Renovierung

Die renovierte Friedhofskapelle präsentiert sich stilvoll

Die renovierte Friedhofskapelle präsentiert sich stilvoll

Die renovierte Friedhofskapelle präsentiert sich stilvoll

Tondern/Tønder
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Blick in den Saal der Kapelle
Der Saal der Friedhofskapelle präsentiert sich weit heller und freundlicher. Foto: Elise Rahbek

Am Sonnabend, 11. Januar, können sich alle Interessierten ein Bild von dem aufgewerteten Inneren des Gebäudes in Tondern machen. Die Friedhofskapelle wird um 14 Uhr nach mehreren Renovierungsetappen wieder eingeweiht.

In einem ästhetisch mehr ansprechenden und helleren Rahmen als bisher können die Menschen in der Friedhofskapelle am Ribe Landevej in Tondern Abschied von ihren Lieben nehmen. Nachdem 2018 das Foyer erneuert und die Bänke ausgetauscht wurden, erfolgte 2019 die Deckenrenovierung im Saal der Kapelle.

„Das ist schön geworden“, lautet das Urteil von „Kirkeværge“ Jørn Vestergaard mit dem wir uns quasi beim Betreten des Büros bei der Friedhofskapelle die Klinke in die Hand geben. Mit dieser Haltung steht er nicht allein auf weiter Flur. Da können wir ihm nur zustimmen. Auch Friedhofsgärtner Jørn Skov ist von dem Ergebnis begeistert.

Die Betonkonstruktion bei der Fensterpartie ist weiterhin sichtbar Foto: Elise Rahbek

Die Decke aus Fichtenholz wurde abgerissen. „Das Holz war mit der Zeit dunkel geworden. Wir haben eine neue Gipsdecke gezogen und entlang der Spitze der Decke zieht sich ein Lichtband“, erläutert Jørn Skov im Saal.

Eigentlich gab es den Wunsch nach einer Fensterpartie über dem Katafalk. Dies sei aber aufgrund der bestehenden Konstruktion nicht möglich gewesen. Auch ohne Fenster präsentiert sich der hohe Saal nun hell. „Es war uns wichtig, die Höhe mit einfließen zu lassen“, erläutert Skov.

Ein Experte prüfte die Akustik

Damit die Akustik bei den Bestattungszeremonien stimmt, wurde ein Experte eingeschaltet. „Er ist einen Tag lang hier gewesen und hat unter anderem die Klänge der Orgel und deren Widerhall gemessen“.

Skov weist darauf hin, dass das historische Element des 1976 errichteten Gebäudes mit dem Erhalt der sichtbaren Betonkonstruktionen bewahrt bleibt. „Die wird dann durch die neuzeitige Beleuchtung und die Deckengestaltung ergänzt“, sagt er.

Skov und der Gemeindratsvorsitzende Torben Frederiksen betonen, dass ein zeitloses Design erforderlich ist, da eine Friedhofskapelle nicht eben mal so erneuert wird, sondern viele Jahre Bestand haben muss.

Am Umfeld der Orgel wurden kleine bauliche Änderungen vorgenommen. Organist Steen Wrensted Jensen wird bei der Einweihung Orgel spielen- Foto: Elise Rahbek

Im Umfeld der Orgel gab es nicht nur einen neuen Anstrich, sondern auch kleine bauliche Änderungen. Somit ist die Orgel ein integrierter Bestandteil des Saals, der für 160 Trauergäste Platz bietet. Die zwölfstimmige Orgel, die der Gemeinderat 2014 von der Friedhofskapelle in Hjørring erwarb, wurde nun um eine Stimme erweitert. Damit gibt es für die schlichte Handlung in der Friedhofskapelle eine bessere musikalische Begleitung.

