Verabschiedung

„Tini“ sagt Tschüß

„Tini“ sagt Tschüß

„Tini“ sagt Tschüß

Tingleff/Tinglev
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Wenn Anna Cathrine Jürgensen von Kindern umringt ist, wie hier von Anne und Melanie, dann ist sie in ihrem Element. Die Pädagogin hat dennoch entschieden, in den Ruhestand zu gehen. Foto: Kjeld Thomsen

Die Kinder der Deutschen Schule Tingleff werden sie vermissen: Die pädagogische Mitarbeiterin Anna Cathrine Jürgensen hat entschieden, den Ruhestand einzuläuten. Der Wunsch, mit Kindern zu arbeiten, erfüllte sich für die 63-Jährige verhältnismäßig spät.

Sie ist an der Deutschen Schule Tingleff eigentlich immer von Kindern umringt. Der gute Draht von Anna Cathrine Jürgensen zu den Schülern ist unverkennbar. Seit 2011 ist sie als pädagogische Kraft in der Schule tätig. Davor gehörte sie dem Freizeitklub-Team an. Am Freitag nimmt sie Abschied. Die 63-Jährige hat sich für den Vorruhestand entschieden.

Die Arbeit mit Kindern war schon immer ihr großer Wunsch, wie sie sagt. Verwirklicht hat sie ihn allerdings erst recht spät. 

Eine Erzieherausbildung gleich nach dem Schulabschluss zu machen, glückte nicht. „Man sagte mir, ich sei noch zu jung. Ich machte dann eine Ausbildung zur Reisekauffrau und war in der Branche zehn Jahre tätig“, erzählt Anna Cathrine Jürgensen, die von allen nur „Tini“ genannt wird. 

Sie arbeitete dann an der Seite ihres Mannes Sönke auf dem Hof in Heez/Heds, später in Bülderup/Bylderup, und baute als Gastgeberin „Ferien auf dem Bauernhof“ auf.

Später Einstieg 

„Ich bin dann als Vertretung im Kindergarten und in einer Betreuungseinrichtung in Bülderup eingesprungen“, erzählt Tini. Es war der Türöffner für das, was sie immer schon machen wollte. 

2004 stieß sie zum Betreuerteam des Tingleffer Freizeitklubs um dessen Leiter Dieter Søndergaard. 2011 überredete sie die Schule, als Förderlehrkraft an die Schule zu wechseln.

„Das fiel mir nicht leicht, denn es war ein tolles Arbeiten mit Dieter als Leiter“, so die 63-Jährige rückblickend.

Bereut habe sie es letztendlich nicht. Sie sei stolz, an der Schule gearbeitet zu haben, so Anna Cathrine Jürgensen. Als der Freizeitklub zur SFO (Schulfreizeitordnung) wurde und in die Schule verlegt wurde, „hatte ich Dieter und die anderen ja wieder“, so Tine mit einem Lächeln.

Als Unterrichtsbegleiterin kümmerte sie sich um Kinder mit besonderen Bedürfnissen, und sie hat als Yoga-Kennerin in den unteren Klassen für Entspannung gesorgt. 

Vertrauen von Eltern und Schülern

„Es ist ein schönes Gefühl, wenn Schüler und auch Eltern einem so viel Vertrauen schenken.  Ich habe die Arbeit hier an der Schule genossen“, bilanziert Anna Cathrine Jürgensen.

Entspannung wird Tini nun selbst viel haben, nicht nur mit Yoga. Dafür ist der Vorruhestand nun einmal da.

„Ich finde, es ist die richtige Zeit. Solange man noch einigermaßen fit ist und viel unternehmen kann, sollte das genutzt werden“, so ihr Credo. Ihr Mann Sönke ist bereits Ruheständler. Beide wohnen mittlerweile in Tondern/Tønder.

Die Uhr nicht mehr im Nacken zu haben und sich all den Dingen widmen, für die man gerne mehr Zeit verbringen würde. Das ist die Ruhestands-Devise der 63-Jährigen. 

Es ist ein schönes Gefühl, wenn Schüler und auch Eltern einem so viel Vertrauen schenken.

Anna Cathrine Jürgensen

Im Ruhestand viel vor 

Bücher lesen, spazieren gehen, reisen und Veranstaltungen besuchen stehen auf der Wunschliste. Auch kreativ möchte sich die kunstinteressierte Frau noch mehr betätigen. „Ich werde auch mehr Zeit mit meinen beiden Enkeln verbringen können“, ergänzt die Mutter dreier erwachsener Töchter.

Am offiziell letzten Schultag am Freitag gibt sie Popcorn für alle aus. Am Montag geht es dann noch ein letztes Mal in die Schule, denn dann wollen sich alle von „ihrer“ Tini gebührend verabschieden.

Anna Cathrine Jürgensen im Lehrerzimmer der Schule. Auch von den Kollegen heißt es für die baldige Ruheständlerin Abschied nehmen. Foto: kjt
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