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Der Tourismus an der nordschleswigschen Westküste boomt

Der Tourismus an der nordschleswigschen Westküste boomt

Der Tourismus an der nordschleswigschen Westküste boomt

Havneby
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Die Weiten der Strände auf Röm locken viele Gäste an, auch die Fans des Kitesurfens und Strandsegelns. Foto: Colin John Seymour

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In der Kommune Tondern gibt es in ganz Dänemark die meisten Sommerhausbesitzerinnen und -besitzer, die ihr eigenes Ferienhaus vermieten. Die Übernachtungszahlen in Nordschleswig steigen im ersten Jahresdrittel nur im Westen.

Nirgendwo in ganz Dänemark vermieten so viele Privatleute ihre Sommerhäuser wie in der Kommune Tondern. Über dieses Ergebnis freut sich der Direktor des Tourismusvereins Rømø-Tønder, Colin John Seymour, sehr.

Eine Analyse der Touristikorganisation VisitDenmark  – die Ergebnisse sind von 2022 – zeigt, dass 63 Prozent aller Ferienhäuser in der Westküstenkommune für die Vermietung freigegeben werden. Damit liegt die Kommune Tondern unangefochten an erster Stelle. Auf Platz zwei folgt die Kommune Varde (56 Prozent) mit ihren beliebten Sommerhausgebieten wie Blåvand und Vejers, die besonders bei Feriengästen aus Deutschland hoch im Kurs liegen.

 

Ein Sommerhausaufenthalt auf Röm ist beliebt. Foto: Brigitta Lassen

Allgemein werden entlang der Westküste überdurchschnittlich viele Sommerhäuser vermietet. Für die ganze Region Süddänemark (Syddanmark) liegt der Schnitt bei 33 Prozent.

Verglichen mit den anderen Kommunen in Nordschleswig (Durchschnittswert von 38) überflügelt Tondern die Nachbarn um Längen. In Hadersleben (Haderslev) sind es 27 Prozent und in Sonderburg (Sønderborg) 31 Prozent. Die Zahlen für Apenrade (Aabenraa) wurden nicht angegeben.

„Wir sind natürlich froh, dass 63 Prozent der Sommerhäuser vermietet werden. Wir würden uns aber noch mehr freuen, wenn auch die letzten 37 Prozent es tun würden. Es ist auch für die Besitzerinnen und Besitzer ein einträgliches Geschäft. Zudem gibt es steigende Umsätze in der Gastronomie und in Geschäften“, erklärt Seymour.

Dass die Quote in Süd- und Westjütland so hoch ist, begründet Seymour damit, dass es dort die neuesten und größten Sommerhäusern gibt.

Die Kommune Tondern liegt ganz vorn. Foto: VisitDenmark

 Die Hälfte der Buchungen würden über lokale Anbieter laufen. Die restlichen 50 Prozent übernehmen nationale Büros, erläutert der Touristikchef.

Steuervorteile beim Vermieten

Wer ihr/sein Sommerhaus vermietet, kann sich auch auf attraktive Steuervorteile freuen. In diesem Jahr sind die ersten 44.500 Mieteinnahmen steuerfrei. Bei größeren Einnahmen werden nochmals 40 Prozent vor Steuern abgezogen.

„In der Kommune Tondern kommen die meisten Feriengäste aus Deutschland. Bemerkbar macht sich aber auch die Wirtschaftskrise bei unseren südlichen Nachbarn. Daher buchen weniger Deutsche ein Sommerhaus in der Hochsaison. Viele warten bis die Preise etwas niedriger sind“, erzählt Colin John Seymour von seinen Erfahrungen.

Die Kurve für Tondern steigt, die Kurven der drei anderen nordschleswigschen Kommunen fallen oder sind stabil. Foto: VisitRømø&Tønder

Dennoch zeigt der Tourismus in den ersten vier Monaten eine steigende Tendenz. „Auch mit diesem Abschneiden können wir natürlich zufrieden sein. Wir werden vermutlich auf das Niveau des Rekordjahres 2022 kommen. Im vergangenen Jahr blieben viele Dänen zu Hause. Der Flug- und Bahnverkehr wurde von Streiks beeinträchtigt. Dennoch merkt man in diesem Jahr schon das Fernweh der Menschen, die nach den Corona-Jahren wieder weiter wegreisen wollen. Das zeigen auch die rekordhohen Passagierzahlen des Billunder Flughafens“, so Seymour.

 

Die riesigen Starschwärme (Sort Sol) locken viele Schaulustige aus ganz Dänemark an die nordschleswigsche Westküste. Foto: Karin Riggelsen
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Kommentar

Jan Peters
Jan Peters Lokalredaktion Apenrade
„Kein Deutsch: Kommune verpasst die Chance auf mehr Gäste“