Handwerkskunst
„Hans J. Wegner hat ein eigenes Museum verdient“
„Hans J. Wegner hat ein eigenes Museum verdient“
„Hans J. Wegner hat ein eigenes Museum verdient“
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Das Museum Wegner soll auf einem Feld am Sønderlandevej auf einer Warft gebaut werden. Der Museumsverein wird wieder bei der Kommune vorstellig.
Im vergangenen Jahr teilten die beiden Töchter des weltberühmten Möbeldesigners Hans J. Wegner, dass sie jährlich mit drei Millionen Kronen den Betrieb des geplanten Wegner-Museums in Tondern unterstützen wollen. Diese Zusage soll auch nach ihrem Tod gelten. Seit zwei Jahren arbeitet der Verein „Foreningen til etableringen af et Museum for Hans J. Wegners Møbelkunst“ an der Umsetzung dieses Plans.
Museum auf einer Warft vor den Toren der Stadt
Am Montag teilte die Vereinsvorsitzende Sonja Miltersen mit, wo das Museum zu Ehren des berühmten Sohns der Stadt gebaut werden soll. Auf einem Feld neben dem Reisebüro Lauritzen Rejser am Sønderlandevej soll der Komplex auf einer Warft entstehen.
„Der 5.000 bis 6.000 Quadratmeter große Neubau soll sich den ebenfalls auf einer Warft gebauten Höfen Hestholm und Mejerholm anpassen“, erklärt die Vorsitzende von „Foreningen til etableringen af et Museum for Hans J. Wegners Møbelkunst".
Der Verein rechnet auf Jahresbasis mit einem Betriebshaushalt in Höhe von elf Millionen Kronen. Die beiden Schwestern haben auch zugesagt, dass viele Dokumente, Zeichnungen und ähnliches aus dem Architekturbüro ihres Vaters nach Tondern kommen wird.
Wir hoffen, dass wir von der Kommune 1,5 Millionen Kronen bekommen können.
Sonja Miltersen, Vorsitzende des Vereins „Foreningen til etableringen af et Museum for Hans J. Wegners Møbelkunst“
Von der Kommune Tondern hat der Verein für die Vorarbeit und die Anstellung der Projektleiterin, Kunsthistorikerin Anne Blond, einen Zuschuss in Höhe von 1,5 Millionen Kronen über drei Jahre verteilt bekommen.
Nun will der Verein erneut beim kommunalen Finanzausschuss vorstellig werden, wenn es um den Betriebshaushalt geht.
„Wir hoffen, dass wir von der Kommune 1,5 Millionen Kronen bekommen können. Wir kalkulieren mit einem Betriebshaushalt in Höhe von 11 Millionen Kronen. Ich hoffe, dass unser Antrag noch in diesem Monat durchkommt. Und wir erwarten, dass die Kommune auch für die Infrastruktur und für die Parkplätze aufkommen will“, so Sonja Miltersen.
50.000 Gäste werden erwartet
Der Verein rechne mit rund 50.000 Besuchern im Jahr und das sei vielleicht noch zu niedrig angesetzt.
„Wir sind der Meinung, dass Hans J. Wegner ein eigenes Museum verdient. Er war nicht nur ein höchst anerkannter Handwerker und Möbeldesigner, sondern auch eine große Persönlichkeit", schwärmt die Vorsitzende. Er hätte soviel mehr geschaffen als „nur“ Stühle.
Der Verein habe Objekte, das Museum zu bestücken. Woher sie stammen, wollte sie aus Sicherheitsgründen nicht verraten. Kein Wunder, denn wurde doch erst am Donnerstag vergangener Woche ein kleiner Geschirrschrank von Wegner bei einer Auktion für einen Preis von 700.000 Kronen versteigert.
Und aus dem Tonderner Wasserturm, wo eine ganze Möbelsammlung als Schenkung der Familie Wegner präsentiert wird, wurden im vergangenen Jahr bei einer spektakulären Aktion mehrere Stühle des Tonderaners gestohlen. Die Täter kletterten auf einem Baugerüst zu einem Fenster im Turmgebäude, durch das sich zwängen konnten.
Unweit von der Stadtmitte
Die gewählte Lage liege so dicht an der Stadt, dass man die Strecke mit Leichtigkeit zu Fuß bewältigen könne. Man könne von dort auch zu den Museen gehen.
„Wir wollen Besucher auch auf den Wasserturm und an dem ehemaligen Pferdestall von Schloss Schackenborg verweisen, der als Restaurant mit Wegner-Möbeln in Zusammenarbeit mit der Wegner-Tochter Marianne eingerichtet worden ist“, unterstreicht die Vereinsvorsitzende.
Der Verein, der sich drei Jahre Zeit für das Umsetzung der Museumsidee gesetzt hat, will jetzt bei Stiftungen Zuschüsse für den Bau des Museums einwerben. Über diese soll der Bau finanziert werden. Der Umfang wird bei zwischen 125 und 150 Millionen Kronen liegen.
In der Osterstraße hat der Museumsverein ein kleines Ausstellungsfenster eingerichtet, um in der Öffentlichkeit Flagge zu zeigen und sich selbst vorzustellen. Dort befindet sich Anne Blond donnerstags in der Zeit von 13 bis 15 Uhr, um auch eventuelle Fragen zu beantworten.
Im Gebäude Nr. 4 zog Familie Wegner von der Schmiedestraße, wo das Geburtshaus des später weltbekannten Möbelkünstlers noch steht. Im Parterre, wo der kleine Ausstellungsraum eingerichtet worden ist, hatte der Vater von Wegner seine Schusterwerkstatt.
Außerdem gab der Verein im Dezember ein Buch über die Handwerkskunst in Tondern Tønder Håndværk heraus, das vom Lokalhistoriker Ingolf Haase geschrieben wurde.
Infoabend am 23. März
Am Mittwoch, 23. März, wird zu einem öffentlichen Informationsabend ins Ecco-Center in Tondern eingeladen. Dort wird dem Publikum das fertige Konzept vorgestellt. Beginn ist um 19 Uhr. Jeder ist willkommen.