Die Zahl der Corona-Infektionen auf Sylt nimmt zu. Am Dienstag zählte die Insel 52 Infizierte und 190 Menschen in Quarantäne. Besonders viele Ausbrüche werden in der Gastronomie verzeichnet: Von Fisch Blum, über den Dorfkrug in Kampen bis hin zum jüngsten Fall – Bäckerei Speck. Urlauber stellen sich die Frage: Was passiert, wenn ich zwischen Hotel, Strand und Aperol erfahre, dass ich mit einer infizierten Person im selben Restaurant war? Die wichtigsten Fragen und Antworten:

Wie schnell kriege ich Bescheid?

„Wie schnell man als Kontaktperson benachrichtigt wird, hängt davon ab, wie zügig das Gesundheitsamt von von dem Fall erfährt und wie schnell Gastronomen die Gäste-Daten aushändigen“, sagt Kreissprecher Hans-Martin Slopianka. Zudem gebe es Infizierte, denen erst Tage später einfalle, dass sie noch eine weitere Gaststätte besucht hätten. Grundsätzlich melden als erstes die Testzentren positive PCR-Tests ans Gesundheitsamt. „Das Amt nimmt am gleichen Tag telefonisch Kontakt mit den Betroffenen auf und bespricht das weitere Vorgehen.“

Corona-positiv: Was passiert jetzt?

Im Detail bedeutet dies: Ist die infizierte Person symptomfrei, werden die Aufenthaltsorte der letzten beiden Tage ermittelt. Zum Beispiel: Die Person erfährt an einem Donnerstag von ihrem positiven PCR-Test und war Dienstag und Mittwoch abends zwischen 18 und 20 Uhr in zwei Gaststätten.

Das Gesundheitsamt informiert die jeweiligen Gastronomen. Diese müssen angeben, welche anderen Gäste in dem Zeitraum vor Ort waren. Die Daten werden an die Gesundheitsämter der anderen Gäste und damit möglichen Kontaktpersonen übermittelt. Die Ämter im Heimatort nehmen mit den Personen Kontakt auf.

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War zum Beispiel ein Urlauber aus Stuttgart zeitgleich mit einer infizierten Person in einer Sylter Kneipe, wird diese Info an das Gesundheitsamt in Stuttgart übermittelt, welches den Urlauber informiert – egal, ob dieser noch auf Sylt ist oder schon wieder zu Hause.

Was passiert nach dem Anruf vom Gesundheitsamt?

„Wer positiv getestet ist, muss sich sofort in Isolation begeben. Urlaubsgäste sollen nach Möglichkeit direkt abreisen“, fordert Slopianka. Auf keinen Fall darf das mit öffentlichen Verkehrsmitteln geschehen: „Nur Personen aus einem Haushalt, die einen eigenen oder gemieteten Pkw haben, können die Insel verlassen“, mahnt er an.

Bei der Rückfahrt muss einiges beachtet werden: Das Fahrzeug darf nur für dringende Stopps wie Tanken verlassen werden. Dabei muss eine FFP2-Maske getragen werden. Der Kreissprecher weist darauf hin: „Auch während der Fahrt im Autozug oder auf der Fähre müssen Sie und Ihre Mitfahrenden im Fahrzeug bleiben. Das Ticket muss online gebucht werden.“

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Wie reise ich ohne eigenen Pkw ab?

Wer keinen eigenen Pkw für die Rückreise hat, muss auf Sylt bleiben. Strand und Co. sind tabu. Es gilt: Isolation in der Unterkunft. Der Vermieter oder das Hotel müssen über die Infektion informiert werden. Wenn Urlauber durch die Quarantäne länger bleiben müssen, zahlen sie selbst. „Der Vermieter muss aber grundsätzlich bei der Versorgung helfen. Die Kosten tragen hierbei auch die Gäste.“

Wie geht es weiter?

Der Kreissprecher stellt zunächst klar: „Corona-Positive gehen in Isolation, Kontaktpersonen gehen in Quarantäne – das sind die offiziellen Fachausdrücke.“ Dahinter stecken jedoch die gleichen Verhaltensregeln, zu denen das Gesundheitsamt Merkblätter für Infizierte und Kontaktpersonen aushändigt. „In der Regel erfolgt gleich zu Beginn der Quarantäne ein Test und ein zweiter am Ende der Quarantäne“, erklärt Slopianka das Vorgehen.

Die obersten Prämissen für die Isolation und Quarantäne lauten: Unterkunft nicht verlassen und keinen Kontakt zu Personen außerhalb des Haushalts. Zudem meldet sich das Gesundheitsamt regelmäßig.