Natur und Umwelt

Fischlein mit Seltenheitswert im Magisterkoog gefunden

Fischlein mit Seltenheitswert im Magisterkoog gefunden

Fischlein mit Seltenheitswert im Magisterkoog gefunden

Hoyer/Højer
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Vor vier Jahren holten Biologe Peter Henriksen (l.) und Naturberater Hans Tonnesen im Söllstedter Moor Schlammpeitzger aus dem Wasser (Archivfoto). Foto: Monika Thomsen

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Den vom Aussterben bedrohte Schlammpeitzger gibt es in Dänemark sonst nur noch in Söllstedt. Nun wurde anhand von genetischem Umwelt-Material im Wasser ein weiterer Bestand im Magisterkoog in Hoyer erfasst.

Im Söllstedter Moor nördlich von Tondern (Tønder) gibt es ihn, den Schlammpeitzger (Dyndsmerling).

Nun ist der kleine Fisch mit Seltenheitswert das erste Mal seit 40 Jahren auch in einem Wasserlauf im Magisterkoog bei Hoyer gefunden worden.

Nach Söllstedt ist der Magisterkoog landesweit die zweite Stelle mit einem von Fachleuten erfassten Bestand an Schlammpeitzgern.

Das kommt nicht alle Tage vor

„Man findet nicht jeden Tag einen solchen seltenen Fisch. Das gibt es gewisses Gefühl der Zufriedenheit. Ich habe immer daran geglaubt, dass des in diesem Gebiet Schlammpeitzger gibt. Jetzt ist es bestätigt“, so Michael Deacon, Techniker bei der staatlichen Umweltbehörde.

Genetisches Material

Die Naturbehörde ist dem nachtaktiven Schlammpeitzger durch DNA-Spuren in Wasserproben auf die Schliche gekommen.

Michael Deacon, der seit drei Jahrzehnten bei der Umweltbehörde arbeitet, hat mehrfach im Kreis der Einwohnerschaft davon gehört, dass der kleine Fisch sich im Wasser im deutsch-dänischen Grenzgebiet befinden würde.

Der seltene Fisch (l.) wurde jetzt auch im Magisterkoog gefunden (Archivfoto). Foto: Monika Thomsen

Der jüngste Fund liegt aber mit 1983 vier Jahrzehnte zurück. Als nun die Auswertung der DNA-Umweltproben vorlag, setzte der Techniker Reusen aus.

Sieben Exemplare gingen ins Netz

Es gingen sieben Exemplare in der Größe von 4,5 bis 19,5 Zentimeter ins Netz. Die kleinsten Fische seien ein Indiz für einen Bestand, der sich fortpflanzt.

Ein Exemplar, das vor 2019 in Söllstedt gefunden wurde (Archivfoto). Foto: Monika Thomsen

Der Fisch, der gerne pupst

Das Fischlein, das auf sønderjysk „pifål“ genannt wird, ist südlich der Grenze regional auch als Furzgrundel oder Gewitterfurzer bekannt.

Dies hängt damit zusammen, dass die Schlammpeitzger Luft schlucken und diese wieder über den Anus abgeben.

Der Schlammpeitzger

• Der Süßwasserfisch kann bis zu 25 Zentimeter lang werden.
• Vor dem Zweiten Weltkrieg war der Schlammpeitzger an der nordschleswigschen Westküste in Auen, Gräben und Moorgebieten sehr verbreitet.
• Die intensivere Nutzung der Landschaft mit Drainage, Entwässerung und dem Zuwachsen von Feuchtgebieten führte dazu, dass der Fisch nahezu verschwand.
• Die Fachleute gehen davon aus, dass er in Dänemark nur im Söllstedter Moor und im Magisterkoog aufzuspüren ist.
• Der Schlammpeitzger lebt in stillen Gewässern, in Kanälen mit Niedrigwasser und einem weichen, modrigen Boden mit einem dichten Bewuchs von Wasserpflanzen und nur sehr wenig oder gar keiner Strömung.

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