Nachruf

Zum Tode von Anne Marie Hoff

Zum Tode von Anne Marie Hoff

Zum Tode von Anne Marie Hoff

Norburg/Nordborg
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Auf Nordalsen ist Anne Marie Hoff verstorben. Foto: DN

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Im Alter von 84 Jahren ist Anne Marie Hoff verstorben. Ein Nachruf über eine Frau, die nicht nur für ihre Familie unvergessen bleibt.

Anne Marie Hoff ist am 21. Dezember im Pflegeheim Tangshave in Norburg verstorben. Nach 84 Jahren endete ein Leben, das gefüllt war mit Familie und der Arbeit auf dem Familienhof auf Nordalsen (Nordals), mit Engagement innerhalb der deutschen Minderheit und Fahrradausflügen zum Strand.

Anne Marie Hoff kam am 17. Mai 1938 in Lautrup zwischen Uk (Uge) und Tingleff (Tinglev) zur Welt. Nach dem Zweiten Weltkrieg besuchte sie zunächst eine dänische Schule. Später, als es wieder deutsche Lehrkräfte gab, erhielt sie Unterricht in einer deutschen Wanderschule – wo die Lehrerin zu den Kindern nach Hause kam.

Nach ihrem Schulabschluss machte die junge Frau eine Banklehre bei der Raiffeisenkasse in Tingleff. Außerdem gab sie Schreibmaschinenunterricht an der deutschen Schule und half mit der Büroarbeit. Als junge Frau war sie eine begnadete Handballerin im deutschen Handballverein – und eine gefürchtete Torwartin.

1964 Umzug nach Nordalsen

Ihr Lebensweg führte auch nach Aarhus. Dort lernte sie an der Hauswirtschaftsschule – und lernte ihre beste Freundin Birte kennen. Eine Freundschaft, die bis zum Ende ihres Lebens halten sollte.

1964 begann für Anne Marie ein neuer Lebensabschnitt. Sie heiratete Hans Christian Hoff und zog mit ihm nach Nordalsen, wo das junge Ehepaar den Hof der Familie Hoff übernahm.

Dort am Hopsømadevej lebte die Familie viele Jahrzehnte am äußersten Ende von Nordalsen – sozusagen auf dem letzten Hof vor dem Strand von Nørreløkke. Bis ins hohe Alter fuhr Anne Marie Hoff mit dem Fahrrad zum Strand, um zu baden.

Anne Marie Hoff, 1938-2022 Foto: Privat

In der Ehe wurden drei Söhne geboren. Klaus Walter, Jan Georg und Dirk Asger. Anne Marie Hoff half auf dem Hof mit der Buchführung und den Finanzen, denn damit kannte sie sich als gelernte Bankfrau aus.

Sie war eine begabte Handwerkskünstlerin und Malerin, besuchte Malkurse, verzierte Porzellan, webte, nähte und klöppelte.

Als gute Köchin versorgte sie die Familie gerne mit gutem Essen, und im Garten des Hofes hegte und pflegte Anne Marie Hoff Obst und Gemüse.

Im Deutschen Kindergarten Lunden war sie viele Jahre lang als Schriftwartin im Vorstand aktiv, und in der Schule war sie bei Aktivitäten oft eine helfende Hand, backte Kuchen oder belegte Smørrebrød für Veranstaltungen.

Viel Freizeit hatte das Ehepaar Hoff nicht. Doch einige Reisen gab es im Laufe der Jahre –  es ging in den Schwarzwald, nach Österreich und Madeira, nach Schweden und Bornholm.

„Sie hat immer alles für ihre Familie getan“

Anne Marie Hoff hatte einen großen Freundes- und Bekanntenkreis und lud gerne Gäste ein, auch zu den Geburtstagen. Teils zusammen mit ihren Kindern machte sie einen Tanzkurs, denn getanzt wurde im Hause Hoff gerne und oft.

„Sie war eine Frau, die einen starken Willen und eine feste Meinung hatte“, erinnert sich Sohn Jan Georg Hoff. „Sie hat immer alles für ihre Familie getan, und wir hatten eine sehr schöne Kindheit. Und für die sechs Enkelkinder war sie eine wunderbare Oma – sie hat sie so gerne verwöhnt!“

2018 erlitt Anne Marie Hoff einen Schlaganfall, der sie in ihrer Bewegungsfreiheit stark einschränkte. Sie zog ins Pflegeheim Tangshave. Ihr Mann Hans Christian verstarb im Jahr 2000. Ein schwerer Schicksalsschlag war für Anne Marie Hoff auch der Tod ihres Sohnes Dirk, der 2017 an einer akuten Leukämie verstarb.

In den letzten Wochen ihres Lebens wurde Anne Marie Hoff zunehmend schwächer, bevor sie am 21. Dezember entschlief. In Erinnerung bleibt eine starke Frau, die das Leben von vielen Menschen bereichert und mit Leben gefüllt hat.

Die Beisetzungsfeier findet am Sonnabend, 7. Januar, in der Kirche zu Norburg statt. Sie beginnt um 11 Uhr.

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