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Bund baut für 16 Millionen Euro neues Schifffahrtsamt am Nord-Ostsee-Kanal

Bund baut für 16 Millionen Euro neues Schifffahrtsamt am Nord-Ostsee-Kanal

Bund baut für 16 Millionen Euro neues Schifffahrtsamt

Henning Baethge/shz.de
Kiel
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Im Jahr 2015 modernisiert und erweitert – doch jetzt soll ein Neubau her: Das Wasser- und Schifffahrtsamt in Kiel-Holtenau. Foto: WSA NOK/shz.de

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Bundesverkehrsminister Volker Wissing will auf der Schleuseninsel in Kiel-Holtenau ein neues Gebäude für sein Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt errichten lassen. Warum er das plant – und was die Kanalwirtschaft dazu sagt.

Erst vor acht Jahren ist das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) auf der Schleuseninsel in Kiel-Holtenau für 5 Millionen Euro umfassend modernisiert und erweitert worden – doch nun will Bundesverkehrsminister Volker Wissing für 15,6 Millionen Euro direkt daneben ein ganz neues Gebäude für seine Behörde errichten lassen. Das geht aus dem Etatentwurf des FDP-Ministers für 2024 hervor.

Aus dem früheren Wasser- und Schifffahrtsamt Kiel-Holtenau ist inzwischen eine Außenstelle des WSA Nord-Ostsee-Kanal geworden, das einen zweiten Sitz in Brunsbüttel hat. Die Kieler Teile dieses Amts will Wissing nun ebenso in dem neuen Gebäude unterbringen wie Teile des Wasserstraßen-Neubauamts Nord-Ostsee-Kanal, das ebenfalls auf Kiel und Brunsbüttel verteilt ist. Auch die Fachgruppe Nachrichtentechnik der Schifffahrtsverwaltung soll hier einziehen.

Bau soll 2025 beginnen und zwei Jahre später fertig sein

Der Neubau soll voraussichtlich 2025 in Bau gehen und zwei Jahre später fertig sein. „Das bestehende, sanierte und erweiterte Gebäude hat keine räumlichen Kapazitäten, um diese Nutzungen aufzunehmen“, begründet eine Sprecherin von Wissings Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt die Neubaupläne. Was mit dem alten Gebäude passiert, sei noch offen. „Es wird eine Umnutzung unter wirtschaftlichen Aspekten geprüft“, sagt die Sprecherin.

Kritik: „Für den Kanal sind andere Dinge wichtiger“

Bei den Nutzern des Kanals stoßen die millionenschweren Neubaupläne auf mäßige Begeisterung. „Für den Nord-Ostsee-Kanal sind andere Dinge wichtiger als ein neues Gebäude“, meint Jens-Broder Knudsen, Chef der Initiative Kiel Canal. „Aber wenn es die Arbeitsplätze am Nord-Ostsee-Kanal attraktiver macht, habe ich nichts dagegen.“ In der Kanalverwaltung herrscht seit längerem Mangel an Fachpersonal.

 

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