 5 Euro an den Konzern Amazon gehen, obwohl dieser nichts tut, als dass er das Buch lagert und versendet. Schwer zu erraten war für die Schüler, wie viel der Autor von dem Buch erhält: Die 50 Cent waren allzu überraschend.
„Wie sieht dein Alltag aus?“, wollte ein Schüler wissen. „Es gibt Schreibtage, da arbeite ich durch, und dann gibt es Lesereisen, in denen ich ganz wenig zum Schreiben komme. Heute Nacht habe ich übrigens bis halb vier geschrieben, weil ich einen Abgabetermin hatte“, so Silas Matthes.
Man beobachtet Szenen, und wir als Schriftsteller lernen, Geschichten daraus zu machen. Wenn man aber mitten in einer Geschichte feststeckt und mal nicht weiterkommt, kann man das Unterbewusstsein arbeiten lassen.
Silas Matthes
Und wo findet der Autor seine Inspirationen? „Man läuft so durch den Tag und beobachtet ganz viele Situationen und kriegt Ideen, worüber man schreiben kann. Man beobachtet Szenen, und wir als Schriftsteller lernen, Geschichten daraus zu machen.
Wenn man aber mitten in einer Geschichte feststeckt und mal nicht weiterkommt, kann man das Unterbewusstsein arbeiten lassen. Dann gehe ich joggen oder ich schlafe, das hilft meistens sehr gut. Dann kann das Unterbewusstsein seine Arbeit machen.“