Geschichte

75. Jahrestag der Befreiung im Fröslevlager wird virtuell gefeiert

75. Jahrestag der Befreiung im Fröslevlager wird virtuell gefeiert

75. Jahrestag der Befreiung wird virtuell gefeiert

Fröslee/Frøslev
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Die Feierstunde zur Erinnerung an die Befreiung Dänemarks vor 75 Jahren findet am 4. Mai im Fröslevlager im Beisein weniger Personen statt. Foto: Carsten Andreasen/Ritzau Scanpix

Feierstunde am 4. Mai im einstigen Gefangenenlager bei Pattburg mit nur zehn Anwesenden. Interessierte können Veranstaltung im Livestream verfolgen. Bürgermeister Thomas Andresen würdigt deutsch-dänische Versöhnung 75 Jahre nach Ende der Besatzung Dänemarks.

Der Tag der Befreiung Dänemarks von der deutschen Besatzung hatte eine besonders große Bedeutung für die von der Besatzungsmacht seit Errichtung des Fröslevlagers im August 1944 dort festgehaltenen dänischen Widerstandskämpfer, Polizisten und Grenzgendarmen.

Zwischenstation zum Konzentrationslager

Mussten sie doch miterleben, dass zahlreiche Mithäftlinge entgegen Vereinbarungen mit den Besatzern vom Lager bei Fröslee in deutsche Konzentrationslager verfrachtet wurden und dort starben oder schwere Misshandlungen erlebten.

Corona-Krise verhindert große Feier

Aufgrund der weiter geltenden Versammlungsverbote als Maßnahme gegen eine Ausbreitung der Coronaviren können die Feierlichkeiten in der heutigen Erinnerungsstätte „Frøslevlejren“ des dänischen Nationalmuseums am kommenden Montag, 4. Mai, nur im Beisein weniger Personen stattfinden, so der Bürgermeister der Kommune Apenrade/Aabenraa, Thomas Andresen (Venstre), der der Institution Fröslevlager vorsteht. Die große Jubiläumsfeier ist abgesagt worden.

Livestream ab 20.15 Uhr am Montag

Interessierte können aber ab 20.15 Uhr per Livestream am Computer über www.facebook.com/aabenraakommune der Veranstaltung beiwohnen. Vorgesehen sind eine Verlesung der Freiheitsbotschaft vom Mai 1945, Reden, Kranzniederlegungen, Gesang und eine Andacht. Thomas Andresen betont, dass man in erster Linie der Befreiung Dänemarks und der im Fröslevlager gefangenen Menschen gedenken werde.

Aktuelle Krise mahnt

Er sagte aber auch, dass die aktuelle Corona-Krise mit Schließung der deutsch-dänischen Grenze, Versammlungsverboten und Lebensgefahr für Mitmenschen in Erinnerung rufe, dass Gemeinsinn, Nächstenliebe und gegenseitige Hilfe auch heute gefragt seien wie einst in der Besatzungszeit 1940 bis 1945. In einer Pressemitteilung erinnert Thomas Andresen auch daran, dass das Fröslevlager nach der Befreiung Dänemarks bis 1949 der Internierung von Nazis und deren Sympathisanten diente.

Trotz der Belastungen der deutsch-dänischen Beziehungen vor und nach 1945 habe sich das frühere „Gegeneinander“ zu einem „Miteinander“ entwickeln können, so Andresen. „Die Zusammenarbeit zwischen Dänemark und Deutschland hat sich zu einem Vorbild für andere Grenzregionen entwickelt“, sagte der Politiker.

Hoffnung auf Grenzöffnung

„Ich freue mich über die gute Zusammenarbeit über die Grenze hinweg und die aktive Rolle der Minderheiten dabei und freue mich darauf, dass wir zu einem Zeitpunkt die Grenze zu unseren guten Nachbarn wieder öffnen können“, sagte der Apenrader Bürgermeister und wies auf die Versöhnung und den Dialog der Nachbarn hin.

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