Umwelt & Natur

Umweltschutz in der Brotdose

Umweltschutz in der Brotdose

Umweltschutz in der Brotdose

Tingleff/Tinglev
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Die vierte Klasse der Deutschen Schule Tingleff mit Lehrerin Rikke Jacobsen (hinten) Foto: kjt

Viertklässler der Deutschen Schule Tingleff befassen sich mit Plastikmüll und Müllvermeidung. Ihr Augenmerk ist auf ein müllfreies Pausenbrot gerichtet. Sie hoffen, dass ihr Vorhaben auch in anderen Klassen Schule macht.

„Das hier stellt ein Seepferdchen dar, das von Folie umhüllt ist und sich nicht mehr richtig bewegen kann. Hier sieht man einen Fisch, der Plastik gefressen hat.“ Peter-Emil steht im Gemeinschaftsraum der Deutschen Schule Tingleff und erklärt einige der Anschauungsobjekte, die er und seine Mitschüler der vierten Klasse im Rahmen eines Umweltprojekts zusammengetragen haben.

Peter-Emil zeigt, was man in der Natur so alles an schädlichemMüll finden kann. Foto: kjt

Mit ihrer Lehrerin Rikke Jacobsen haben sich die Schüler mit Plastikmüll und Müllvermeidung auseinandergesetzt. Das Vorhaben ist Teil des Umweltprojekts „Denk mit! Mach mit!“, das ein roter Faden im Unterrichts- und Schulalltag der Viertklässler ist. Darin verbirgt sich ein Aufruf zum Umweltschutz. In Sachen Müllvermeidung sollten alle mitmachen, so der Ansatz der Tingleffer Schüler.

Aufschlussreicher Beitrag 

Bei einem Powerpoint-Vortrag, der dem „Nordschleswiger" exklusiv präsentiert wurde, machten die Schüler deutlich, warum Plastik so gefährlich ist, und warum es nicht in die Umwelt gelangen sollte. Celine und Freya trugen den Inhalt souverän vor.

Celine (l.) bei der Powerpoint-Präsentation im Gemeinschaftsraum. Klassenkamerad Jeppe hört zu. Foto: kjt

„Die Powerpoint-Präsentation haben die Schüler ganz allein gemacht“, so das Lob von Rikke Jacobsen an ihre Schützlinge.

Eine Version des Umweltvortrags erhalten auch die Eltern, denn die wollen die Viertklässler für eine Mission miteinbeziehen. Ziel ist es, nach den Winterferien Brotpakete und Brotdosen mit in die Schule zu nehmen, bei denen komplett auf umweltschädliches Verpackungsmaterial verzichtet wird.

Keine Folie und keine Becher

„Zum Beispiel kein Brot in Plastikfolie und auch nicht in Alufolie einwickeln“, gibt Lasse ein Beispiel für die Müllvermeidung. Klassenkamerad Jeppe ergänzt: „Und auch keine kleinen Plastikjoghurtbecher benutzen. Die hat man in wenigen Sekunden ausgelöffelt. Es dauert aber ganz lange, ehe solch ein Becher abgebaut ist.“

Foto: kjt

Umweltfreundliche Alternativen haben die Tingleffer schon im Sinn. Einmachgläser, Bienenwachstücher, Stoffbeutel, Waschlappen und Stoffreste könnten als Verpackungsmaterial genutzt und wiederverwendet werden.

Das Anschauungsmaterial und der Powerpoint-Vortrag machen deutlich, dass sich die Schüler intensiv mit dem Thema Müll, Mikroplastik und auch Recycling befasst haben. Sie kennen auch das Lied „Unsere neue Taktik ist weniger Plastik“ eines Kampagnenvideos in- und auswendig.

Riesiger Müllberg

Die Viertklässler recherchierten und haben unter anderem von einem riesigen Müllberg in Indien gehört. „Der Müllberg wächst ständig. Wenn Regen darauf fällt und in den Untergrund sickert, dann wird das Trinkwasser giftig, und die Menschen werden krank“, berichtet Celine.

Die Modellbauer der vierten Klasse. Sie verwendeten ausschließlich Material, das im Müll landen würde. Foto: kjt

Wenn schon schwer abbaubarer Müll entsteht, dann sollte man ihn vernünftig lagern oder nach Möglichkeit recyceln. Wie das geht, zeigt ein Bauernhof-Spielmodell der Schüler. Aus allen möglichen Materialien, die im Müll landen würden, haben sie einen Hof gebastelt.

Der Müllberg wächst ständig. Wenn Regen darauf fällt und in den Untergrund sickert, dann wird das Trinkwasser giftig, und die Menschen werden krank.

Celine

Gerne nachahmen

Nach den Ferien gilt der Fokus nun den umweltfreundlichen Brotdosen. Die Viertklässler hoffen, die anderen Schüler zum Mitmachen bewegen zu können. „Wir werden das Projekt den anderen Klassen vorstellen“, so Rikke Jacobsen. Vielleicht findet das Brotdosenprojekt ja auch in anderen Schulen Nachahmer.

Mit Müllvermeidung werden die Schüler weiterarbeiten. Ende Februar wird es um Kleidung und Nachhaltigkeit gehen. Dazu wird ein Experte bzw. eine Expertin nach Tingleff eingeladen, um näher darauf einzugehen, erwähnt Rikke Jacobsen. Vielleicht gibt es dazu ja auch eine coole Powerpoint-Präsentation. 

Handyhülle aus einem alten Paar Leggins Foto: kjt
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