Ferienspaß

Familienfreizeit auf dem Knivsberg

Familienfreizeit auf dem Knivsberg

Familienfreizeit auf dem Knivsberg

Kim Malin Bethke, Denise Dörries
Knivsberg /Knivsbjerg  
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Die Familienfreizeit auf dem Knivsberg war ein großer Erfolg. Sehr beliebt war der Kletterkurs. Foto: Karin Riggelsen

Klettern, Angeln, Floßbau – das Angebot der spontan geplanten Familienfreizeit auf dem Knivsberg hatte für jeden was in petto. Vom 13. bis zum 16. Juli konnten sich Familien eine Auszeit vom Alltag gönnen und allerlei Neues entdecken. Für viele war die Familienfreizeit eine Alternative zum üblichen Sommerurlaub.

Damit der diesjährige Sommer neben dem Coronavirus auch schöne Erinnerungen mit sich bringt, hat die Bildungsstätte Knivsberg spontan eine Familienfreizeit auf die Beine gestellt. Am 13. Juli konnten die Familien anreisen und bis zum 16. Juli ihre Auszeit auf dem Knivsberg verbringen. Die Angebote reichten von Klettern, Angeln und Volleyball über einen Floßbau und Mountainbikefahren bis hin zu Basteln oder Lesen. Kinder im Alter zwischen ca. drei Monaten und 16 Jahren konnten sich bei den Aktivitäten austoben, Erfahrungen sammeln, und auch die Eltern hatten ihren Spaß.

Mit 48 Teilnehmern wurde die Sommerfreizeit gut angenommen, am Dienstag waren es mit Tagesgästen sogar insgesamt 56 Leute. „An einem Donnerstag ging die Info raus. Bis zum nächsten Dienstag hatten wir dann schon 30 Anmeldungen, und es wurden immer mehr“, freut sich Elisabeth Simon, Projektmitarbeiterin auf dem Knivsberg. „Leider mussten wir auch einigen Leuten absagen“, erzählt sie. „Es waren irgendwann einfach zu viele Anmeldungen.“ 

Besonders dankbar sind die Organisatoren dabei den Helfern, die fleißig mit angepackt haben. „Ohne die Sportlehrer und FSJler hätte das alles nicht so toll klappen können“, betont sie.

Ohne die Sportlehrer und FSJler hätte das alles nicht so toll klappen können.

Elisabeth Simon, Projektmitarbeiterin auf dem Knivsberg

Unter den Teilnehmern fanden sich sowohl Familien aus der deutschen Minderheit als auch frisch Zugezogene, denen der Knivsberg und das große Spektrum an Angeboten noch ganz neu war.

Viele Aktivitäten im Angebot

Obwohl die Familienfreizeit kurzfristig geplant wurde, konnten in Zusammenarbeit mit den Sportlehrern des Deutschen Jugendverbandes für Nordschleswig (DJN) und den Helfern des Freiwilligen Sozialen Jahres viele Aktionen umgesetzt werden. Am ersten Tag konnten sich die Teilnehmer in Listen für die verschiedenen Aktivitäten eintragen. So wurde gewährleistet, dass jeder mal in jedes Angebot reinschnuppern konnte, ohne dass sich dabei zu viele Menschen auf einem Haufen sammeln, erklärte Elisabeth Simon. 

Die Tage waren gut strukturiert: Von 10 Uhr bis 12 Uhr stand das Vormittagsprogramm auf dem Plan. Nach einer Mittagspause ging es dann ab 14 Uhr weiter. So gab es genug Zeit für den Mittagsschlaf der kleinsten Gäste und eine kurze Erholung für die Großen. Am Donnerstag wurde sogar schon ab 7 Uhr Yoga angeboten.

Die vierjährige Elise hatte riesigen Spaß auf der Seilbahn. Foto: Karin Riggelsen

Wegen des Coronavirus mussten natürlich die Hygienevorschriften eingehalten werden. Im Speisesaal waren die Tische mit den Namen der Familien bestückt. Außerdem mussten die Familien während der Mahlzeiten an ihrem Platz sitzen bleiben. Auch Desinfektionsmittel stand an jeder Ecke bereit.

Eine beliebte Attraktion war das Klettern. Für Groß und Klein ging es die Bäume hoch. In einer Höhe bis zu acht Metern schwebten die Kinder zwischen den Bäumen – in den meisten Fällen sogar ganz ohne Angst. Nach einer kurzen Einführung von Projektmitarbeiter Felix Neubert und der Ausstattung mit der Kletterausrüstung konnte es auch schon losgehen.

