Umweltschutz

Landwirte wollen Tiere und Klima besser schützen

Landwirte wollen Tiere und Klima besser schützen

Landwirte wollen Tiere und Klima besser schützen

SHZ
Kiel
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Unterschrieben: Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht (l.) und Ministerpräsident Daniel Günther setzen sich für eine zukunftsfähige und nachhaltige Landwirtschaft ein. Foto: Kay Müller / SHZ

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Politiker, Naturschützer und Bauern unterzeichnen Erklärung zur „Zukunft der Landwirtschaft“

Am Ende dauert die Unterzeichnung nur einige Sekunden – doch vor der Erklärung zur „Zukunft der Landwirtschaft“ steht ein fast dreijähriger Diskussionsprozess, dem sich Politiker, Bauern und Umweltschützer gestellt haben. „Dabei ging es zum Teil hoch her“, sagt Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht.

Vor allem die Frage, wie Landwirte künftig für mehr Umwelt-, Klima- und Tierschutz stärker honoriert werden, sei ein harter Diskussionspunkt gewesen, so der Grünen-Politiker. Dass diese Frage gelöst werden konnte, sei das Fundament der Erklärung.

Weiterlesen: Bauern und Naturschützer im Einklang – Lebensmittel sollen teurer werden

24 Thesen

Am Ende stehen jetzt 24 Thesen, auf die sich alle Unterzeichner verpflichtet haben. So heißt es dort etwa zum Tierwohl: „Wir wollen die dafür nötige Finanzierung durch zusätzliche Abgaben auf Tierprodukte an der Ladentheke ermöglichen und mit einem höheren Preisniveau im Markt dazu beitragen, dass die Produktion zu hohen Standards in Schleswig-Holstein auch in Zukunft wirtschaftlich bleibt.

Dafür soll der Handel in die Pflicht genommen und die vollständigen Verarbeitungswege für die Verbraucher sichtbar gemacht werden.“ Wie genau das passieren soll und wie stark Preise steigen werden – das ist noch nicht klar. „Wir müssen diese Thesen jetzt in konkrete Politik umsetzen“, sagt Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) dazu.

Mehr Umweltschutz bringt mehr Prämien

Albrecht will jedenfalls die EU-Mittel für die Landwirtschaft stärker an so genannte Gemeinwohlleistungen koppeln. Sprich: Der Bauer, der mehr für die Umwelt tut, weniger düngt oder mehr Blühstreifen anlegt, bekommt höhere Prämien. Es soll auch mehr Geld für Vertragsnaturschutz und ökologischen Landbau geben. Gewässer-, Klima,- Artenschutz sollen stärker mit der Wirtschaftlichkeit der Betriebe in Einklang gebracht werden. Zudem will das Land Konflikten lösen – etwa wenn ein Schweinebauer seine Tiere ins Freie lassen will, dabei aber Emissionswerte überschreitet, die dem Klima schaden.

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