Rock4Gottorf

So lief der Auftritt der Mega-Band auf der Schleswiger Schlossinsel ab

So lief der Auftritt der Mega-Band auf der Schleswiger Schlossinsel ab

So lief der Auftritt der Mega-Band auf der Schleswiger Schlossinsel ab

SHZ
Schleswig
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Der Spaß stand im Vordergrund, dem konnte sich auch Ministerpräsident Daniel Günther nicht entziehen. Foto: Marcus Dewanger Foto: 90037

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Gelungene Premiere für Rock4Gottorf - mehr als 130 Musiker spielten zusammen vor der Kulisse von Schloss Gottorf. Und 1000 Zuhörer waren begeistert, nach langer Corona-Pause endlich wieder Live.-Musik zu erleben.

„Wollt ihr Musik?“ – „Ja!“ Moderator Andi Pooch hatte leichtes Spiel, weil die Stimmung am Sonnabend bei Rock4Gottorf von Anfang an gut war. Die mehr als 1000 Zuhörer wollten Musik und sie bekamen Musik – und das von einem besonderen Ensemble. Denn für die rund 130 Sänger und Instrumentalisten, unter ihnen auch Ministerpräsident und Schirmherr Daniel Günther, hatte es vorweg keine Proben gegeben, der Soundcheck wurde kurzerhand zur Generalprobe. Den Takt und Rhythmus gab dabei eine professionellen Band vor, die Schleswig-Holstein Allstars.

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Endlich wieder gemeinsam rocken: Nach schweren Corona-Monaten sollte es ein Livemusik-Lebenszeichen sein und eines der größten Konzerte werden, die das Land je gesehen hat. Mitmachen konnte jeder, der Spaß an der Musik und am gemeinsamen Zusammenspiel hat. Fünf Songs, die allesamt auf Schleswig-Holstein, in dem es sich so wunderbar leben lässt, anspielen, hatte das Organisationsteam rund um Arne Eggert (Angeliter Event Agentur) ausgewählt.


Am frühen Nachmittag begann dort, wo sonst die Schlossbesucher ihre Autos parken, der Aufmarsch der Schlagzeuge, Verstärker und Notenständer. Ein technischer Kraftakt auch für die Firma NCE Veranstaltungstechnik aus Kappeln, die alles zu verkabeln hatte. Doch die Veranstalter hatten an alles gedacht, hielten bei einem Regenschauer sogar Abdeckplanen für die Instrumente bereit.


In erster Reihe stellten sich die rund 50 Sängerinnen und Sänger auf, in der Mitte folgten Bläser, Streicher, Flötisten, ein Cello, ein Akkordeon, eine Ukulele, rechts und links eingerahmt von Gitarren mit und ohne Strom. Stark vertreten waren auch die Drummer in der hinteren Reihe. Gute Laune allenthalben, so auch bei den „Kommunenmädels“, elf langjährigen Freundinnen aus Schleswig und Umgebung, die sich spontan als Vocals angemeldet hatten. „Dass wir selber mitmachen können, ist das Beste an dieser wunderbaren Aktion“, sagte Gitta Lausen. „Eine tolle Idee“, lobte auch Ursula Jacobi. Sie spielt Klarinette in einem Seniorenorchester und „sonst nur Klassik“, wie sie lachend erzählte. Mit zu den jüngsten Teilnehmern gehörte Louisa Cordes (10) mit ihrer Geige, die die Songs zu Hause schon fleißig geübt hatte.

Kiesewetters Fresenhof als Hardrock-Version

Auch Ministerpräsident Daniel Günther hatte sich zu Rock4Gottorf angesagt und gesellte sich nach seiner Begrüßung gerne zu den Sängern. „Die Zeit ist gekommen, dass wir aus der Pandemie herausfinden und gemeinsame Veranstaltungen wie diese wieder möglich werden.“ Mit dem Song „Paradise“ von Coldplay eröffnete die größte Band Schleswigs dann den Konzertabend, gefolgt von Bruce Springsteens „My Hometown“. Etwas anders als üblich erklang Knut Kiesewetters „Fresenhof“: Santiano-Musiker Hans-Timm „Timsen“ Hinrichsen hatte den Song à la Metallica umgeschrieben und präsentierte die Version live vor Ort. Mit „Phänomenal“ (Das Lied für Schleswig-Holstein) aus der Feder von Björn Mummert gab es sogar eine Uraufführung. Richtig was auf die Ohren gab es zum Schluss mit Neil Youngs „Rockin‘ In The Free World“ – und das gleich zwei Mal.


Die Zuhörer hatten nämlich lautstark eine Zugabe eingefordert. Mit Musik, guter Moderation und Budenzauber erlebten auch sie einen Abend, wie er in den vergangenen Monaten nicht mehr selbstverständlich gewesen war. Musik ist Leben, Musik ist Wohlfühlen, das habe diese Aktion wieder einmal bewiesen, sagte Besucherin Christina Stolz. Und: „Ich freue mich, dass es Menschen gibt, die dieses Engagement aufbringen.“

Weiterlesen: Von der Idee zu den ersten Tönen

Der Erlös des Abends kommt der Kreismusikschule Schleswig-Flensburg zugute. Nach der gelungenen Premiere darf man auf eine Neuauflage im nächsten Jahr hoffen: „Wir planen für 2022 wieder ein offenes Rockkonzert“, sagte Arne Eggert, der am Ende mit dem Abend auch mehr als zufrieden war. Den Teilnehmern bleibt eine kleine Erinnerung: Sie erhalten im Nachtrag alle ein Video und eine Audioaufnahme von Rock4Gottorf.

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