Gesichert nur mit einem Knoten – der gesteckte und doppelte Achterknoten, wie Felix erklärt –  bewies der siebenjährige Mads Mut und zeigte allen, wie es geht.

Der kleine Mads zeigte den anderen, wie das Klettern funktioniert. Foto: Karin Riggelsen

Doch auch beim Floßbau zeigten sich alle engagiert und begeistert. „Auf dem einen Floß, das wir gebaut haben, fanden vier Erwachsene und fünf Kinder Platz“, erzählt FSJler Jannis Ternka. Er war während der vier Tage zuständig für den Floßbau, hat den Kindern beim Bau geholfen und auch selbst Hand angelegt.

„Wir haben verschiedene Varianten ausprobiert. Zum Beispiel haben ein Kollege und ich auch ein Floß mit zwei Surfbrettern gebaut oder ein zusätzliches Segel benutzt“, berichtet er. Mit dem fertigen Floß fuhren die Kinder dann einmal quer über den kleinen Teich und hatten dabei eine Menge Spaß. Baden gegangen sind sie auch – allerdings mit voller Absicht und nicht, weil das Floß sie nicht gehalten hätte.

Unter der Aufsicht von Jannis Ternka, der zurzeit ein FSJ absolviert, konnten die Kinder ein Floß bauen. Foto: Karin Riggelsen

Im Theatersaal standen Bastelutensilien, Puzzles und Bücher bereit. Vor dem Theatersaal gab es dann noch ein ganz besonderes Angebot: Mithilfe einer Graviermaschine konnten Kochlöffel, Bretter und Holzstücke mit individuellen Gravuren verziert werden. Die Eltern standen ihren Kindern dabei tatkräftig zur Seite und fanden auch selbst Gefallen daran.

Hier unten ist es wie in einem großen Wohnzimmer.

Jana Surkus, Teilnehmerin der Familienfreizeit

„Hier unten ist es wie in einem großen Wohnzimmer“, schwärmt Jana Surkus, Teilnehmerin der Familienfreizeit. „Als es geregnet hat, war das hier der perfekte Aufenthaltsort.“

Die Bücher und Spiele wurden für das „große Wohnzimmer“ in der Bücherei ausgeliehen.

Draußen vor dem Theatersaal gab es die Möglichkeit, Holz zu gravieren. Foto: Karin Riggelsen

Auf dem Spielplatz wurde eine große Airtrack-Matte aufgebaut. Auf dieser konnten die Kinder nach Belieben hüpfen und toben. Auch die vierjährige Neele aus Tondern/Tønder hatte hier ihren Spaß. Zusammen mit ihrem Bruder Joel hüpfte sie um die Wette.

Ihr Vater Micha Pudlo, der deutsch-holländisch aufgewachsen ist, freute sich, dass seine Kinder trotz des ausgefallenen Holland-Urlaubs kein Trübsal bliesen. 

„Eigentlich fahren wir im Sommer immer nach Holland, aber die Ferienfreizeit ist eine gute Alternative. Die Kinder haben Spaß, und wir würden das auf jeden Fall noch mal machen“, erzählt Micha Pudlo.

Die Geschwister Joel und Neele Pudlo hüpften auf der Airtrack-Matte um die Wette. Foto: Karin Riggelsen

Die Familienfreizeit war ein voller Erfolg, aus jeder Ecke kam positive Resonanz. Auch Benedikt Dammers, 1. Vorsitzende des Pattburger Kindergartens, verbrachte mit ihrem Mann und den drei Kindern schöne Tage.

„Wir wussten gar nicht, wie viel der Knivsberg zu bieten hat“, erzählt sie. „Es war auch total schön, andere Familien kennenzulernen – und das so dicht vor der eigenen Haustür. Wir mussten nur eine halbe Stunde fahren, und trotzdem fühlt es sich so an wie Urlaub.“

Wir wussten gar nicht, wie viel der Knivsberg zu bieten hat.

Benedikte Dammers, 1. Vorsitzende des Pattburger Kindergartens und Teilnehmerin der Familienfreizeit

Vom 21. bis zum 27. Juli findet dann der „Sommergroove“ auf dem Knivsberg statt. Dann treffen sich eine Woche lang Musikbegeisterte und erhalten in Seminaren die Möglichkeit, ihre musikalischen Fähigkeiten zu verbessern. 

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