Steigende Corona-Zahlen

Landesregierung von SH: Quarantänepflicht für Reiserückkehrer weiter einhalten

Landesregierung von SH: Quarantänepflicht für Reiserückkehrer weiter einhalten

Landesregierung: Quarantänepflicht weiter einhalten

SHZ
Kiel
Zuletzt aktualisiert um:
Trotz wieder steigender Inzidenzwerte in SH ist die Zahl der Krankenhauspatienten niedrig – auch dieser Faktor soll aus Sicht der SPD bei der Gewichtung der Corona-Situation künftig eine Rolle spielen. Foto: imago/shz.de

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Inzidenz im Norden steigt weiter – Bürger sollen laut Gesundheitsstaatssekretär Matthias Badenhop weiter an Pandemie-Vorschriften halten.

Vor dem Hintergrund steigender Corona-Zahlen hat die Landesregierung gut eine Woche vor Ende der Sommerferien die Schleswig-Holsteiner aufgerufen, die Pandemie-Vorschriften einzuhalten. Gesundheitsstaatssekretär Matthias Badenhop appellierte am Freitag speziell an Reiserückkehrende aus Gebieten mit hohen Corona-Zahlen und besonderen Risiken, die aktuellen Regeln der Bundesregierung zu beachten.

Sie müssen grundsätzlich direkt nach Ankunft für mindestens zehn Tage in häusliche Quarantäne, wobei es für Geimpfte, Genesene und Getestete Ausnahmen geben kann.

Regeln für die Quarantänezeit

Die Quarantänezeit beträgt zehn Tage bei Rückkehr aus einem Risikogebiet oder Hochinzidenzgebiet, sofern weder Impfung noch Genesung nachgewiesen werden können. Nach Aufenthalt in – besonders risikobehafteten –Virusvariantengebieten können nach aktuellem Stand auch diese Nachweise nicht von einer vierzehntägigen Quarantäne befreien.

Die Bundesregierung plant hier aber ab Mitte nächster Woche Erleichterungen unter bestimmten Voraussetzungen. Generell hat sie angesichts des starken Reise- und Grenzverkehrs aber beschlossen, die Quarantäne-Regelungen der Coronavirus-Einreiseverordnung in leicht veränderter Form bis zum 10. September zu verlängern.

Aktuelle Corona-Zahlen aus SH

Unterdessen wachsen die Corona-Zahlen seit einiger Zeit in Schleswig-Holstein wie in ganz Deutschland weiter. Die Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen, stieg bis Donnerstag auf 11,6. Am Monatsanfang lag sie noch knapp über 3. Allerdings ist die Zahl der Krankenhauspatienten niedrig: In Kliniken wurden zuletzt sieben Covid-19-Patienten behandelt. Vier lagen auf der Intensivstation, von denen drei beatmet wurden.

„Lassen Sie sich jetzt impfen, schützen Sie Ihre Gesundheit und die Gesundheit derer, die sich nicht impfen lassen können“, appellierte Staatssekretär Badenhop.


Gerade mit Blick auf Reiserückkehrende aus Risikogebieten sei die Impfung ein einfaches und wirksames Mittel, einer schweren Erkrankung vorzubeugen.

Fortschritt der Impfkampagne

Seit Freitag kann für alle Impfzentren unter www.impfen-sh.de wieder ein Wunschtermin gebucht werden. In allen Impfzentren können Menschen sich auch ohne Anmeldung impfen lassen, gegebenenfalls verbunden mit etwas Wartezeit. Das betrifft laut Ministerium auch Jugendliche ab zwölf Jahren. Bisher ist gut jeder zweite Schleswig-Holsteiner vollständig gegen das Virus geimpft.

Forderungen der Kieler SPD

Für Konsequenzen aus der aktuellen Corona-Entwicklung muss aus Sicht der SPD im Kieler Landtag ein Bündel von Faktoren gewichtet werden. „Natürlich muss die Inzidenz auch weiterhin eine zentrale Rolle bei den Überlegungen spielen“, sagte Fraktionsvize Birte Pauls am Freitag. Auch die Zahl der Krankenhauspatienten und die Auslastung der Intensivkapazitäten seien wichtig. Hier gehe es aber nicht nur um den Anteil freier Betten, sondern auch um das zur Verfügung stehende Personal.


Auch die steigende Impfquote sei angemessen zu berücksichtigen, sagte Pauls. Hinzu komme die Frage der Immunität nach der Impfung. „Wenn die Auffrischungsimpfung nicht rechtzeitig kommt, was besonders wieder für zum Beispiel Ältere und Kranke wichtig ist, werden wir uns im Kreis drehen.“

Mehr lesen