Wiederöffnung
Findungsphase am ersten Schultag
Findungsphase am ersten Schultag
Findungsphase am ersten Schultag
Mit Abstand und mit vielen neuen Regeln: Die Klassen 0 und 1 der Deutschen Schule Tingleff erlebten einen merkwürdigen ersten Tag nach der Corona-Zwangspause.
Vorschülerin Liva steht an der Markierung vor den sanitären Anlagen und wartet geduldig darauf, dass sie mit dem Händewaschen an der Reihe ist.
Andere Schüler nähern sich noch etwas unentschlossen den Toiletten und den Markierungen. Sie müssen sich in Erinnerung rufen, dass sie nicht einfach zu den Wachbecken loslaufen können, sondern mit gebotenem Sicherheitsabstand warten müssen, bis die Vorderen mit dem Händewaschen fertig sind.
Vieles war anders am Donnerstag, als in der Deutschen Schule Tingleff der Betrieb für die erste Klasse und die Vorschulklasse nach der Corona-Pause wieder aufgenommen wurde.
„So richtig Unterricht machen wir heute noch nicht. Es geht erst einmal darum, den Schülern alles zu zeigen und zu erklären, damit sie sich sicher und auch geborgen fühlen. Es ist ja eine sehr ungewohnte Situation mit all den Regeln“, so Vorschulleiterin Andrea Zimmermann im alten Schultrakt.
Dort ist die hintere Gebäudehälfte den Vorschülern vorbehalten mit eigenen Toiletten sowie Ein- und Ausgang zum Außengelände. Im vorderen Teil hält sich die erste Klasse auf. Ein beschriftetes Klebeband auf dem Boden markiert die Grenze.
So richtig Unterricht machen wir heute noch nicht. Es geht erst einmal darum, den Schülern alles zu zeigen und zu erklären, damit sie sich sicher und auch geborgen fühlen. Es ist ja eine sehr ungewohnte Situation mit all den Regeln.
Andrea Zimmermann
Da die Vorklasse mit 21 Schülern verhältnismäßig groß ist, ist eine räumliche Trennung erforderlich, um den Sicherheitsabstand der Sitzplätze von zwei Metern zu gewährleisten. Am Donnerstag waren 19 von 21 Schülern da. Der Musikraum hinter der Aula wird als zweiter Klassenraum genutzt.
Noch kleinere Gruppen
„Darüber hinaus gibt es kleine Gruppen, um die Sicherheitsvorgaben besser einhalten zu können“, ergänzt die Vorschulleiterin. Es gibt eine Affen-, eine Hasen-, eine Eulen-, eine Katzen- und eine Hundegruppe. Für sie gilt quasi ein gesonderter Schichtplan.
Bei all den Vorgaben, an die sich Schüler und Lehrer zu halten haben und die den Alltag beschwerlich machen, gibt es auch eine gern gesehene Ausnahmeregel an der Tingleffer Schule.
„Die Schüler brauchen die Schuhe nicht auszuziehen“, so Andrea Zimmermann mit einem Schmunzeln. Das Ausziehen würde zu einem dichten Gedränge führen, und daher können die Kinder ihre Schule anbehalten – zum Leidwesen der Reinigungskräfte.
„Sie haben mehr zu tun, zumal ja auch alles desinfiziert werden muss. Wenn wir Lehrer Material für den Unterricht herausgeben, dann müssen wir es auch desinfizieren“, ergänzt Andrea Zimmermann, die den ersten Tag mit vier Kollegen in Angriff nahm, um alles überblicken zu können und sich und die Kinder mit der neuen Situation vertraut zu machen.
Die Schüler wirkten angesichts der vielen Markierungen und Vorgaben ein wenig verwirrt. Vielen war aber auch die Freude anzumerken, endlich wieder mit den Klassenkameraden zusammen zu sein.
Im Sommerhaus mit der Familie in Blåvand habe er die Zeit ganz gut herumgekriegt, erzählte Erstklässler Jannick dem „Nordschleswiger“. Kontakte zu anderen Kindern galt es zu vermeiden, und so wurde das I-Pad fürs Spielen und Filmgucken genutzt. Er sei froh, wieder in der Schule zu sein und die anderen Kinder zu treffen, so der Schüler.
Die Großen stoßen dazu
Am Freitag werden die Klassen zwei und drei den etwas anderen Schulalltag erleben, und am Montag stoßen dann die Größeren bis Klasse fünf hinzu. Auch sie werden räumlich von den anderen Klassen getrennt und werden sich an die Sicherheitsvorkehrungen zur Vermeidung einer Ansteckung mit dem Coronavirus gewöhnen müssen.
Die großen Schüler bekommen bis auf Weiteres nach wie vor digitalen Fernunterricht.