Corona-Schutzmaßnahmen

Familienberatung – mit Maske

Familienberatung – mit Maske

Familienberatung – mit Maske

Röm/Rømø
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Hausherrin Bianka Heinrich (l.) im Gespräch mit ihrer bisherigen Familienberaterin Karin Hansen Osmanoglu Foto: Privat

Von einem „Revier" in das andere: Familienberaterinnen des Sozialdienstes bei Übergabegespräch auf Röm. Für das zugewanderte Paar aus Thüringen nimmt die Sozialdienst-Beratung einen hohen Stellenwert ein.

Maskiert – aber nicht bis zur Unkenntlichkeit – waren die Familienberaterinnen des Sozialdienstes Tingleff/Tinglev, Karin Hansen Osmanoglu, und des Sozialdienstes Hoyer/Højer und Lügumkloster/Løgumkloster, Ilka Jankiewicz, bei einem Einsatz auf Röm.

Nachdem die Sozialdienstmitglieder Bianka und Steffen Heinrich aus Uk/Uge nach Röm umgezogen waren, folgte nun auf der Nordseeinsel das Übergabegespräch mit den zwei Kolleginnen des sozialen Verbands der deutschen Minderheit in Dänemark.

Von einem Bezirk in den anderen

Seit das Paar im November 2018 von Eisenach in Thüringen ins nordschleswigsche Uk bei Tingleff zog, wurden sie von Karin Hansen Osmanuglo betreut.

Mit dem Umzug nach Röm wechselten sie ins „Revier“ von Ilka Jankiewicz.

In der Regel findet in solchen Fällen ein Übergabegespräch statt, wenn es möglich ist und es gewünscht wird, wie Ilka Jankiewicz berichtet.

„Nach dem gemeinsamen Gespräch geht die bisherige Familienberaterin etwas früher, und gemeinsam mit dem Mitglied guckt die Neue dann, wo man ansetzen kann“, erläutert sie.

Direkter Kontakt fehlte

Sie freut sich, nach der Corona-Zwangspause wieder auf Achse zu sein.

„Ich habe den direkten Kontakt ganz doll vermisst. Ich genieße, dass es jetzt wieder machbar ist. Der Kontakt von Auge zu Auge fehlt einem.

Nur durch den telefonischen Kontakt ist man doch in vielen Sachen eingeschränkt“, sagt die Familienberaterin, obgleich sie den Mundschutz furchtbar unangenehm findet.

Aber die Sicherheit geht vor. Seit dieser Woche berät sie nicht nur ausschließlich telefonisch. Einigen Mitgliedern habe sie auch von Weitem zugewinkt oder mit ihnen auf Abstand Gespräche geführt.

Ilka Jankiewicz (r.) übernimmt die Beratung für Bianka Heinrich und ihren Mann Steffen. Foto: Privat

Von Eisenach nach Nordschleswig

Und wir kommt man darauf, von Eisenach nach Uk/Uge zu ziehen?

„Wir sind Dänemark-Fans, vor allem mein Mann, der über 20 Jahre nach Dänemark gekommen ist“, berichtet Bianka Heinrich, die am 15. Mai ihren ersten Hochzeitstag feiern kann.

Geheiratet wurde in Ripen/Ribe. Bereits zuvor hatten sie beschlossen, dass ihre gemeinsame Zukunft in Dänemark sein sollte.

Erst mal reinschnuppern

„Wir haben erst in Uk ein Haus gekauft. Das haben wir ganz bewusst gemacht, um reinzuschnuppern. Wir konnten kein Dänisch, und hier in der Region sprechen viele Deutsch“, sagt die 51-Jährige.

Das Ehepaar belegte auch einen Dänischkurs in Apenrade, für diesen gab es jedoch ein Konkursverfahren. Seither liegen die Bemühungen, die Sprache zu erlernen, auch arbeitsbedingt etwas auf Eis.

 „Das haben wir etwas vernachlässigt. Wir wollen aber auf alle Fälle Dänisch lernen.“

Ost- oder Nordsee

Die Heinrichs waren sich nicht ganz schlüssig, ob sie sich an der Ost- oder Nordsee niederlassen sollten.

Nun haben sie in Havneby auf Röm unweit des Meeres ein Eigenheim gekauft.

„Erst dachten wir, es gibt hier nur Ferienhäuser. Es ist ein Traum, und es ist wunderschön hier. Wir sind herrlich nahe am Wasser“, sagt Bianka Heinrich in den neuen vier Wänden am Drosselvej in Havneby, wo sie seit einem Monat ihr Zuhause haben.

Die Familienberatung hat eine sehr große Bedeutung für uns gehabt. Karin hat so viele Sachen für uns erledigt. Das ist eine ganz, ganz große Hilfe gewesen. In jeder Hinsicht.

Bianka Heinrich, Sozialdienstmitglied

Auf die Bedeutung der Beratung des Sozialdienstes angesprochen, sagt sie: „Das hat eine sehr große Bedeutung für uns gehabt. Karin hat so viele Sachen für uns erledigt. Das ist eine ganz, ganz große Hilfe gewesen.“

„Alles ist anders"

Und das in jeder Hinsicht. „Alles ist anders, auch was die Behörden angeht. Ich weiß nicht, ob wir nicht vielleicht zurückgezogen wären, wenn wir diese Unterstützung nicht gehabt hätten“, sagt Bianka Heinrich.

„Das ist ganz toll mit der Betreuung und dass wir jetzt den Kontakt zu Ilka haben“, freut sie sich über den Schritt mit der „Übergabe“, die auch mit Maske toll lief, wie sie lachend berichtet.

Auf der Nordseeinsel Röm haben sich die Thüringer einen Traum verwirklicht. Foto: Visit Denmark
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