Regenrückhaltebecken in Husum

Lebensgefahr und Stolperfallen statt eines idyllischen kleinen Sees

Lebensgefahr und Stolperfallen statt eines idyllischen kleinen Sees

Lebensgefahr und Stolperfallen statt eines kleinen Sees

SHZ
Husum
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Seit Januar ist das Regenrückhaltebecken mit einem provisorischen Zaun abgesperrt. Foto: Herbert Müllerchen/shz.de

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Früher konnten die Anwohner des Regenrückhaltebeckens in Husum-Dreimühlen rund um ihren kleinen See flanieren – jetzt ist er durch einen Bauzaun abgesperrt, und Schilder warnen vor Lebensgefahr.

Die Anwohner im Sandkamp im Ortsteil Dreimühlen wundern sich darüber, was wohl mit dem dortigen Regenrückhaltebecken geschehen soll – und das jetzt schon seit einem knappen Dreivierteljahr. „Am 4. Januar wurde rund um den Teich ein Bauzaun errichtet und seither hat sich kaum etwas getan“, berichtet Bozena Lorenzen, die direkt am Becken wohnt.

Und gefährlich für Fußgänger sei diese Abgrenzung überdies auch noch: „Beim Spazierengehen entlang des Zauns muss man bei entgegenkommenden Leuten schon aufpassen, dass man nicht über die querstehenden Halterungen am Boden stolpert“, kritisiert Sünje Feddersen.


Tatsächlich verweisen große Warnschilder sogar auf eine lebensbedrohliche Lage. „Achtung Spülfeld – Lebensgefahr – Betreten verboten“ heißt es auf einem. Und ein weiteres wirkt noch viel unheilvoller, wie es auf „große Mengen von flüssigen Schlamm“ hinweist und die „Gefahr von Überrollen und Ertrinken“ verkündet.


Peter Hempel, Teamleiter für den Bereich Abwasserentsorgung bei den Husumer Stadtwerken, erklärt auf Nachfrage unserer Zeitung die Situation und bestätigt die Beobachtungen der Anwohner. „Im Frühjahr haben wir den Schlamm aus dem Regenrückhaltebecken herausgebaggert“, sagt er.

Aus Sicherheitsgründen habe man das Gebiet dann abgesperrt. Spielende Kinder seien rund um den Teich tatsächlich in Lebensgefahr, sagt er. Und verweist auf den Schlamm, der derzeit auf dem Areal gelagert wird. „Der wird in den schwarzen Schläuchen getrocknet. Und die getrocknete Erde wird dann rund um das künstliche Becken verteilt.“


Die derzeitigen provisorisch aufgestellten Zaunständer würden dann zwar entfernt. Doch danach müsse ein vorschriftsmäßiger, fest verankerter Zaun von 1,80 Meter Höhe rund um das Regenrückhaltebecken gezogen werden, das die Aufgabe hat, kurzfristig große Mengen anfallendes Niederschlagswasser zu speichern, damit es verlangsamt in den nachfolgenden Vorfluter beziehungsweise Entwässerungskanal eingeleitet werden kann.

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So wird Sünje Feddersen wohl ihren Wunsch, bald wieder auf ihren „idyllisch zugewachsenen kleinen See“ statt auf einen hässlichen Zaun blicken zu können, wohl nicht mehr erfüllt bekommen.

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