Naturphänomen

In Sonderburg leuchtet die Ostsee

In Sonderburg leuchtet die Ostsee

In Sonderburg leuchtet die Ostsee

Kilian Neugebauer
Kilian Neugebauer
Sonderburg/Sønderborg
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Das Naturphänomen Meeresleuchten (Symbolfoto) Foto: Lars Laursen/Biofoto/Ritzau Scanpix

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Frierende Menschen an Sonderburgs Strandküste – Mutige wagen sich in die Ostsee, um das Naturphänomen Meeresleuchten zu beobachten. Funkelt die Ostsee an der Sonderburger Strandpromenade wirklich?

Während die Außentemperaturen zu dieser Jahreszeit wieder kälter werden, spielt sich im Spätsommer an der Küste um Alsen (Als) ein Naturspektakel ab, das zum nächtlichen Schwimmen einlädt – das Meeresleuchten. Die Lichtsignale im Wasser werden bei einer Berührung oder bei starkem Wellengang durch winzige Planktonalgen hervorgerufen und lassen die Ostsee erstrahlen. Viele Mutige, die sich bei kalten Außentemperaturen in der Nacht ins Wasser trauen, werden Zeuge kleiner blau-grüner Punkte im Wasser. „Meeresleuchten ist in den meisten Jahren zu sehen, die Hauptsaison ist normalerweise im August, aber ich habe es auch schon von Juli bis Anfang Oktober gesehen“, so Christine Røllike Ditlefsen, Naturführerin der Kommune Sonderburg.

Meeresleuchten ist in den meisten Jahren zu sehen, die Hauptsaison ist normalerweise im August, aber ich habe es auch schon von Juli bis Anfang Oktober gesehen.

Christine Røllike Ditlefsen, Naturführerin

Wo genau leuchtet die Ostsee?

Es sei schwierig zu sagen, wo in der Region ein Meeresleuchten auftritt, meint Christine Røllike Ditlefsen. Bei starkem Wellengang werden die Algen mitunter an den Strand gespült, sodass sie bei Berührung auch außerhalb des Meeres leuchten können. Schwimmende an den Ufern haben eine gute Chance, eigenständig leuchtende Punkte im Wasser hervorzurufen. Bei einem Selbstversuch in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag konnte „Nordschleswiger“-Praktikant Kilian Neugebauer ein leichtes Meeresleuchten während des Schwimmens erkennen. Da das Leuchten nur kurzweilig anhält, stellt sich das Dokumentieren mit einer Kamera als schwierig heraus.

 

Entscheidend für die Sichtbarkeit des Meeresleuchtens ist die Menge der Planktonalgen, die bei einer hohen Wassertemperatur und vielen Nährstoffen im Wasser besonders hoch ist. Die frei werdende Energie chemischer Prozesse sorgt dann – in Form von Licht – für Erstaunen unter den Strandbesucherinnen und -besuchern. 

So kräftig kann das Meeresleuchten bei optimalen Bedingungen auftreten. Beim Selbstversuch am Sonnabend in Sonderburg war es schwächer (Symbolfoto). Foto: Lars Laursen/Biofoto/Ritzau Scanpix

Faktor: Wind und Wasser

Die Lebensdauer der Algen ist kurz, Wind und Wetter treiben die Algen umher – ein Meeresleuchten ist in der Regel nur an mehreren Tagen hintereinander an derselben Stelle präsent. Bei sinkenden Wassertemperaturen in der Ostsee, wie zuletzt, wird ein Meeresleuchten zunehmend unwahrscheinlicher. Gleichwohl lohnt es sich, beim nächsten nächtlichen Spaziergang oder Schwimmen die Augen offen zu halten.

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