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Nach 20 Jahren stellt Öko-Erdbeerhof seinen Betrieb ein

Nach 20 Jahren stellt Öko-Erdbeerhof seinen Betrieb ein

Nach 20 Jahren stellt Öko-Erdbeerhof seinen Betrieb ein

Duburg/Duborg
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Peter und Grete Schmidt haben 20 Jahre schmackhafte Öko-Erdbeeren angebaut. Nun stellen sie die Produktion zum Kummer ihrer Kunden ein. Foto: Volker Heesch

Der Ökolandwirt Peter Schmidt musste in diesem Jahr die Ernte auf seinem Betrieb in Duburg bei Tingleff wegen heftiger Regenfälle vorzeitig abbrechen. Die rumänischen Saisonkräfte sind bereits abgereist.

Die vielen Erdbeerkunden, die oft seit Jahren direkt auf dem Hof von Grete und Peter Schmidt in Duburg/Duborg bei Tingleff/Tinglev im Sommer ökologisch erzeugte Erdbeeren kaufen, wurden durch die Enfernung der Hinweisschilder an den Landstraßen bereits „vorgewarnt“. In diesem Jahr ist die Ernte der besonders schmackhaften Ökoerdbeeren in Nordschleswig frühzeitig zu Ende gegangen.

Letzte Saison vorbei

„120 Millimeter Regen innerhalb weniger Tage haben den Erdbeeren in diesem Jahr sehr zugesetzt“, so der 70-jährige Ökolandwirt Peter Schmidt, der sich seit 20 Jahren zusammen mit seiner Frau Grete auf den Anbau der Erdbeeren spezialisiert hat. „Die rumänischen Saisonkräfte sind schon abgereist“, erzählte Schmidt vor einigen Tagen. Und bei einem Besuch auf seinem Hof hat er noch eine traurige Nachricht für die Freunde seiner Duburger Erdbeeren: „Das war unsere letzte Saison. Das ist jetzt vorbei.“

Er erklärt, dass bereits die vergangenen Jahre kaum mehr Ertrag eingebracht haben. 2018 setzte der Hitzesommer den Pflanzen zu, im vergangenen Jahr war es erst zu trocken, dann zu nass.

Peter Schmidt hat zwei Jahrzehnte hochwertige Erdbeeren mit Öko-Qualität angebaut. Seit Jahren halfen ihm rumänische Saisonkräfte bei der Ernte. Foto: Volker Heesch

 

Und er erzählt auch, dass er nicht länger auf die langjährige Mitarbeiterin aus Rumänien zurückgreifen kann, die ihn beim Verpacken und dem Versand der Erdbeeren ins Lager des Einzelhandelskonzerns Coop unterstützt hat, der den Großteil der Produktion aus Duburg abgenommen hat.

„Wir werden im kommenden Jahr nur noch Erdbeeren für uns selbst anbauen“, berichtet Grete Schmidt, die wie ihr Mann aus der Tingleffer Gegend stammt. Beide haben den Hof, eine Häuslerstelle aus den 1950er Jahren, vor 40 Jahren von den ersten Besitzern gekauft. „Die 70 Hektar Land sollen verpachtet werden“, so Schmidt und fügt hinzu, dass sie die Gebäude in den vergangenen Jahren sehr schön renoviert haben und vorerst nicht fortziehen möchten.

 

Der Erdbeerstand auf dem Hof ist bereits abgebaut worden. Foto: Volker Heesch

Schmidt bedauert, dass es jetzt in Nordschleswig keine Bio-Erdbeerproduktion mehr gibt. „Der nächste Öko-Erdbeerproduzent liegt bei Horsens“ berichtet er. Der sandige Boden in Duborg war immer gut für den Erdbeeranbau, denn bei Regenfällen trocknen die Beeren auf ihm relativ schnell ab. Dieses Jahr war es aber einfach zu nass.

Der Erdbeerfachmann erzählt, dass er stets sechs verschiedene Sorten Erdbeeren angebaut hat, um bei der unterschiedlichen Witterung immer genug ernten zu können. Die Erdbeerpflanzen wurden nach einer Saison umgepflügt. Er berichtet, dass die Pflanzenschutzvorschriften ihn dazu verpflichteten, Jahr für Jahr neue Pflanzen aus den Niederlanden und Deutschland zu beschaffen.
In den kommenden Tagen werden noch einige Erdbeeren an Stammkunden geliefert, so Schmidt, bis bald das Thema Erdbeeren für ihn passé ist.

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