Kommunalpolitik

Neuer Vorstoß: Freizeitjobs für Jugendliche im Pflegeheim

Neuer Vorstoß: Freizeitjobs für Jugendliche im Pflegeheim

Neuer Vorstoß: Freizeitjobs für Jugendliche im Pflegeheim

Tondern/Tønder
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Die Mitarbeiterstärke der Pflegeheime sollen der demografischen Entwicklung angepasst werden. Foto: Monika Thomsen

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Der kommunale Gesundheitsausschuss hofft, dass mit der neuen Initiative langfristig dem Mangel an Pflegekräften abgeholfen werden kann. Für zwei Stätten in Tondern und Lügumkloster läuft die Suche nach jungen Leuten, die Freude am Zusammensein mit Menschen im fortgeschrittenen Alter haben.

Wer im Alter zwischen 15 und 17 Jahren und auf der Suche nach einem inhaltsreichen Freizeitjob ist, der kann sich in Leos Pflegecenter in Tondern oder dem Pflegecenter Lindevang in Lügumkloster (Løgumkloster) bewerben.

Um Pflege geht es dabei nicht. Hauptaufgabe der entlohnten Jugendlichen wird es sein, es sich mit den Bewohnern gemütlich zu machen.

Sei es beim Schnacken, Handhalten, Karten- oder Gesellschaftsspielespielen, Spazierengehen oder bei einer gemeinsamen Radtour.

Einfühlsamkeit und gute Laune

Aus der Jobbeschreibung geht hervor, dass man gute Laune und die erforderliche Portion Einfühlsamkeit mitbringen sollte.

Die Lust am Zusammensein mit alten Menschen ist eine Grundvoraussetzung. Der Einsatz umfasst sechs bis acht Stunden wöchentlich.

Einen erfolgreichen Probelauf gab es bereits mit einer Zusammenarbeit zwischen „Højer Efterskole“ und dem Pflegeheim „Digegården“ in Hoyer (Højer).

In Rahmen der Initiative „Tønder Brætspilscafé" spielen Jugendliche seit einigen Jahren unter anderem mit den Bewohnern von Richtsens Pflegecenter. (Archivfoto) Foto: Monika Thomsen

Nun hält der kommunale Gesundheitsausschuss die Zeit reif dafür, dass die Initiative ausgedehnt wird.

Mit diesem Vorstoß will der Gesundheitsausschuss auch der landesweiten Problematik vorbeugen,  genügend Pflegekräfte zu gewinnen.

Wir wollen gerne den jungen Menschen zeigen, welch spannender und lebensbejahender Job es sein kann, Menschen mit Sachen zu helfen, die sie selber nicht mehr können. Dabei handelt es sich um Aufgaben, die nicht vom ausgebildeten Personal wahrgenommen werden.

John Zachariasen, Gebietsleiter

Die Anzahl der pflegebedürftigen Älteren steigt, während das Interesse, sich als Sozial- und Gesundheitshelferin oder -assistentin ausbilden zu lassen, nachlässt.

Mangel an Pflegekräften

„Der Mangel an warmen Händen ist überall im Land spürbar. Auch in der Kommune Tondern“, geht aus einer Pressemitteilung der Kommune hervor.

Der Gesundheitsausschuss hofft, dass mehr Jugendliche durch eine Freizeitbeschäftigung im Pflegeheim auf den Geschmack kommen, einen Pflegeberuf zu ergreifen.

„Neugier für den Fachbereich wecken"

„Wir wollen gerne den jungen Menschen zeigen, welch spannender und lebensbejahender Job es sein kann, Menschen mit Sachen zu helfen, die sie selber nicht mehr können. Dabei handelt es sich um Aufgaben, die nicht vom festen, ausgebildeten Personal wahrgenommen werden“, sagt Gebietsleiter John Zachariasen.

„Indem wir die jungen Menschen bereits im Schulalter miteinbeziehen, bevor sie eine Ausbildung wählen sollen, hoffen wir, dass das ihr Interesse und ihre Neugier für diesen Fachbereich wecken kann“, so Zachariasen.

Ein Ausschnitt der Anzeige Foto: Tønder Kommune

Hoffnung auf Dynamik

Zugleich werde die Hoffnung daran geknüpft, dass mit den Freizeitjobs in den Pflegezentren Dynamik zwischen Jung und Alt einkehrt und ein Band zwischen den Generationen geschaffen wird.

Im ersten Durchgang werden vier neue Freizeitjobber angestellt, die ab 1. August oder 1. September loslegen sollen.

Positiver Erfahrungswert

„Bislang waren unsere Erfahrungen ausschließlich positiv. Daher freuen wir uns sehr, die jungen Menschen willkommen zu heißen. Ich weiß, dass das auch für die Älteren in den zwei Pflegezentren gilt“, sagt die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Irene Holk Lund (Tønder Listen).

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