Nach schwerer Krankheit ist Barbara Margarethe Roost, Lügumkloster, verstorben. Sie wurde 86 Jahre alt. Freunde und Bekannte bezeichnen sie als freundliche, gesellige Frau und unterstreichen, dass sie eine große Persönlichkeit war.

Barbara Roost flüchtete im Zweiten Weltkrieg mit ihrer Familie aus Niederschlesien in den Westen. Sie stammte aus der Stadt Czernina (früher Tischirnau) und kam zunächst zu ihrer Schwester nach Würzburg, wo sie in einem Hotel arbeitete. Dort lernte sie auch ihren ersten Mann kennen, mit dem sie eine Zeitlang in Kopenhagen lebte. Der Däne nahm an einer Expedition nach Südafrika teil, bei der er auf tragische Weise ums Leben kam.

Ihren späteren Andreas lernte sie bei seinem Bruder Hans Christian kennen. In Kopenhagen arbeitete sie wie ihr späterer Schwager und spätere Schwägerin im ministeriellen Dienst. Bei einer Feier, an der auch Andreas Roost teilnahm, lernte sich das Paar 1962 kennen. Der Junggeselle aus Lügumkloster nannte seine Lebenspartnerin „mein Goldstück Barbara“.

Sie heirateten, und so kam Barbara Roost nach Lügumkloster, wo sie mit ihrem Mann, der auch als Sattlermeister und Möbelpolsterer bekannt war, ein großes Möbelgeschäft im früheren Hotel Royal eröffnete.

Beide Eheleute waren sehr musikalisch. Andreas Roost hatte sogar den Wunsch, Musik zu studieren. Der Zweite Weltkrieg vereitelte diesen Plan. Gerne fuhr das Paar zu Opern, sei es in Deutschland, Dänemark oder sogar Italien und Wien. Auch besuchten sie Konzerte in der Klosterkirche. Barbara Roost nahm gern an den Veranstaltungen des Sozialdienstes und der Kirchengemeinde teil.

Ihren Mann verlor Barbara Roost 2017. In der Ehe wuchs die Tochter Anneli auf, die bei Flensburg lebt.

Barbara Roost wurde am vergangenen Sonnabend von der Kirche in Lügumkloster aus beigesetzt.