Sie sollte Abgas-Sünder aufspüren

Probleme mit der Elektronik: Drohne stürzt vor Fehmarn in die Ostsee

Probleme mit der Elektronik: Drohne stürzt vor Fehmarn in die Ostsee

Drohne stürzt vor Fehmarn in die Ostsee

SHZ
Fehmarn
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Anflug der Drohne zu ihrem Landeplatz bei der Radarstation Staberhuk auf Fehmarn am 27. April Foto: Eckard Gehm / SHZ

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Sie sollte prüfen, ob auf der Ostsee nur ehrliche Reeder ihre Schiffe fahren lassen und in den Abgasen der Schiffe schnüffeln. Doch jetzt ist die Drohne vor Fehmarn abgestützt.

Für drei Monate sollte die Drohne den Fehmarnbelt und die vielbefahrene Kadetrinne überwachen, mit Hilfe ihrer Schnüffel-Sensoren bei täglich zwei Flügen prüfen, ob aus den Schornsteinen der großen Pötte wirklich nur so viel Schwefel kommt, wie der Gesetzgeber erlaubt.

Drohne stürzte 40 Meter vom Strand entfernt in die Ostsee

Doch am Mittwoch ist die unbemannte Drohne, die von zwei norwegischen Piloten gesteuert wurde, abgestürzt. Polizeisprecher Christoph Münzel: „Der Absturz ereignete sich gegen 16 Uhr, circa 40 Meter vom Strand der Radarstation Staberhuk entfernt.“ Auf dem Bundeswehrgelände dort hatte die knapp vier Meter lange Drohne ihren Start- und Landeplatz.

„Personen wurden nicht verletzt, es entstand lediglich Sachschaden an der Drohne in unbekannter Höhe“, sagte Münzel. „Hintergrund des Absturzes dürften Probleme mit der Elektronik sein.“


Europäische Seesicherheitsagentur hält Zahl der Abstürze geheim

Angefordert hat das Fluggerät das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) – und zwar bei der Europäischen Seesicherheitsagentur EMSA, die EU-Ländern Drohnen für maritime Überwachung zur Verfügung stellt. Deren Sprecher hatte bei der Vorstellung des hubschrauberähnlichen Fluggeräts am 27. April auf Fehmarn vorangegangene Abstürze zwar bestätigt, wollte aber keine Zahlen nennen. Auch zu den Kosten der Drohne machte er keine Angaben.

Drohne wurde aus dem Wasser gezogen und an Land gebracht

Beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie sind nähere Absturzursachen noch nicht bekannt. „Sie werden derzeit untersucht“, sagte BSH-Sprecherin Merle Mansfeld.

Wie der Polizeisprecher berichtet, habe der Betreiber, die norwegische Firma „Nordic Unmanned“, die Drohne nach dem Absturz geborgen und an Land gebracht. Unklar ist derzeit, ob das Gerät wieder fit gemacht werden kann oder ein Ersatz für das Projekt geliefert wird.

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