Wer an einem Opel Omega Kombi aus dem Baujahr 1996 interessiert sein sollte, könnte seinen Traum in Nordschleswig, näher gesagt in Lügumgaard (Løgumgårde) verwirklichen. Zwei Besonderheiten zeichnen dieses 27 Jahre alte Fahrzeug aus. Es ist nur 69 Kilometer gefahren und unter der Kühlerhaube brummt ein BMW-Motor. Und der Opel hat eine ungewöhnliche Geschichte.

„Und er riecht innen auch noch ganz neu“, berichtete Pia Dyring Lassen, deren Auktionshaus Auktionshuset Sønderjylland eine neue Besitzerin oder einen neuen Besitzer für den außergewöhnlichen Opel über das Internet finden soll. Wer am meisten bezahlen will, bekommt den Zuschlag. Dieses Opel-Modell der oberen Mittelklasse wurde von Anfang 1994 bis Mitte 2003 produziert.

Seit Donnerstag können Angebote abgegeben werden. „Ein Interessent will schon mal 50.000 Kronen berappen“, erzählt Pia Dyring Lassen. „Bei solchen Kuriositäten ist eine Preisschätzung schwer. Es können unerwartet billige Angebote eingehen. Der Preis kann aber auch durch die Decke gehen. Ich bin mir sicher, dass es für diesen Opel Interessenten geben wird, zumal er auch Sammlerinnen und Sammler oder Automuseen interessieren könnte. Der dunkelblaue Opel sieht auf den ersten Blick eher unscheinbar und stinknormal aus“, räumt Pia Dyring Lassen ein. Alle Teile seien aber 100 Prozent original und es sei kein einziger Kratzer oder Beule entdeckt worden.

Kunde konnte nicht zahlen

Das Auto hat eine ungewöhnliche Geschichte. Ein Handwerker kam in den Besitz des damals neuen Kombis, als ein Kunde seine Rechnung nicht bezahlen konnte. Der neue Eigentümer hat das Auto nie gefahren, das später von einem Dänen gekauft wurde, der sich auch nicht hinters Lenkrad setzte. Denn der Opel Omega B Caravan mit dem 2,5 Turbodieselmotor von BMW war nur in Deutschland zugelassen. So stand er viele Jahre unbenutzt, aber trocken in einer beheizten Halle.

Autokauf als Wertanlage

Der Besitzer habe lange überlegt, ob er die hohen Gebühren für eine Zulassung in Dänemark bezahlen wolle, traf aber jetzt die Entscheidung, sich vom fahrbaren Untersatz zu trennen. Man könne das Auto auch bis 2026 stehen lassen. Mit 30 Jahren könne es als Oldtimer zugelassen werden, für das es günstigere Versicherungen gibt, da betagte Fahrzeuge meist nur für Sonntagsfahrten bei trockenem Wetter aus der Garage kommen.

„Daher kann das Auto als Wertanlage erworben werden, was in den Folgejahren zu nicht unbeträchtlichen Preissteigerungen führen könnte“, so die Unternehmerin.

„Vielleicht gibt es auch einen Käufer südlich der Grenze. In Dänemark war diese Automarke vor knapp 30 Jahren kaum so bekannt wie in Deutschland“, so Pia Dyring Lassen.

Und warum sitzt ein 2,5-Liter-Turbodieselmotor eines bayrischen Konkurrenten unter der Kühlerhaube des Wagens? „Opel hatte so großen Erfolg mit diesem Modell, dass man mit der Motorenproduktion nicht nachkommen konnte. Daher kaufte man diese bei BMW“, weiß die Auktionshaus-Besitzerin.

Angebote bis zum 7. Januar möglich

Die Online-Auktion läuft bis zum 7. Januar um 20 Uhr. Wer sich den Wagen nicht nur im Netz anschauen will, kann dienstags von 8.30 bis 17.30 und freitags von 8.30 und 16 Uhr im Auktionshaus am Vinumvej 3 vorbeischauen.