Deutsche Minderheit

Dreifache Überraschung beim Konzert in der Ludwig-Andresen-Schule

Dreifache Überraschung beim Konzert in der LAS

Dreifache Überraschung beim Konzert in der LAS

Tondern/Tønder
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Das Jugendzupforchester aus Nordrhein-Westfalen begeisterte in Tondern. Foto: hpblume

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Mehr als 60 Zuhörende waren von den Darbietungen der jungen Musikerinnen und Musikern aus Nordrhein-Westfalen begeistert. Für sie und das Publikum gab es eine dänische Spezialität zum Abschluss: Frischgemachte Hot-Dogs und Cocio.

Beifall, bis die Hände weh taten: In der Aula der Ludwig-Andresen-Schule (LAS) gab es am Sonnabend für die mehr als 60 Zuhörenden einen Ohrenschmaus. Der Applaus wollte kein Ende nehmen. Dafür sorgten die fast 30 Mitglieder des „JugendZupfOrchesters“ aus Nordrhein-Westfalen (NRW). Trotz beengten Raums auf der Schulbühne nahmen sie dort ihre Plätze ein.

1. Plätze bei „Jugend musiziert“

Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen waren aus Kiel im Rahmen einer Tagesreise nach Dänemark gekommen. In der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt hielten sie sich zu intensiven Proben auf. Die jungen Leute investieren für die Arbeitsphase eine Woche ihrer Sommerferien und Semesterferien. Alle Mitglieder des Orchesters sind Bundes- oder Landespreisträgerinnen und -träger des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ und weiterer nationaler und internationaler Wettbewerbe. Sie studieren bereits an einer Musikhochschule oder bereiten sich auf ein Musikstudium vor.

Auf ihren Instrumenten, von der Gitarre, Mandoline, Mandola bis zum Kontrabass, zupften sie so flink mit ihren Fingern, dass das Publikum glaubte, in einen musikalischen Wirbelwind geraten zu sein. Mal feurig-leidenschaftlich, mal ganz still und einfühlsam.

Mit Konzentration und Begeisterung waren die jungen Auftretenden bei der Sache. Foto: Brigitta Lassen

Kein Wunder, dass sie ihr Handwerk verstehen. Sie sind Mitglieder des vor mehr als 40 Jahren gegründeten Auswahlorchesters des Bundeslandes. Aufgenommen werden nur die besten Mandolinen- und Gitarrenspielerinnen und -spieler sowie Bassistinnen und Bassisten von NRW.

Im Publikum saß auch eine zugezogene Familie, die erst vor Kurzem von Köln nach Tondern gekommen ist. Sie wollte sich das Konzert mit Menschen aus ihrer alten Heimat nicht entgehen lassen.

Mehr als 60 Zuhörerinnen und Zuhörer

Während das Publikum von der Klangbreite der vielen Zupfinstrumente überrascht war, waren die Veranstalter von der deutschen Kirchengemeinde in Tondern und dem Bund Deutscher Nordschleswiger über etwas anderes überrascht. Und zwar über das Erscheinen von mehr als 60 Zuhörerinnen und Zuhörer, die trotz Sommerferien in die Aula gekommen waren. „Wie schön, dass ihr hier seid“, sagte Pastorin Dorothea Lindow zum Orchester und zum Publikum.

Auf die Schulbühne passte das Jugendzupforchester nur so gerade einmal. Foto: hpblume

Das Jugendorchester, das von einem professionellen Team für jedes Instrument gecoacht wird, trifft sich nicht regelmäßig zu Proben, sondern zu intensiven Arbeitsphasen ungefähr dreimal im Jahr. Das Zusammenspiel funktionierte dennoch perfekt. Für ihre Darbietungen zollte sogar die Dirigentin Eva Caspari dem Orchester Applaus.

„Wir können froh sein, dass sich ein Konzerttermin auf dem Knivsberg nicht machen ließ. In der Kirche reichte der Platz für das große Orchester nicht. Daher sind wir umso dankbarer, dass wir die Schulaula bekommen konnten“, freute sich Dorothea Lindow bei ihrer Ankündigung.

Das Madolinensolo überzeugte Foto: hpblume

Das deutsche Kirchenratsmitglied Dirk Andresen freute sich über eine persönliche neue Erkenntnis. „Ich wusste gar nicht, dass man so tolle Musik mit Zupfinstrumenten spielen kann.“ Von ruhigen bis hin zu feurig-leidenschaftlichen Stücken erstreckte sich das Repertoire dieses Nachmittags.

Eine kulinarische Überraschung zum Schluss

Dirk Andresen hatte für die Teenager und Twens sowie das Publikum nach Konzertschluss eine kulinarische Überraschung. Und zwar eine echte dänische Spezialität und ganz unprätentiös.

„Wer in Dänemark ist, kommt um einen Hotdog und Cocio nicht umhin.“ Das Nationalgetränk zu einem Hotdog ist ein Kakaomilch-Getränk, das eiskalt genossen werden sollte.

Hotdog-Essen ohne zu kleckern ist nicht ganz einfach. Foto: hpblume
Die Würstchenbude von René Jørgensen war angerollt. Foto: hpblume

Der Hotdog-Wirbelwind vom Tonderner Markt, René Jørgensen, machte mit seinem Würstchenwagen Halt bei der Schule und servierte den fast 100 Menschen Hotdogs in allen Variationen, bis alle satt waren und er zum nächsten Hotdog-Termin nach Apenrade (Aabenraa) eilen konnte.

Das Konzert und der anschließende Schmaus waren für alle kostenlos.

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