Prozess

Prozess gegen Ehefrau: Nachbarn und Freunde sagen aus

Prozess gegen Ehefrau: Nachbarn und Freunde sagen aus

Prozess gegen Ehefrau: Nachbarn und Freunde sagen aus

Sonderburg/Sønderborg
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Sonderburger Gericht Foto: Karin Riggelsen

Im Sonderburger Gericht wird am Freitag der Prozess gegen eine 65-jährige Frau fortgesetzt, die laut Anklageschrift ihren Mann mit Medikamenten fast umgebracht haben soll. Es ist der zweite Verhandlungstag, Freunde und Nachbarn sind als Zeugen geladen.

Hat die Ehefrau ihrem Mann über Monate hinweg ein Medikament verabreicht, das ihn fast getötet hat? Dieser Frage wird ein Schwurgericht am Freitag im Sonderburger Gericht weiter nachgehen.

Die Staatsanwaltschaft hat für den zweiten Prozesstag Freunde und Nachbarn der Angeklagen und deren Ehemann zur Aussage in den Zeugenstand bestellt.

Das Schwurgericht sucht nach der Wahrheit

Ihre Aussagen sollen den Geschworenen und den drei Richtern helfen, die Wahrheit herauszufinden. 

Staatsanwältin Rikke Brændgaard-Nielsen will im Laufe des Prozesses beweisen, dass die Frau aus Höruphaff ihrem Mann das Medikament Baclofen verabreicht hat, woraufhin der im Krankenhaus liegende Ehemann 14-mal bewusstlos wurde und zum Teil in ein tiefes, lebensbedrohliches Koma fiel.

Die Angeklagte weist die Schuld von sich. Sie bestreitet, ihrem Mann jemals das Medikament verabreicht zu haben, das sie seit Jahren wegen einer angeblichen Parkinson-Erkrankung verschrieben kriegt.

Der Prozess kreist um eine zentrale Frage

Der Prozess kreist um eine zentrale Frage: Wie ist das Baclofen in den Körper des Mannes gelangt, während er in Sonderburg, Odense und Kopenhagen wegen seiner Bewusstlosigkeitsanfälle behandelt wurde?

Ein Oberarzt am Reichshospital in Kopenhagen hatte nach wochenlanger Ursachensuche im November 2018 auf den Verdacht einer Vergiftung hin Blut und Mageninhalt des Mannes untersucht – und Baclofen entdeckt.

In einer rückwirkenden Untersuchung einer Blutprobe wurde daraufhin festgestellt, dass dem Mann auch in Odense Baclofen verabreicht wurde. Doch von wem?

„Der Nordschleswiger“ ist im Gericht vor Ort und wird in Kürze vom zweiten Prozesstag berichten.

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