Trapholt

Pattburger Schüler drechselten für das Kunstmuseum

Pattburger Schüler drechselten für das Kunstmuseum

Pattburger Schüler drechselten für das Kunstmuseum

Pattburg/Padborg
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Stina an der Seite von Susanne Haupt beim Drechseln Foto: Karin Riggelsen

Mit Schulleiterin Susanne Haupt fertigten Fünft- und Sechstklässler Zierhölzer an, die als Teil großer Ausstellungsstücke im Koldinger Kunstmuseum Trapholt zu bestaunen sind. Noch bis Mai werden die in Form von langen Stühlen zusammengesetzten Kunstwerke der Öffentlichkeit präsentiert.

Das Kunstmuseum Trapholt in Kolding hat im vergangenen Jahr den Fokus auf das alte Tischler- und Kunsthandwerk Drechseln gelegt.

Es gab Treffen, Workshops, Aktionstage, und es wurde das Kunstprojekt „Tingsted – et værk skabt i Fællesskab“ ins Leben gerufen mit dem Ziel, möglichst viele Künstler und Handwerker für das Anfertigen von gedrechselten Hölzern für ein gemeinsames Kunstwerk gewinnen zu können. https://trapholt.dk/tingsted-et-vaerk-skabt-i-faellesskab

Überdimensionale Stühle

1.200 „Pins“ sind zum Bearbeiten ausgegeben worden. 942 kamen verziert zurück und sind in überdimensional langen Stühlen eingefügt worden. Kürzlich war Ausstellungseröffnung.

Die langen, stuhlartigen Gebilde im Kunstmuseum Trapholt, für die Pattburger Schüler gedrechselt hatten. Foto: S. Haupt

Unter den Besuchern war Susanne Haupt, Leiterin der Deutschen Schule Pattburg. Sie schaute sich die hohen Kunstwerke besonders genau und mit einer Portion Stolz an, denn einige Hölzer haben Pattburger Schüler angefertigt.

Gleich nach den Sommerferien hatten sich Fünft- und Sechstklässler im Werkunterricht an die Arbeit gemacht.

Mit Susanne Haupt hatten sie nicht nur eine fachkundige Werklehrerin, sondern auch einen Fan des alten Handwerks Drechseln. „Ich habe Holzblasinstrumentenbauer gelernt mit Schwerpunkt Blockflöten und historische Instrumente“, erwähnt die Schulleiterin.

Schulleiterin Susanne Haupt mit der Drechselgruppe im Werkraum der Deutschen Schule Pattburg Foto: Karin Riggelsen

Für das Projekt als Hommage an das Drechseln war sie schnell zu gewinnen. Die Schüler auch. An Drehbänken, zum Teil aus dem privaten Fundus der Schulleiterin, machten sie sich an das Verzieren der Hölzer. 

„Es waren jeweils 40 Zentimeter lange Kanthölzer. Es gab keine Vorgaben, der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. Lediglich das Endstück musste die Maße vier mal vier Zentimeter haben, damit es mit anderen Stücken zusammengesetzt werden kann“, berichtet Susanne Haupt.

Auch Sebastian hat beim Drechseln den Dreh raus. Foto: Karin Riggelsen

Acht verzierte Hölzer entstanden in der Pattburger Drechselwerkstatt und wurden an das Museumsprojekt weitergeleitet.

„Es war ein Gemeinschaftsprojekt mit vielen dänischen Drechslern. Sowohl Profis als auch Amateure haben sich beteiligt, allerdings nur wenige Schüler“, so Haupt.

Die Organisatoren hätten sich gefreut, dass die Liebe zum Handwerk Drechseln teilweise auch an die jüngere Generation weitergegeben wurde.

„Ich freue mich ganz besonders, dass sich von meiner Schule vier Mädchen beteiligt haben“, sagt die Schulleiterin.

Charakteristisch für das Drechseln ist die Rotation des Holzstückes. Foto: Karin Riggelsen

Die Pins aus Pattburg und alle anderen Exemplare sind an den Designer Rasmus Bækkel Fex weitergeleitet worden. Drei Monate lang hat er die Teile in der Werkstatt für Kunst („Statens Værksteder for Kunst“) für das Zusammensetzen überprüft, sortiert und behandelt. 

Ich freue mich ganz besonders, dass sich von meiner Schule vier Mädchen beteiligt haben.

Susanne Haupt, Schulleiterin und Werklehrerin

Aus 876 gedrechselten Hölzern ist ein Gebilde mit zwölf hohen Stühlen entstanden. Jeder Stuhl mit überdimensional langen Beinen besteht aus 73 Hölzern. Das Kunstwerk ist noch bis zum 10. Mai im Koldinger Museum ausgestellt.

 

Zwei gedrechselte Hölzer und ein vierkantiger Rohling Foto: Karin Riggelsen
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Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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