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Knappes Material und Personalengpässe bremsen Wohnungsbau

Knappes Material und Personalengpässe bremsen Wohnungsbau

Knappes Material und Personalengpässe bremsen Wohnungsbau

SHZ
Kiel
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Wohnungsbau Foto: Uwe Anspach/shz.de

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Engpässe bei Material und Personal bremsen den Wohnungsbau der privaten Wohnungswirtschaft im Norden. Seit vorigem Jahr habe sich die Situation auf den Baustellen nochmals verschärft, teilte der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) am Mittwoch in Hamburg mit. „Wir haben mit Materialknappheit, steigenden Preisen und Fachkräftemangel zu kämpfen. Dass unsere Mitgliedsunternehmen dennoch so viele Wohnungen fertiggestellt haben, ist beachtlich“, sagte Verbandschef Sönke Struck.

Der Verband spricht für die private mittelständische Wohnungswirtschaft und befragt alljährlich seine 230 Mitgliedsunternehmen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zur Lage der Branche. Demnach wurden von den Verbandsunternehmen 2021 insgesamt 5952 Wohnungen fertiggestellt - die meisten davon mit 3766 (Vorjahr: 3422) in Hamburg. In Schleswig-Holstein waren es 1867 (1477) und im Nordosten 359 (306).

Anders sieht die Lage beim Baubeginn aus. Vor einem Jahr hätten die Unternehmen angegeben, dass sie 2021 mit dem Bau von 9379 Wohnungen in den drei Ländern beginnen wollten. „Tatsächlich realisiert wurden aber nur 6316 Baubeginne. In Hamburg ging ihre Zahl im Vergleich zu 2020 um 8 Prozent auf 4180 zurück. In Mecklenburg-Vorpommern sank sie um 42 Prozent und in Schleswig-Holstein um 34 Prozent“, hieß es.

Für 2022 planten die BFW-Unternehmen in Hamburg den Baubeginn von 5578 Wohnungen, ein Plus von 6 Prozent gegenüber der Umfrage vom Vorjahr. In Mecklenburg-Vorpommern sank die Zahl der geplanten Baubeginne um 28 Prozent, in Schleswig-Holstein um 17 Prozent. „Wir bewegen uns aber auch hier immer noch auf einem hohen Niveau“, so Struck.

Neben Personal- und Materialmangel bremsen auch Folgen der Coronapandemie sowie zu lange Planungs- und Genehmigungsprozesse die Planungen der Wohnungswirtschaft. Hinzu komme noch der im Januar überraschend von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck angekündigte Förderstopp für den Bau energieeffizienter Häuser, der in der Umfrage des Verbandes noch nicht berücksichtigt sei. Struck rechnet damit, dass Bauvorhaben der Wohnungswirtschaft „zum Teil eingestampft“ würden, weil sie ohne eingeplante Fördermittel nicht realisierbar seien. „Das wird ins Stocken geraten, es sei denn die Bundesregierung kommt mit neuen Förderangeboten auf die Wohnungswirtschaft zu.“

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