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Pokal-Enttäuschung verdaut und abgehakt

Pokal-Enttäuschung verdaut und abgehakt

Pokal-Enttäuschung verdaut und abgehakt

Hadersleben/Haderslev
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Lawrence Thomas verhinderte mit einigen guten Paraden in der zweiten Halbzeit den Lyngby-Ausgleich. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Lawrence Thomas machte eine unglückliche Figur, als SønderjyskE im Pokalfinale baden ging, kehrte aber beim 2:0-Sieg in der Abstiegsrunde gegen Lyngby Boldklub wieder in die Rolle des soliden Rückhaltes zurück.

Die Laune war bei Lawrence Thomas ein wenig besser als noch vier Tage zuvor bei der 0:4-Pleite im Pokalfinale gegen Randers. Die Enttäuschung ist verdaut und abgehakt worden, und der 2:0-Heimsieg in der Abstiegsrunde lässt bei den SønderjyskE-Fußballern Hoffnung aufkommen, dass Europa über einen Umweg doch noch zu schaffen ist.

„Wir waren am Donnerstag sehr enttäuscht. Das war ein großes Spiel und eine große Möglichkeit, aber wir haben das Spiel hinter uns gelassen. Da dürfen wir nicht zu lange dran knabbern. Wir müssen weiter, und das gilt auch für mich“, sagt Lawrence Thomas zum „Nordschleswiger“: „Für einen Torwart ist es halt so, dass man in so vielen Bereichen solide sein kann, aber ein Fehler oder eine Fehleinschätzung hat eben große Folgen. Wir sind alle Menschen, Fehler passieren. Da darf man die Dinge nicht überanalysieren oder sich zu viele Sorgen machen. Ich habe eine solide Saison gespielt und sehe keinen Grund, plötzlich vieles zu ändern.“

Lawrence Thomas hielt gegen Lyngby seinen Kasten sauber. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Der SønderjyskE-Torwart zeigte in der zweiten Halbzeit gegen Lyngby drei starke Paraden und hielt seinen Kasten sauber. Das war schon ein Zeichen an seine Vorderleute, dass weiter auf ihn Verlass ist.

„Den Gedanken hatte ich nicht, dass ich ein Zeichen setzen musste. Die Jungs waren schon nach dem Pokalfinale fantastisch und haben mich mit den Worten aufgemuntert, dass ich das ganze Jahr über solide gewesen sei. Ich habe mir nicht zu viele Sorgen gemacht und hatte in den 90 Minuten gegen Lyngby ehrlich gesagt das Pokalfinale nicht im Kopf“, so der Australier.

Ein Sonderlob bekam der Torwart von seinem Trainer.

„Das war eine starke Mannschaftsleistung, wo es wichtig für uns war, dass wir in der Defensive dicht machen und die Null halten konnten. Und wenn die Mannschaft arbeitet, wie sie arbeiten muss, dann kommen die individuellen Leistungen auch zum Vorschein, wie bei Lawrence Thomas, der sich in hohem Maße für das Pokalfinale revanchieren konnte“, meint Glen Riddersholm: „Ich freue mich, dass wir uns wieder aufrappeln konnten. Das zeugt von großer mentaler Stärke. Wir sind an einen Punkt in der Saison angelangt, wo wir die Arme nach dem ersten Platz in dieser Runde ausstrecken können, nachdem wir erst die Top 6 und dann die zweite Trophäe innerhalb von zwei Jahren knapp verfehlt haben. Das ist stark.“

Rilwan Hassan gehörte zu den besten Spielern auf dem Platz. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Seine Mannschaft hatte die Partie gegen Lyngby gut begonnen, ließ aber immer mehr Torchancen zu.

„Wir haben uns zu viel vorgenommen und sind übereifrig geworden, ohne die notwendige Struktur zu haben. Wir müssen akzeptieren, was wir können und was wir noch nicht können. So haben wir Lyngby ins Spiel kommen lassen. Lyngby hatte Chancen, wir aber auch, und ich denke, dass wir bei Kontern viele Prozente liegen gelassen haben und mehr Tore hätten erzielen müssen“, so Glen Riddersholm: „An unserem Sieg gibt es nichts zu rütteln. Der war verdient. Wir haben den Sieg aber selbst in Gefahr gebracht.“

Ein Sonderlob gab es nicht nur für Lawrence Thomas, sondern auch für Rilwan Hassan, der seine starke Leistung mit dem Tor zum 1:0 krönte.

„Rilwan war hervorragend. Er gehörte schon im Pokalfinale zu den Besten und auch in den Spielen zuvor. Er hat wieder zurück zu seinem alten Niveau gefunden“, meint der SønderjyskE-Trainer: „Rilwan musste nach einer halben Stunde in Plzen verletzt raus, nachdem er unser bester Mann gewesen war. Nach dieser Verletzung hat er vergeblich nach seiner Form und seiner Qualität gesucht, wurde zudem nach dem Heimaturlaub in Nigeria im Januar durch Corona erneut zurückgeworfen. Er war ständig einen Schritt hinterher und hatte mit Rasmus Vinderslev einen Konkurrenten, der ihn auf die Bank gehalten hat. Jetzt ist er wieder zurück auf altem Niveau.“

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