Erneuerbare Energie aus SH

Der Energiewende fehlen die Fachkräfte

Der Energiewende fehlen die Fachkräfte

Der Energiewende fehlen die Fachkräfte

SHZ
Kiel / Handewitt
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Die Photovoltaik-Branche sucht Mitarbeiter in allem Bereichen. Foto: Michael Staudt / SHZ

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Allein Wind- und Solarbranche brauchen in Deutschland zehntausende zusätzliche Mitarbeiter. Hier werden in Schleswig-Holstein Fachkräfte für die Energiewende gesucht:

Droht die Energiewende nun an fehlenden Fachkräften zu scheitern? Der Handewitter Solar-Großhändler Kai Lippert würde sein 110-Mitarbeiter-Unternehmen EWS gerne um 20 Stellen aufstocken, findet aber kaum mehr Mitarbeiter. Dabei gehe es nicht nur um Energieexperten, IT-Fachleute und hochqualifizierte Vertriebler, sondern auch um Buchhalter und Staplerfahrer.

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Dabei hätten Unternehmen wie seines Gewinnbeteiligungsmodelle und vieles mehr: „Man kann bei uns gutes Geld verdienen“, sagt Lippert. Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig vom Bundesverband Solarwirtschaft schätzt in den 20er-Jahren bundesweit einen Bedarf von 50000 Jobs allein in der Photovoltaik- und Speicherbranche: „Um diesen potenziellen Flaschenhals zu weiten, haben viele Solarunternehmen ihre Anstrengungen zum Anwerben und Qualifizieren neuer Mitarbeiter deutlich intensiviert.“


Der Bundesverband Windenergie hat sogar schon eine eigene Mitarbeiteroffensive gestartet, berichtet dessen Präsident Hermann Albers aus Simonsberg bei Husum: „Bedarf gibt es hier auf allen Ebenen. Von der Entwicklung über die Planung bis hin zur Fertigung und dem Service. Ich gehe von einem ansteigenden Bedarf von mindestens 40000 Mitarbeitern aus, eher mehr.“

Dies werde sich auch in Schleswig-Holstein zeigen. Allerdings habe die Branche in der Flaute ebenso viele Jobs verloren. Da der Zubau im Solarstrombereich schon seit drei Jahren stärker ansteigt, seien die Probleme dort noch konkreter.


Aus Sicht des Handwerks wird sich der Fachkräftemangel umfassend auf die Energiewende auswirken. Der gesamte Bau sei genauso betroffen wie der Verkehrs- und Mobilitätssektor. „Es muss deshalb noch mehr in die Köpfe der jungen Leute und der Eltern, dass man im Handwerk heute beste Karrierechancen hat und noch dazu tatkräftig am Klimaschutz mitarbeiten kann“, sagt Thorsten Freiberg, Präsident des Wirtschaftsverbands Handwerk in Kiel.

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Für Reinhard Christiansen vom Landesverband Erneuerbare Energien sind es eher fehlende Flächen und langwierige Genehmigungen: „Dass die Hersteller lange Lieferzeiten haben, liegt an der weltweiten Nachfrage und weniger daran, dass es zu wenig Fachkräfte in Norddeutschland gibt.“

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