Kindergarten Wilstedt

Die Natur in den Vordergrund stellen

Die Natur in den Vordergrund stellen

Die Natur in den Vordergrund stellen

Max Hey
Max Hey
Apenrade/Tingleff
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Nun feste Abteilungsleiterin im Wilsbeker Kindergarten: Nina Wickerath Foto: Karin Riggelsen

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Seit Kurzem ist Nina Wickelrath nun auch offiziell die feste Abteilungsleiterin im Wilsbeker Kindergarten. Im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“ erklärt sie, was ihre Pläne für Wilsbek sind und verrät, was das dänische Bildungssystem dem deutschen voraus hat.

Vor zwei Jahren zog Nina Wickerath mit ihrer Familie auf der Suche nach einer räumlichen und beruflichen Veränderung aus Köln nach Nordschleswig. Dass die Wahl dabei jedoch auf Dänemark fiel, war eher Zufall: „Wir sind in der Planung immer weiter nördlich gerutscht und haben uns dann auch mit der deutschen Minderheit hier beschäftigt und dann haben wir das einfach gemacht“, so Wickerath, die seit dem 1. November feste Abteilungsleiterin des deutschen Kindergartens Wilsbek ist.

Umgang auf Augenhöhe

Nach 15 Jahren in der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland war nicht nur die Arbeit im Kindergarten für die Sozialarbeiterin Neuland, sondern auch das dänische Bildungssystem: „In Dänemark wird das Kind als Person ganz anders wahrgenommen und wertgeschätzt. Also nicht die klassische Hierarchie – Ich bin der Erwachsene, du bist das Kind, sondern mehr auf Augenhöhe“, stellt Wickerath erfreut fest.

Außerdem haben Kinder aus ihrer Sicht in der Gesellschaft generell „einen anderen Stellenwert, das merkt man einfach und der Beruf ist auch angesehener“. Darüber hinaus findet sie auch die Arbeitsbedingungen in Dänemark angenehmer, flexibler und familienfreundlicher. „Ich kann mich als Mutter einer kleinen Tochter sehr eigenständig organisieren, was ich sehr toll finde, das kannte ich so auch nicht“, so die Pädagogin.

Der deutsche Kindergarten in Wilsbek Foto: Max Hey

Potenziale nutzen

Für den Wilsbeker Kindergarten hat die Abteilungsleiterin gemeinsam mit ihrem Team und den Eltern der Kinder große Pläne: „Ich glaube, was ganz wichtig ist, ist, dass wir ein noch klareres Profil erarbeiten. Dass wir die Stärken und das Potenzial, das wir hier haben, noch mehr nutzen und nach außen hin deutlich machen. Denn in diesem Kindergarten steckt unheimlich viel drin“, so Wickerath und nennt das am Haus anliegende Grundstück als Beispiel.

„Wir arbeiten bereits viel naturpädagogisch, aber das wollen wir noch mehr in den Vordergrund stellen“, erläutert sie, wobei ihr auch wichtig ist, „dass wir das nicht einfach mehr machen, sondern uns auch bewusst sind, warum machen wir das und was gibt das den Kindern“, erklärt Wickerath.

„Die Erfahrung und Überzeugung, wie gut die Natur für die Entwicklung des Kindes ist, das bring ich mit“

Nina Wickerath, Leiterin des Wilsbeker Kindergartens

Die Antwort darauf kennt sie selbst bereits – sowohl aus ihren fachlichen Aus- und Weiterbildungen als auch aus ihrer Zeit im Waldkindergarten in Feldstedt, wo sie 13 Monate Abteilungsleiterin Lisa Thietje vertrat, die in Elternzeit gegangen war. „Die Erfahrung und Überzeugung, wie gut die Natur für die Entwicklung des Kindes ist, das bringe ich mit“, sagt Wickerath.

Eines der Potenziale des Kindergartens liegt in dem am Haus anliegenden Grundstück. Foto: Max Hey

Die Voraussetzung dieses Ziel umzusetzen, sind auch durch „eine ganz große Offenheit bei den Eltern und dem Team“ mehr als gegeben, „da brennen wir alle ein bisschen für“, verrät sie schmunzelnd. Und falls das Wetter dem mal ein Strich durch die Rechnung macht, bleibt laut dem nun festen Mitglied des Leitungsteams des DKA (Deutschen Kindergärten Apenrade) immer noch das schöne Haus als Rückzugsort.  

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