„Bist du?“, „Weißt du noch?“: Wiedersehensfreude pur gab es zu erleben, als am Sonntag in Osterhoist goldene Konfirmation gefeiert wurde. Acht Konfirmandinnen und 15 Konfirmanden, die vor 50 Jahren und mehr in der Kirche zu Osterhoist eingesegnet worden waren, gaben sich dort wieder ein Stelldichein.

Nach dem von Pastor Carsten Pfeiffer gestalteten Gottesdienst ging es zum nächsten Kapitel in die frühere deutsche Schule.

„Wir freuen uns riesig, dass sich 23 ehemalige Konfirmandinnen und Konfirmanden zu diesem Festtag angemeldet haben“, so der Kirchenälteste des Pfarrbezirks Buhrkall, Georg Thomsen, in seiner Rede.

Acht Verstorbene

Thomsen, der selbst zu den Goldkonfirmanden gehörte, erwähnte, dass es bei 35 verschickten Einladungen an acht Jahrgänge unter anderem krankheitsbedingt, wegen Urlaubs und wegen der Entfernung einige Absagen gegeben hatte. Acht der Konfirmandinnen und Konfirmanden in der Zeitspanne von 1965 bis 1972 seien verstorben.

Der Goldkonfirmand, der mit der Kirchenvertreterin Tina Sørensen und Carsten Pfeiffer die Veranstaltung geplant hatte, vermittelte einen Einblick in die Vorbereitungen.

War in der Kirche das Lied „Danke für diesen guten Morgen angestimmt“ worden, stimmten auch die weiteren „Zutaten“, sodass sich der ganze Tag zu einem gelungenen Unterfangen entwickelte.

Die verflossenen Zeiten wurden auch anhand von mitgebrachten Bildern lebendig.

Hatte man sich auch länger – in einigen Fällen seit der Schulzeit – nicht gesehen, florierte der Schnack. Dort musste kein Eis gebrochen werden, und die Gäste waren gleich auf Wellenlänge und ließen gemeinsame Erlebnisse aufleben.

Konzentriertes Zuhören

Mucksmäuschenstill wurde es aber hingegen bei der Präsentationsrunde, als die Damen und Herren jeweils Eckpunkte aus ihrem Leben vermittelten.

Erinnerungen wurden zudem visuell aufgefrischt, als Karin und Vagn Lauritzen vom Lokalhistorischen Verein in Lügumkloster einen Film über Osterhoist und Umgebung anno 1980 zeigten.

Die Gäste ließen sich das leckere Essen aus der Küche des Osterhoister Krugs schmecken und nutzten auch die Gelegenheit, ihre alte Schule in Augenschein zu nehmen.

Thomas Thomsen, der wie Gudrun Kirchhübel und Jens-Peter Schmidt genau vor 50 Jahren von Pastor Gerhard Schmidt konfirmiert worden war, schilderte in einem „Aufsatz“ auf persönliche und aufschlussreiche Weise, wie er die Zeit an der Dorfschule erlebt hatte.

Einzelheiten aus dem Schulleben

Er weckte mit seinen Details so manche Erinnerungen aus alten Tagen. Angefangen von seinem ersten Schultag, den er mit seinem neuen schwarzen Schulranzen angetreten hatte. Dieser war in Skagen gekauft worden.

Mit dem VW-Käfer war es mit seinen Eltern und seinem um ein Jahr älteren Bruder dorthin gegangen, während seine beiden ältesten Brüder im Röm-Lager waren.

Familientreffen hoch fünf

An dem goldenen Jubiläum nahmen insgesamt aus fünf Familien Geschwister teil. Das waren Lorenz, Mads, Georg und Thomas Thomsen, Nis-Peter, Hans Uwe Johannsen und ihre Schwester Helga Petersen, Günther und Heinz Lorenzen, Jutta Bargum Stein und ihr Bruder Gert B. Petersen sowie Hans Thomas und Hermann Lorenzen.

Der gemütliche Tag klang bei Kaffee und Gebäck aus, und es gab für die Veranstalter positive Rückmeldungen.