Kommunalpolitik

Ausbildungsstätte Herr im eigenen Haus

Ausbildungsstätte Herr im eigenen Haus

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Tondern/Tønder
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FGU wird das Gebäude mit einem Umbau den Bedürfnissen anpassen. Foto: Monika Thomsen

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Die vorbereitende Grundausbildung für Jugendliche siedelt sich auf dem Gelände der früheren Kaserne an. Dort verkauft die Kommune eine Immobilie zum Kostenpunkt von 3 Millionen Kronen.

Die vorbereitende Grundausbildung (FGU Sønderjylland, Forberedende Grund Uddannelse) für junge Menschen im Alter zwischen 16 und 24 Jahren verlegt in Tondern voraussichtlich ab Herbst ihre Aktivitäten an den Straßenzug Pionér Allé auf das Gelände der ehemaligen Kaserne.

Das landesweit neu aufgestellte Ausbildungsangebot startete im August 2019 in Räumlichkeiten der Berufsschule EUC-Syd auf dem Campusgelände.

Tondern ohne festen Sitz

„Im Gegensatz zu den anderen nordschleswigschen Kommunen gab es in Tondern keine Produktionsschule, die wir als Standort nutzen konnten“, berichtet Kommunalvertreter Kim Printz-Ringbæk (Soz.) dem „Nordschleswiger“.

Der Vorsitzende des Ausschusses für Kinder und Schulen vertritt die Kommune Tondern im Vorstand von FGU.

Transfer für 3 Millionen Kronen

Nachdem der Kommunalrat auf seiner jüngsten Sitzung grünes Licht für den Verkauf der 4.400 Quadratmeter großen Immobilie zum Kostenpunkt von 3 Millionen Kronen gegeben hat, ist der Transfer in trockenen Tüchern.

Im Gegensatz zu den anderen nordschleswigschen Kommunen gab es in Tondern keine Produktionsschule, die wir als Standort nutzen konnten.

Kim Printz-Ringbæk, Ausschussvorsitzender

Die Politikerinnen und Politiker haben als Sicherheitsventil im Vertrag ein Vorverkaufsrecht eingebaut, sollte sich die Einrichtung wieder von der Immobilie trennen wollen.

Verhandlungen liefen länger

Bürgermeister Henrik Frandsen (Tønder Listen) erläuterte, dass die Verhandlungen länger andauerten.

Die Forderung des Finanzausschusses in Höhe von 3 Millionen Kronen habe der Vorstand der Einrichtung hinterfragt, da zwei Immobilienmakler den Wert des Gebäudes auf 1,3 beziehungsweise 1,65 Millionen Kronen geschätzt hatten.

„Wir haben aber seinerzeit allerhand Geld in die Instandsetzung des Gebäudes investiert“, erklärte Frandsen im Vorfeld der Sitzung des Kommunalrats.

„Das ist alles in allem eine gute Lösung“, so sein Fazit auf der Stadtratssitzung.

„Viele Lösungen im Spiel"

FGU hat seit Längerem Ausschau nach einem neuen Standort gehalten. Im August 2020 hatte der Finanzausschuss mehrheitlich den Verkauf des früheren Seminars für diesen Zweck abgelehnt.

Das Gremium wollte sich nicht von dem Gebäude trennen, bevor ein Plan für die strategische Stadtentwicklung  vorlag.

Das nun verkaufte Gebäude ist bislang vom kommunalen Kompetenzcenter für Werkstätten genutzt worden.

 „Wir sind sehr froh, dass wir jetzt diese Lösung haben. Es sind in der Kommune Tondern sehr viele verschiedene Räumlichkeiten im Spiel gewesen. Diese Räume gehören aber absolut zu den Besten. Dabei spielt es eine Rolle, dass wir sie besitzen, und ein weiterer Faktor ist die Nähe zu den anderen jugendbezogenen Aktivitäten“, so Printz-Ringbæk.

Benachbarte Angebote für Jugendliche

Auf dem Gelände ist auch das kommunale Angebot „Unge i Uddannelse“ angesiedelt.

„Beiden Gebäuden steht ein Umbau bevor. Dieser kann mit verhältnismäßig einfachen Mitteln bewerkstelligt werden, um eine optimale Nutzung zu gewährleisten“, so Printz-Ringbæk mit Blick auf die frühere Sporthalle der Kaserne, die FGU mietet.

Dieser Gebäudetrakt ist nicht im Besitz der Kommune.

Die frühere Turnhalle, die nicht im Besitz der Kommune ist, wird von FGU gemietet. Foto: Monika Thomsen

Räumliche Nähe verbessert die Möglichkeiten

Auch der Vorsitzende des kommunalen Jugendausschusses, Allan Skjøth (Borgerlisten), begrüßt die räumliche Nähe und die verbesserten Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit.

„Es ist ein Ausbildungsangebot für Jugendliche nach der Volksschule, die sich vielleicht noch nicht entschieden haben, wie ihre weitere Ausbildung aussehen soll. Sie sind vielleicht etwas unsicher oder haben besondere Herausforderungen gehabt. Es gibt eine Einführung mit dem Ausprobieren verschiedener Sachen, dabei sind sowohl die Hände als auch der Kopf im Einsatz“, erläutert Skjøth dem „Nordschleswiger“.

90 junge Nutzerinnen und Nutzer

Das Angebot, das den Jugendlichen auf dem Weg zu einer Ausbildung beziehungsweise einem Job weiterhelfen soll, werde von 90 jungen Menschen genutzt, so Skjøth.

„Ich bin unglaublich froh, dass die Angestellten und die Schülerinnen und Schüler in Tondern in neue Räume ziehen. Dort gibt es optimale Möglichkeiten, um eine gute und enge Zusammenarbeit mit dem kommunalen Jugendeinsatz zu erzielen“, teilt der Vorsitzende von FGU-Sønderjylland, Jesper Smaling, in einer Pressemitteilung mit.

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