Beleuchtung mit eleganter Note

Die in den 1980er Jahren von dem Architekten Johannes Exner entworfenen Lampen strahlen zugleich Eleganz und Schlichtheit aus. Sie werden von dem Tonderner Unternehmen Okholm Lighting hergestellt. Im Zuge der Renovierung gibt es nun dieselbe Beleuchtung im ganzen Saal. Dies trifft auch für die bereits zu einem früheren Zeitpunkt instand gesetzten Räume zu.

Die Erneuerung im Saal der Friedhofskapelle war der letzte Schritt eines 2007 ausgearbeiteten Projekts. „Zwischendurch stand dieses Vorhaben still, da sich mit dem Kirchturm, der sich im kritischen Zustand befand, und des Kirchplatzes akutere Projekte aufdrängten“, so Skov. Diese beliefen sich auf 20 Millionen Kronen. Etwa 14 bis 15 Millionen Kronen davon wurden aus Stiftungen finanziert.

Das Foyer wurde 2018 renoviert Foto: Elise Rahbek

In die Aufwertung der Friedhofskapelle wurden zwischen 2,5 und 3 Millionen Kronen investiert. Im jüngsten Durchgang waren es 1,3 Millionen Kronen. Darin sind auch die Ausgaben für eine neue Heizanlage enthalten. Skov begrüßt, dass es damit nun auch Kühlmöglichkeiten gibt. „Im Sommer konnte es hier drinnen schon um die 35 Grad werden. Nun können wir die Temperatur senken“, sagt der Friedhofsgärtner, der seit rund 15 Jahren in Tondern seinen Arbeitsplatz hat.

Die Friedhofskapelle wird vermehrt genutzt

Im Wandel der Zeit ist auch die steigende Nachfrage nach Bestattungszeremonien in der Friedhofskapelle anzusiedeln. „80 Prozent finden hier in der Friedhofskapelle statt und 20 Prozent in der Kirche. 2019 fällt der Anteil der Trauerfeiern in der Kirche etwas höher aus, da die Friedhofskapelle während der Umbauarbeiten für acht Wochen geschlossen war“, berichtet der Friedhofsgärtner.

Jørn Skov an der Altartafel im Empfangsraum, die aus dem geschlossenen Gebetshaus aus Emmerschede stammt. Die von Joacim Skovgaard entworfene Tafel höngt seit die Renovierung des Raums 2013 dort und signalisiert die Verbindung zwischen der Landgemeinde und dem Tonderner Friedhof. Foto: Elise Rahbek
Der Gemeinderatsvorsitzende Torben Frederiksen wird am Sonnabend die Gäste begrüßen. Foto: Elise Rahbek

Eine entsprechende Verteilung gibt es beim Wunsch der Bürger eingeäschert beziehungsweise beerdigt zu werden. „Wir haben in der Regel 20 Beerdigungen im Jahr und etwa 80 Feuerbestattungen“, erläutert Skov.

Im Sommerhalbjahr zählt das Team um ihn sechs Mitarbeiter und im Winter sind es drei Mitarbeiter. Neben dem Friedhof in Tondern pflegen sie auch den Kirchhof in Uberg/Ubjerg.

Wer einen Blick in die renovierten Räumlichkeiten werfen möchte, hat dazu am Sonnabend, 11. Januar, 14 Uhr, die Gelegenheit, wenn der Gemeinderat zu einer Wiedereinweihung der Friedhofskapelle einlädt. Der Architekt Bruno Viuf Larsen wird einen Einblick in die Gedanken vermitteln, die zu dem fertigen Ergebnis geführt haben. Gemeindepastorin Kirsten Elisabeth Christensen und der Vorsitzende der Tonderner Propstei, Haakon Friedrichsen, nehmen die Wiedereinweihung vor. Musikalisch wird die Veranstaltung von Organist Steen Wrensted Jensen und dem Kirchenchor umrahmt. Alle sind willkommen.

 

Eigentlich war eine Fensterpartie über dem Sakrofag angedacht. Dieses ließ sich aufgrund der baulichen Konstruktion aber nicht umsetzen. Foto: Elise Rahbek
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