Umwelt und Natur

Biogasanlage für Biobauern

Biogasanlage für Biobauern

Biogasanlage für Biobauern

Westerterp
Zuletzt aktualisiert um:
Bei Westerter9 wird eine Industrieanlage wie bei Beftoft entstehen. Foto: Westerter9

Ein Ableger des Unternehmens Biogas Bevtoft A/S investiert über 100 Millionen Kronen in ein Standort zwischen Westerterp und Laurup.

Das Projekt zur Errichtung einer Biogasanlage zwischen Westerterp und Laurup,  die in erster Linie Ökobauern zur Verarbeitung ihres tierischen Düngers dienen soll, hat eine erste Hürde genommen. Der Ausschuss für Technik und Umwelt des Tonderner Stadtrates empfiehlt die Anlage, aus der Ökobauern die Reststoffe nach dem Vergasungsprozess   als Dünger für ihre Felder nutzen können. Aus anderen Biogasanlagen – mit Nicht-Öko-Dünger als Rohstoff  – dürfen Ökobauern das Material nicht nutzen.

„Wir planen den Baubeginn für die Anlage  im Herbst 2019“, berichtet  Marina Berndt, die Direktorin  des Unternehmens Sønderjysk Biogas Bevtoft A/S, das unter dem Namen Aabenraa- og Tønderegnens Biogas Aps zusammen mit dem deutschen Energiekonzern Eon  das Projekt vorbereitet. Sie berichtet, dass der Standort zwischen Westerterp und Laurup verkehrsmäßig günstig  und fern von größeren Siedlungen liege.

„Im Januar wird zu einer Bürgerversammlung eingeladen“, berichtet Marina Berndt und fügt hinzu, dass man Kontakt zu Anwohnern aufgenommen hat, die dem Vorhaben generell  positiv gegenüberstehen. Sie erklärt, dass örtliche Interessenten Anteile am neuen Unternehmen erwerben können. Es wird mit rund 50 Lieferanten aus dem Umland gerechnet.  

Modernste Technik

Sie unterstreicht, dass an der Biogasanlage, die  mit modernster Technik ausgerüstet wird, keine Generatoren zur Stromgewinnung vorgesehen sind. „Das gewonnene Gas wird vollständig ins Erdgas-Versorgungsnetz eingespeist“, erklärt sie und   fügt hinzu, dass mit hocheffektiven Anlagen, wie  bei Westerterp  geplant, der Anteil des umweltfreundlichen Brennstoffes bei der Gasversorgung  in Dänemark von aktuell  acht auf 20 Prozent erhöht wird.  

„Durch die Partnerschaft mit Eon können wir auf die neueste Technik zugreifen“, so Marina Berndt und verrät, dass  über 100 Millionen Kronen bei dem neuen Vorhaben investiert werden sollen. Die neue Anlage soll zu zwei Dritteln ökologische Biomasse und zu einem  Drittel konventionelle Biomasse verarbeiten. Das Biogas wird in separaten Linien erzeugt.

500.000 Tonnen Biomasse

Es sollen jährlich rund 500.000 Tonnen Biomasse verarbeitet werden.  Das entspricht einer Tagesmenge von 1.400 Tonnen. Die Anlage umfasst Tanks zur Aufnahme von Gülle und Mist, Flächen zur Lagerung  von Silage aus Energiepflanzen sowie Nachlagerungsbehälter. Mit der Verarbeitung der Gülle vermindert sich die Geruchsbelastung im Zuge der Nutzung des tierischen Düngers. Auch wird der Austritt  von klimaschädlichen, chemischen Verbindungen  reduziert.  

Das Biogas, vor allem Methan,  wird in der Anlage selbst so bearbeitet, dass es in das allgemeine Erdgasnetz eingespeist werden kann.  Bei einer Nutzung als Motorentreibstoff wird ein Beitrag geleistet, den Ausstoß des  Treibhausgases Kohlendioxid im Verkehr zu senken. Parallel soll in Nachbarschaft zur Biogasanlage  auch ein Solarpark angelegt werden. Die Fotovoltaikanlagen speisen den Strom ins öffentliche Versorgungsnetz ein.

Mehr lesen