Neuer Hallenwart

Hallenleiter sieht sich als Lobbyist

Hallenleiter sieht sich als Lobbyist

Hallenleiter sieht sich als Lobbyist

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Norburg/Nordborg
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Jens Christian Hansen will das Nordals Idrætscenter stärker als bisher vermarkten. Foto: RN

Jens Christian Hansen steht seit März dem Nordals Idrætscenter vor. Als Nutzer kennt er den Bedarf für Verbesserungen.

In der Welt des nordalsischen Ehrenamtes ist Jens Christian Hansen bekannt. So war er über zwei Jahrzehnte im Vorstand des Fußballklubs, ist im regionalen Vorstand des   Fußballverbandes, und er war Mitinitiator des (ruhenden) Projektes „Nordborg Fjord“. Seit März leitet der   gebürtige Norburger das  Nordals Idrætscenter, das ihm  als Verbraucher bestens bekannt ist.

Der Vorstand hat ihn aufgefordert, sich zu bewerben, nachdem   die Stelle nach knapp einem halben Jahr zum März vakant zu werden drohte.    Der  Firmenberater   der Kommune sagte nicht sofort zu. „ Ich will nicht   der Sekretär des Vorstandes sein. Ich   will meine Meinung sagen können,  zur Entwicklung beitragen. Ich musste auch wissen, ob unsere Vorstellungen zueinander passen“, sagt er zu Gesprächen vorab.

Das Sportzentrum sieht er mit den Augen des  Verbrauchers und  Nordalsens. Ihm  geht es um das Ganze. Er stellt sich die Frage, was nützt es Nordalsen und  nicht, was dem einzelnen Verein. Er kennt das Zentrum als Fußballer, Badmintonspieler und Schwimmer. „Ich höre oft, dass  es schwierig ist, seine Idee durchzubringen. Da möchte ich  der Partner der Verbraucher sein, nicht ihr Gegner,  wenn es sich machen lässt. Man  muss sie einbinden, ansonsten ist es schwierig, Freiwillige zu finden.  Die Bedingungen sind aber nicht so schlecht“, sagt der 54-Jährige.

Fußballfeld steht oft unter Wasser

Ein Projekt ist schon recht weit gediehen: Das Fußballfeld  steht zu oft unter Wasser, es müsste eine Drainage gelegt werden, was  zu teuer ist (0,5 Mio.). Daher soll es verlegt werden und    einen Kunstrasen  erhalten.    Ein Architekt  ist beauftragt, um die Finanzierung kümmert sich der Vorstand. Das Projekt soll in zwei Jahren verwirklicht sein. „Dann ist das Feld garantiert   immer spielbar. Das heißt, ich kann das besser an   DBU (Verband) für Lehrgänge und Trainingslager verkaufen.  Dieser Plan wird vom Vorstand und auch von der Kommune unterstützt.“

Jens Christian   Hansen scheut ansonsten nicht den Vergleich mit anderen Sportzentren. „Da können wir sehr gut mithalten. Unser Problem ist, dass das Sportzentrum    nicht bekannt genug ist. Noch weniger wissen, dass wir auch ein Hotel haben. Die Gäste können kostenlos   Einrichtungen im Sportzentrum nutzen wie Fitnessstudio  und Hallenbad.  Wo gibt es das sonst?“

Das andere Problem: Er muss   neue Zielgruppen erschließen.    Es gibt weniger Kinder und mehr Ältere, eine seit Jahrzehnten anhaltende demografische Entwicklung auf Nordalsen.   „Wir haben ja kein Hinterland.   Daher müssen wir so attraktiv sein wie möglich, um andere Leute anzuziehen.  Wir können Krolf drinnen anbieten, was nicht jede Halle bieten kann.   Wir müssen die guten Geschichten  erzählen.“  

Jens Christian Hansen möchte das Sportzentrum auch zum wichtigen Teil des geplanten „Nordals Ferieresort“  machen, von dessen Realisierung er überzeugt ist. „Auch wenn wir  Konkurrenten sind, muss es im Interesse aller sein,     sich zu entwickeln. Sonderburg  steht gut da, das färbt   auf die anderen ab. Norburg hat  zum Beispiel viele Handwerksbetriebe. Das nutzt allen.“

Der studierte Betriebswirt sieht sich im Bereich Sportpolitik zudem als Lobbyist:   „Bewegung fördert soziale Kompetenzen. Das ist bekannt.   Doch viele Hallen sind  kümmerlich ausgestattet. Statt  Geld in Gesundheitsprojekte zu stecken, die kaum jemand kennt, sollte man die Hallen modernisieren, um den Leuten so gute Möglichkeiten wie möglich zu geben, sich körperlich zu betätigen.“

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