Gesellschaft

Svend Åge hält sich mit Holz auf Trab

Svend Åge hält sich mit Holz auf Trab

Svend Åge hält sich mit Holz auf Trab

Kollund
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Svend Åge Toft in seinem Element. Wenn er mit der Motorsäge Brennholz bearbeiten kann, dann fühlt sich der 80-Jährige wohl. Foto: Friedrich Hartung

Der 80-jährige Kollunder genießt es, Brennholz für den heimischen Ofen zu bearbeiten. Er zersägt, zerkleinert und stapelt bei einer neuen Lieferung wochenlang. Der Ehefrau wird es manchmal zu viel, sie lässt ihren „Hans Dampf in allen Gassen“ aber gewähren, denn die körperliche Arbeit sieht er als sein Lebenselixier.

„Hin und wieder schlägt man schon die Hände über dem Kopf zusammen und findet, dass es auch mal gut ist. Er braucht es aber“, sagt Anni Toft aus Kollund mit einem Schmunzeln.

Dass ihr Mann Svend Åge ein schier unstillbares Faible für das Brennholz machen hat und sich mit seinen 80 Jahren manchmal zu verausgaben scheint, daran habe sie sich gewöhnt. Sie lasse ihn gewähren.

„Wir leben seit 1974 hier, und er hat schon immer gern Holz für unseren Ofen gemacht. Daran hat sich auch im Alter nichts geändert. Im Gegenteil“, sagt die Ehefrau halb seufzend, halb lachend. Seit mehr als 50 Jahren ist sie mit ihrem Svend Åge verheiratet.

Anni Toft hat sich damit abgefunden, dass ihr Mann Svend Åge auch mit 80 Jahren immer noch viel Brennholz für den heimischen Ofen macht. Foto: Friedrich Hartung
Anni und Svend Åge Toft beim Kaffeepäuschen Foto: Friedrich Hartung

Ihr Svend Åge kann nun einmal nicht stillsitzen. Als im Herbst wieder einmal eine große Ladung Holzstämme am Haus im Musvitvej in Kollund eintraf, machte sich der 80-Jährige sogleich ans Werk.

Wer rastet, der rostet

„Es waren sechs Kubikmeter. Alles ist mittlerweile zersägt, gespalten und gestapelt. Es reicht für zwei Heizsaisons. Jetzt sitze ich wieder hier und habe nichts zu tun“, so der 80-Jährige zum „Nordschleswiger“ mit einem Lachen.

Vormittags und nachmittags hat er tagtäglich geschuftet. „Mit Essenspause und kleinem Mittagsschlaf dazwischen. Man muss es ja nicht übertreiben“, so der Kollunder scherzhaft.

Svend Åge Toft beim Spalten von Brennholz Foto: Friedrich Hartung

„Wer rastet, der rostet“, ist die Devise das 80-jährigen.

„Ich fühle mich einfach wohler, wenn ich etwas zu tun habe und glaube, dass es besser für mich ist. Das mit dem Holz ist dabei eine Win-win-Situation. Zum einen habe ich eine Beschäftigung und zum anderen wird neues Holz für den Ofen gelagert“, bringt der 80-Jährige sein aktives Hobby auf den Punkt.

„Ich bevorzuge es, in Gang zu sein und mich physisch zu betätigen, anstatt herumzusitzen. Ich bin mir sicher, dass es mir guttut“, so der Kollunder.

Handwerklicher Hintergrund

Physische Arbeit stand bei der Berufswahl erst einmal nicht im Vordergrund.

Svend Åge Toft ließ sich in jungen Jahren zum Lehrer ausbilden.

„Ich war eine Zeit lang bei der Amtskommune im Bereich Freizeitunterricht tätig.  Ich habe aber auch ganz andere Dinge gemacht. Ich war unter anderem Hafenmeister, und ich stamme aus einer Handwerkerfamilie“, so der 80-jährige zu seiner Neigung, gern körperlich und handwerklich zu arbeiten.

„Ich habe viel am eigenen Haus gewerkelt und bei Umbauten das meiste selbst erledigt, was mit Holz zu tun hatte“, berichtet der Kollunder.

Svend Åge Toft beim Brennholz machen auf der heimischen Terrasse in Kollund Foto: Friedrich Hartung

Wenn er gerade nicht die Motorsäge ansetzen oder die Axt schwingen kann, weil die Holzlieferung bereits abgearbeitet ist, spielt Holz im Musvitvej immer noch eine Rolle.

Kreative Ader

Svend Åge Toft stellt seit Jahren gern Holzfiguren her. „Ich habe eine kleine Werkstatt, in der ich die Figuren kreiere. Ich stelle aber nicht aus. In unserem Haus stehen viele Figuren, und Anni findet, dass es bald mal genug sind“, erwähnt der Rentner mit einem Lachen.

Er verschenke hin und wieder eine selbst gefertigte Figur, damit das Haus nicht überwuchert wird.

Ich bevorzuge es, ich in Gang zu sein und mich physisch zu betätigen, anstatt herumzusitzen. Ich bin mir sicher, dass es mir guttut

Svend Åge Toft

Für den rastlosen Rentner heißt es in Sachen Brennholz machen erst einmal eine ungeliebte Zwangspause einzulegen, denn die neue Ration reicht für zwei Jahre.

„Ich werde dann halt mehr Fahrrad fahren oder spazieren gehen, um aktiv zu bleiben“.

Ganz passé ist das Thema Holz letztendlich aber noch nicht, denn dem Kollunder fällt ein, „dass das frische Holz ja zwei Jahre trocknen muss, und das fertige Holz neigt sich dem Ende zu“.

Alte trockene Holzstämme zum Verarbeiten wären jetzt genau das Richtige!

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