Umwelt

Klimaschutz gelingt nur, wenn alte Wohnungen saniert werden

Klimaschutz gelingt nur, wenn alte Wohnungen saniert werden

Klimaschutz gelingt nur, wenn Wohnungen saniert werden

Gernot Kühl/shz.de
Flensburg
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Mietwohnungen im Saxtorfer Weg - auch dort kann eine energetische Sanierung für erhebliche Einsparungen von klimaschädlichem Kohlendioxid sorgen.   Foto: Gernot Kühl

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Die Klimaschutzziele lassen sich nur erreichen, wenn die Wohnungen aus den 1950- und 60-er Jahren energetisch saniert werden. „Der Neubau spielt keine Rolle“, sagt der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für nachhaltiges Bauen.

Die neuesten Zahlen der Baupreisentwicklung, Kostensteigerungen und Wohnungsbauförderung liegen auf dem Tisch. Mitgebracht hatte sie der Bau-Experte und Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für nachhaltiges Bauen (Arge) des Landes Schleswig-Holstein, Dietmar Walberg, der auch Professor am Fachbereich Bauwesen des Technischen Hochschule in Lübeck ist, jüngst im Bauausschuss. Zahlen, die bis dato niemand kannte, künftig aber die Diskussionen und Entscheidungen bestimmen werden.

Bevor Prof. Walberg seine neuen Erkenntnisse und Fakten verbreitete, war es ihm ein Bedürfnis, die Schließung des Fachbereichs Bauwesen 2007 am Standort Eckernförde als „Fehleinschätzung“ zu kritisieren. Er ging anschließend auf den sprunghaften Anstieg der Baukosten, insbesondere beim technischen Ausbau, der vergangenen Jahre ein und nannte auch die neuen Sätze, die es im 1. und 2. Förderweg beim Bau sozial geförderter Wohnungen gibt.

Wesentliche Aussagen traf Walberg auch dazu, wie man auf dem Bau die Klimaschutzziele erreichen kann. Auf jeden Fall nicht allein durch hohe energetische Standards beim Neubau. „Der Neubau spielt keine Rolle“, wurde der Arge-Chef sehr deutlich, „der Bestand ist wichtig.“

Und er nannte Zahlen: In Deutschland gibt es 43 Millionen Wohnungen. In Schleswig-Holstein gebe es einen hohen Bestand an Wohnungen aus den 1950- und 60-er Jahren, bedingt durch den starken Zuwachs an Bevölkerung, wesentlich geprägt durch den Zuzug vieler Flüchtlinge.

Um genau diese Wohnungen geht es. Wenn es gelingt, einen Großteil davon energetisch zu sanieren, wäre viel gewonnen, erläuterte Walberg. „Das ist der Hebel für den Klimaschutz.“ Um die Sanierung und den Ausbau von Dachgeschossen zu fördern, sind ebenfalls neue Förderprogramme mit „sehr attraktiven“ Konditionen im 1. und 2. Förderweg aufgelegt worden. Die sanierten Wohnungen seien zwar kein „High-End-Produkt“, aber wenn es gelingt, „viele Wohnungen in einen mittelprächtigen Zustand zu versetzen“, sei viel gewonnen.

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